
Zum Rückrundenauftakt der II. Liga Süd kam es in der Begegnung zwischen Herbstmeister SC Herz Pinkafeld und dem SC Gustl`s Grillservice Wiesfleck zu einem richtungweisenden Spiel, in dem die Gäste die vielleicht letzte Chance hatten, in den Kampf um den Meistertitel noch einzugreifen. Wie bei der 3:4-Heimniederlage im Hinspiel lag die Strobl-Elf gegen den Tabellenführer mit 2:1 voran und verlangte dem Ligaprimus alles ab, brachte die Führung aber erneut nicht über die Distanz. Kurz vor dem Schlusspfiff drehte die Mannschaft von Trainer Sandor Homonnai das Spiel und machte mit einem hart erkämpften 3:2-Sieg einen weiteren Schritt in Richtung Meistertitel.
Obwohl der Spitzenreiter von Beginn an versuchte, Akzente zu setzen, spielbestimmend war und auch Chancen vorfand, sah es - nach vier Siegen in den letzten fünf Spielen - zunächst nicht nach einem weiteren Erfolg der Homonnai-Elf aus. In einem kampfbetonten und rassigen Match setzten die Gäste nach zehn Minuten den ersten Nadelstich, als Spielertrainer Klaus Strobl mit einem herrlichen Lochpass Jürgen Pfahnl in Szene setzte und dieser den Drittplatzierten in Führung brachte. Der Tabellenführer war fortan am Drücker, tat sich gegen die ausgezeichnet eingestellten, sehr tief stehenden und auf Konter lauernden Gäste jedoch sehr schwer. Nachdem Wiesflecks ausgezeichneter Torwart Christoph Lehner die eine oder andere Chance der Pinkafelder zunichte gemacht hatte und es bereits nach einer knappen Pausenführung der Strobl-Elf aussah, fiel doch noch der Ausgleich. Nach einer Ecke verfehlten mehrere Spieler den Ball, ehe Wiesflecks Florian Prochazka das Leder per Kopf unglücklich ins eigene Tor lenkte.
Im zweiten Durchgang änderte sich an der Spielcharakteristik wenig. Nach rund 55 Minuten doppelter Schock für die Hausherren. Eine Minute nachdem Goalgetter Jose Alex de Paula mit Verdacht auf eine Zerrung den Platz verlassen musste, gingen die Gäste erneut in Führung, stellte Spielertrainer Klaus Strobl mit einem satten Flachschuss auf 1:2. In der Folge rannten die Pinkafelder an, konnten die ausgezeichnete Hintermannschafft der Gäste aber nicht knacken bzw. Goalie Lehner nicht bezwingen. Die vielleicht spielentscheidende Szene dann in Minute 80. Nach einem vermeintlichen Foul eines Pinkafelders hatte Schiedsrichter Haider das Spiel weiterlaufen lassen. Nicht jedoch beim anschließenden Einsteigen des bereits verwarnten Sascha Kirnbauer, der mit Gelb-Rot vorzeitig unter die Dusche musste.
Als es schon danach aussah, als sollten die zehn verbliebenen Wiesflecker die Führung über die Zeit bringen können, drehte der Tabellenführer das Spiel noch. In der letzten Minute der regluären Spielzeit gelang Thomas Horvatits der Ausgleich. Für die Wiesflecker kam es in der Nachspielzeit noch schlimmer, fixierte Tobias Madl in Minute 94 mit einem Heber den nicht mehr für möglich gehaltenen 3:2-Erfolg des SC Pinkafeld, der mit dem bereits 15. Saisonsieg einen Verfolger abschütteln konnte. Mit der zweiten Niederlagen in Folge müssen sich die starken Wiesflecker vom Titelrennen wohl verabschieden.
Harald Windhaber, Sektionsleiter SC Pinkafeld:
"Das Match hat gehalten, was es versprochen hatte. Auch wenn wir zumeist spielbestimmend waren und auch gute Chancen vorgefunden haben, taten wir uns gegen die ausgezeichnet eingestellten Gäste sehr schwer. Die Wiesflecker haben uns alles abverlangt, wenngleich unser Sieg aufgrund der wesentlich höheren Spielanteile letztendlich verdient war. Wenn man die entscheidenden Tore erst kurz vor Schluss erzielt, ist auch etwas Glück im Spiel. Wir haben zwar einen wichtigen Sieg errungen, auf dem Weg in Richtung Meistertitel war es aber nur ein kleiner Schritt."
Harald Baldauf, Sektionsleiter SC Wiesfleck:
"Unsere Mannschaft hat ausgezeichnet gespielt, ist zwei Mal in Führung gegangenund hatte den Sieg vor Augen. Der Knackpunkt in dieser Parte war meiner Ansicht nach der Platzverweis von Kirnbauer. Gelb-Rot geht zwar in Ordnung, nur hätte es dazu nicht kommen dürfen, hätte der Referee in der Aktion zuvor auf Freistoß für uns entscheiden müssen. Hätte der Unparteiische das getan, wäre es zum Foul von Kirnbauer und demzufolge zur Ampelkarte nicht gekommen. In Unterzahl haben uns dann die Kräfte verlassen, hätten uns jedoch zumindest ein Unentschieden in jedem Fall verdient."
Günter Schlenkrich