Burgenlandliga

Rauswurf, Wechsel, Neustart: Das Trainerkarussell der Burgenlandliga

Das Trainerkarussell in der Burgenlandliga hat sich in der Vorweihnachtszeit mit beachtlichem Tempo gedreht. Mehrere Vereine zeigten sich mit dem Abschneiden in der Hinrunde unzufrieden und zogen personelle Konsequenzen auf der Trainerbank. In einigen Fällen musste der Cheftrainer gehen, in einem anderen entschied sich ein Trainer nach nur drei Monaten selbst für einen Vereinswechsel – trotz sportlich ansprechender Leistungen seiner Mannschaft.

 

Als erster Verein betrat der UFC Jennersdorf das in der Burgenlandliga zuletzt rasant rotierende Trainerkarussell. Nach nur acht Runden zog man die Reißleine und trennte sich von Johannes Posch – ein früher, aber aus Sicht der Verantwortlichen offenbar notwendiger Schritt. Interimistisch übernahmen Helmut Puntigam und Co-Trainer Oliver Deutsch, während im Hintergrund bereits fieberhaft nach einer langfristigen Lösung gesucht wurde. Gesucht war ein Trainer, der nicht nur frischen Wind, sondern vor allem neue Hoffnung im Abstiegskampf bringen sollte. Mit Sándor Preisinger entschied man sich schließlich für eine externe Lösung aus Ungarn. Die Botschaft ist klar: Mit gezielten Verstärkungen auf Schlüsselpositionen soll der Klassenerhalt noch gelingen – ein Szenario, das bereits Klingenbach erfolgreich vorgemacht hat.

Auch beim FC Deutschkreutz blieb man nicht untätig. Eine Runde vor Ende der Herbstmeisterschaft wurde Roman Fennes vom Vorstand abberufen – ein Schritt, der den zunehmenden Erfolgsdruck in der Liga widerspiegelt. Mit Michael Hartl präsentierte man umgehend einen Nachfolger, der den Verein bereits kennt und keine lange Eingewöhnungszeit benötigen sollte. Der ehemalige Co-Trainer von Peter Benes nutzte die Chance, erstmals als Cheftrainer in der Burgenlandliga Verantwortung zu übernehmen, und wechselte von Neudörfl nach Deutschkreutz. Die Zielsetzung ist ambitioniert: Ein Platz unter den Top fünf soll es werden. Ob dieser Anspruch realistisch ist, wird sich bereits in den ersten Frühjahrsrunden zeigen.

Für die größte Überraschung sorgte jedoch der ASK Horitschon. Der Abgang von Christoph Tischer, der erst am 24. September verpflichtet worden war, kam unerwartet – nicht zuletzt aufgrund der stabilen sportlichen Situation. Trotz eines gesicherten Mittelfeldplatzes entschied sich Tischler für einen Wechsel zum Aufsteiger SpG Neudorf/Parndorf und löste dort Wolfgang Fischer ab. Eine Entscheidung, die ligaweit für Stirnrunzeln sorgte und die Frage aufwirft, welche Faktoren abseits der Tabelle letztlich den Ausschlag gaben. Für den sportlichen Leiter Lukas Poglitsch bedeutete dies eine erneute Herausforderung. Mit Luca Wirtitsch setzte man schließlich bewusst auf einen jungen, ehrgeizigen Trainer – eine Investition in die Zukunft, die jedoch Geduld und Vertrauen erfordern wird.

Der ASV Siegendorf ist weiterhin auf Trainersuche – und damit einer der letzten offenen Punkte im Burgenlandliga-Winter. Während andere Vereine längst Fakten geschaffen haben, wartet man in Siegendorf noch auf den richtigen Mann für die Mission Klassenerhalt. Die Hoffnung ruht nun offenbar auf höherer Ebene: Vielleicht zeigt sich das Christkind gnädig und legt den dringend benötigten Trainer rechtzeitig unter den Weihnachtsbaum. Andernfalls droht der Frühjahrsstart ohne Weihnachtswunder. Fest steht: Das Trainerkarussell hat in der Burgenlandliga nicht nur Tempo aufgenommen, sondern auch die Erwartungshaltung deutlich erhöht. Ob die zahlreichen Wechsel tatsächlich den erhofften sportlichen Aufschwung bringen oder lediglich neue Unruhe schaffen, wird das Frühjahr zeigen. Spannung ist jedenfalls garantiert.