Krumpendorf - KSK Wörthersee hat doch sehr überraschend in der 2. Klasse C den Meistertitel vor der sehr starken DSG Ferlach und dem SV Donau erobert. Kärnten wagt ja im nächsten Jahr ein Experiment in der 1. Klasse und deswegen steigen die drei erstplatzierten Teams in die 1. Klasse auf. Kein Lippenbekenntnis war die Ansage von Krumpendorf auf die eigenen jungen Kicker zu setzen. Ligaportal.at Kärnten hat mit dem Trainer von Krumpendorf, Martin Johann Kaiser, einen Blick zurück und einen auf die nächste Saison geworfen.
Martin Johann Kaiser: „Unser Ziel war es eigentlich so um den fünften Tabellenplatz herum mithalten zu können. Wir haben die eigene Jugend forciert und das ist uns offensichtlich sehr gut gelungen. In den ersten sieben Partien ist es noch ziemlich durchwachsen gelaufen, ab der achten Partie geb es dann nur mehr eine Niederlage gegen Weitensfeld. Diese Serie hat uns sehr viel Selbstvertrauen gegeben. Zuerst haben wir uns aber schwer getan – die Umstellung auf die Viererkette war ziemlich problematisch. Wir haben es dann aber, schneller als erhofft, geschafft. Harte Arbeit und die Mannschaft hat im Training voll mitgezogen – das ist natürlich ganz wichtig.“
Martin Johann Kaiser: „Martin Johann Kaiser: „Für die Aufbauarbeit muss man sehr einfach Zeit nehmen – so ein Meistertitel gelingt nicht von heute auf morgen. Wir haben ja bereits versucht im Nachwuchsbereich mit Viererkette zu spielen und haben jetzt die jungen Kicker nach und nach in der Kampfmannschaft eingebaut. Die Mischung zwischen älteren, erfahrenen Spielern und den Jungen hat super gepasst."
Sehr gespannt darf man auf das Kärntner Experiment eines Play-Off Systems in der 1. Klasse sein. Es werden Achtergruppen gebildet und die vier besten Spielen im Frühjahr um den Aufstieg, Platz fünf bis acht spielt gegen den Abstieg. Martin Johann Kaiser dazu: „Das wird man ganz genau beobachten müssen wie sich dieses neue System bewährt. Meines Wissens hat man ja schon in der Steiermark ein ähnliches System versucht, hat es aber dann wieder verworfen. Schmackhaft wurde ja es gemacht mit dem Ziel, zumindest einmal im Herbst kürzere Anreisewege zu den Spielen und zugleich mehr Derbys zu haben. Es gibt aber bislang noch keine Gruppeneinteilung."
Martin Johann Kaiser: „Es braucht immer einen der die ganze Sache antreibt. Derzeit ist es Dietmar Riegler, der mit dem WAC die Akzente setzt. Hauptproblem ist aber meiner Meinung nach der Neid zwischen den Vereinen – da meine ich vor allem die größeren Bezirksstädte. Wenn die größeren Vereine mehr und besser zusammenarbeiten würden, hätten wir sicher eine Mannschaft in der Bundesliga, die ganz vorne mitspielen kann. Junge Talente aus der Kärntner Akademie gehen weg, weil es keine Perspektiven in Kärnten gibt. Es wird immer wieder angekündigt, dass junge Kicker forciert werden – die Realität schaut dann anders aus. Den jungen Spielern wird einfach nicht die Zeit gegeben sich zu entwickeln. Typisches Beispiel ist wieder einmal Austria Klagenfurt – es wurden wieder einige Ausländer geholt. Ich habe überhaupt nichts gegen Ausländer – bin mit einer verheiratet – aber im Fußball kommen wir so nicht weiter. Die eigene Jugend bekommt keine Chance mehr. Wir haben unserer Jugend die Chance gegeben und sind Meister geworden.“
Martin Johann Kaiser: „Der spanische Stil hat jetzt jahrelang den Fußball beherrscht. Ich denke, dass ein sehr dynamisches Pressing in nächster Zeit jener Fußballstil sein wird, der sich durchsetzen wird. Das kann sich aber wieder schnell ändern.“