In der Kärntner Liga der Frauen liegt die Damenmannschaft des FC Feldkirchen an der dritten Stelle. unterhaus.at konnte mit Co-Trainer Peter Kowal ein interessantes Gespräch über den Frauenfußball im Allgemeinen und natürlich über das Damenteam aus Feldkirchen im Speziellen sprechen. Des Weiteren erklärte uns Peter Kowal, welches Ziel man sich in Feldkirchen für die restliche Saison gesteckt hat.
unterhaus.at: Seit wann gibt es die Damenmannschaft in Feldkirchen?
Peter Kowal: "Das Damenteam besteht sein 2005, außerdem haben wir insgesamt vier Mädchenmannschaften, sind also in Kärnten in dieser Hinsicht wirklich Vorreiter, denn wir sind auch in der Unterliga vertreten, sowie bei der U14 und U12. Die Kampfmannschaft hat einen Altersschnitt von ca. 18 Jahren."
unterhaus.at: Wie ist man in Feldkirchen mit der bisherigen Leistung zufrieden?
Peter Kowal: "Wir mussten in der letzten Saison aus der 2. Bundesliga zwangsabsteigen, da einige Reformen durchgeführt wurden. Unter diesen Umständen sind wir mit dem dritten Platz durchaus zufrieden, außerdem ist anzumerken, dass wir nur zwei Punkte hinter dem Tabellenführer aus St. Veit/Glan liegen. Wir hoffen, dass wir den sofortigen Wiederaufstieg schaffen werden, wobei wir im Fall des Falles natürlich auch noch schwere Relegationsspiele zu bestreiten haben. Es wird also sicherlich nicht leicht."
unterhaus.at: Welche Stärken bzw. Schwächen hat Ihr Team?
Peter Kowal: "Unsere Stärke ist vor allem die Routine der Spielerinnen, denn in unserem Kader befinden sich einige Frauen, die schon Bundesliga-Erfahrung haben. Eine Schwäche könnte eventuell die fehlende Harmonie sein. Die Abstimmung zwischen den routinierten Kickerinnen und den Nachwuchstalenten, die auch zum Einsatz kommen, muss noch gefunden werden."
unterhaus.at: Wann beginnt die Vorbereitung für das Frühjahr?
Peter Kowal: "Noch haben wir Pause, aber wir starten ungefähr Mitte Jänner, genauso wie viele Herrenteams, mit der Vorbereitung. Außerdem gibt es Mitte Februar ein großes Hallenturnier in Feldkirchen, bei dem über 100 Mannschaften am Start sind, sowohl Herren als auch Damen, und da werden wir auch mit von der Partie sein. Insgesamt muss man ja sagen, dass die Trainer eigentlich nicht sehr erfreut über solche Turniere in der Halle sind, weil die Verletzungsgefahr einfach zu groß ist. Ein Trainingslager ist leider nicht möglich, da fehlen im Frauenfußball einfach die Mittel. Wir haben aber das Glück, dass wir auf einer überdachten Laufbahn die Ausdauer der Mädchen trainieren können und sobald es möglich ist, gehen wir wieder auf den Rasen."
unterhaus.at: Wird sich der Verein nach neuen Spielerinnen umsehen?
Peter Kowal: "Die Transferzeit im Winter gibt es im Frauenfußball nicht in der Form, wie bei den Männern, da wird eher in der Sommerpause gewechselt. Außerdem verfügen wir aufgrund der vier Mannschaften über genug Nachwuchs, der eingebaut werden kann."
unterhaus.at: Mit welchen allgemeinen Problemen hat der Frauenfußball aus Ihrer Sicht noch zu kämpfen?
Peter Kowal: "In der Öffentlichkeit wird der Frauenfußball in Österreich noch immer belächelt und das wird sich in den nächsten Jahren meines Erachtens auch nicht ändern. Für mich hat der Frauenfußball nur dann eine Chance, wenn eigene Vereine gegründet werden und die Damenmannschaften nicht in den Männer-Vereinen' eingegliedert sind, das macht keinen Sinn. Ein Verein sollte sich gezielt auf etwas konzentrieren. Das fängt schon bei den Förderungen an, die es durchaus auch für den Frauenfußball gibt, aber die bei einem Verein, der sowohl die Herren als auch die Frauen betreut, untergehen. Ein positives Beispiel ist der Verein in Neulengbach, da gibt es zwar auch keinen eigenen Frauenverein, aber die Sektion Frauenfußball hat einen höheren Stellenwert als die der Männer. Ich denke, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine dastehe."
Platzierung: 3
Punkte: 19
Torverhältnis: 30:8
beste Torschützin: Melanie Pöcher (elf Tore)
Heimspiele (Sieg - Unentschieden - Niederlage): 3 - 1 - 0
Auswärtsspiele: 3 - 0 - 1
höchster Sieg: 10:0 gegen Rothenthurn
höchste Niederlage: 1:3 gegen Bleiburg
Kartenstatistik: 1 x rote Karte (Tamara Sandbichler), keine gelb-rote Karte
unterhaus.at bedankt sich für das interessante Gespräch.
von Almut Smoliner