In der 3. Runde der Kärntner Liga empfängt der SV Spittal/Dr. den ATSV Wolfsberg zum Spitzenspiel der Runde: Erster gegen Ersten. Am Ende der vergangenen Saison hätten die Vorzeichen auf dieses Spiel nicht anders stehen können. ATSV Wolfsberg als Regionalliga-Abteiger will sofort wieder rauf. Spittal/Dr. schaffte gerade noch den Klassenerhalt. Doch dann kam die Sommertransferzeit und die Oberkärntner rüsteten auf. Von einigen Insidern erhielten sie das Prädikat „Geheimfavorit“. Das zeigten sie dann auch in den bisherigen zwei Runden. Etwas anderes außer drei Punkte stand bei keiner Partie in Frage. Auch der ATSV überzeugte zuerste in Lendorf und dann zuhause gegen den SAK. Kein Gegner hatte eine Chance und die Wolfsberger unterstrichen ihr Ziel: Meisterschaft. Doch der SV Spittal/Dr. hat zumindest vorerst ein Wörtchen mitzureden. Dank Daniel Urbas stehen die Oberkärntner nach dem 1:0 nun alleine am Platz an der Sonne.
Trainer Mario Brenter stellt seine Spittaler etwas defensiver ein. Stürmer Zeljko Simic stand nicht im Kader, dafür rückte Mittelfeldspieler Konstantin Kamnig in die Startelf. Dadurch ändert sich das System etwas. Aus einem 4-4-2 wird ein 4-5-1 mit Daniel Urbas als einzigen Stürmer. Etwas anderes fällt auf: Mit Kamnig, Dejan Kecanovic und Luca Cuscito spielen drei Spieler des VSV aus der vergangenen Saison von Beginn an. Als Vierter sitzt zusätzlich Marko Modic auf der Bank. Der andere Mario auf der Trainerbank, nämlich Mario Romac, seinesgleichen Trainer des ATSV Wolfsberg, probiert etwas anderes aus. Der ATSV spielt heute mit einem 3-4-3-System. Thomas Heine rückt aus der Verteidigung ins Mittelfeld vor und hinterlässte eine Dreierkette. Im zentralen Mittelfeld zieht Alexander Kirisits anstelle von Mathias Berchtold die Fäden.

"In Summe war das eine hochklassige Kärntner Liga Partie, von beiden Teams", bilanzierte der sportliche Leiter von Spittal, Wolfgang Oswald. Anders sah es der Sektionsleiter des ATSV Wolfsberg, Stefan Marx: "Wir erwischten einen schwarzen Tag."
Zu Beginn war es ein offener Schlagabtausch. Spittal/Dr. spielte defensiver als in den ersten beiden Runden, was wenig überrascht, wenn man den Gegner betrachtet. "Hinten stehen sie gut. Und: Sie haben gute Stürmer, schnelle Stürmer. Keine Frage", erklärte Marx, warum sich der ATSV so schwer tat. Nach dem Ausschluss für Patrick Pfennich legte der SV Spittal/Dr. an Feldüberlegenheit zu. "Die erste war klar gelb. Die zweite gelbe Karte war ein Witz", schimpfte Stefan Marx. Generell war er wie alle Anhänger des ATSV mit der Schiedsrichter-Leistung von Bernhard Krainz alles andere als zufrieden. "Egal, was wir machten. Er pfiff. Ich glaube, in der ersten Halbzeit standen wir zwölf Mal im Abseits, in seinen Augen."
Nur sechs Minuten nach dem Ausschluss flankte Dejan Kecanovic von rechts in die Mitte. Dort setzte sich Torjäger Daniel Urbas im Luftduell durch und bescherte per Kopf das 1:0. Danach hatten beide Mannschaften noch Chancen auf weitere Tore. Urbas verpasste es einen Doppelpack zu schnüren. "Wir liefen zu dritt alleine auf den Torwart und schafften es nicht, den Ball ins Tor zu bringen," konnte es Marx nicht fassen. Deshalb blieb es beim 1:0 und Spittal/Dr. lacht beim Blick auf die Tabelle.

Wolfgang Oswald (sportl. Leiter SV Spittal/Dr.): "Wir sind glücklich über den Sieg. Nicht weil wir so viel Glück hatten, sondern weil wir mit dem ATSV einen heißen Titelanwärter besiegen konnten."
Stefan Marx (Sektionsleiter ATSV Wolfsberg): "Die Schiedsrichter hatten keinen Glanztag, aber das soll keine Ausrede sein. Spittal hat super gespielt."
Die Besten: Trupp, Kamnig, Lagler bzw. Hober
Fotos: Sobe