Spielberichte

Die schweren Verletzungen der Kühnsdorfer Andre Marques und Blaz Mohar überschatten den Auswärtssieg von St. Michael/Lav.

Zuallererst möchte das ligaportal.at-Team alle erdenklichen Genesungswünsche an die in dieser Begegnung schwer verletzten Akteure des SK Kühnsdorf/Klopeinersee Andre Marques und Blaz Mohar richten! Bei den Verantwortlichen der Kühnsdorfer herrschte nach dem Spiel blanke Fassungslosigkeit - sowohl aufgrund der Verletzungen als auch aufgrund des Auftretens des Schiedsrichterteams. In sportlicher Hinsicht präsentierte sich Kühnsdorf stark. Die drei Punkte konnte jedoch der FC St. Michael/Lav. nach einer herausragenden Leistung von Torhüter Christoph Holzer und dem Tor von Mario Ellersdorfer mitnehmen.

Katastrophale Verletzungen am Beginn

Bereits in den ersten zehn Minuten verletzten sich die beiden Spieler des SK Kühnsdorf schwer. Nach einem groben Einsteigen von hinten blieb Andre Marques verletzt am Boden liegen. Die erste Diagnose aus dem Krankenhaus lautet für den Brasilianer Kreuzband- und Innenbandriss sowie Zertrümmerung der Kniescheibe, was wohl das vorzeitige Karriereende bedeutet. Eine Magnetresonanztomographie wird in den kommenden Tagen folgen. Der Spieler des FC St. Michael suchte bereits kurz nach dem Spiel persönlich ein entschuldigendes Gespräch mit den Verantwortlichen der Kühnsdorfer. Nur ein paar Minuten später musste auch Kühnsdorfs Blaz Mohar nach einer Attacke ins Krankenhaus eingeliefert werden - Diagnose: Bänderriss. Auch Fußball wurde gespielt - zwei bis drei ausgezeichnete Chancen der stark auftretenden Kühnsdorfer in der ersten Halbzeit wurden durch den Schlussmann der Gäste, Christoph Holzer, in Weltklassemanier vereitelt. St. Michael/Lav. wurde in Halbzeit eins nur andeutungsweise offensiv gefährlich.

Ellersdorfer-Tor entscheidet das Spiel

"Kühnsdorf war am Beginn etwas stärker. Wir haben versucht kämpferisch dagegen zu halten. In der zweiten Halbzeit gestaltete sich das Spiel etwas ausgeglichener. Wir blieben vor allem im Konter gefährlich", so Armin Feldbacher, der Sektionsleiter des FC St. Michael/Lav., nach dem Spiel. Gäste-Torhüter Christoph Holzer blieb dabei der beste Mann auf dem Platz. Das Goldtor erzielte Mario Ellersdorfer nach einer Standardsituation in der 68. Minute.

"So kommt die Freude am Spiel abhanden"

Nicht nur Andre Marques und sein Zwillingsbruder Lucas, der ebenfalls für den SK Kühnsdorf/Klopeinersee aufläuft, waren nach der Horrordiagnose sichtlich betroffen. Auch die Funktionäre der Kühnsdorfer waren deutlich niedergeschlagen, allen voran Trainer Richard Huber. Das Un­ver­ständ­nis betraf vor allem das Auftreten des Schiedsrichterteams. Keine der beiden Aktionen, die die Verletzungen zur Folge hatten, wurde von Schiedsrichter Jakob Koppitsch mit einem Foul geahndet. Der Schiedsrichter, der in diesem Spiel auch unter Beobachtung stand, blieb in der Pause in der Schiedsrichterkabine - verletzungsbedingt, so die Begründung. Sein Assistent Karl Stark leitete in der Folge die zweite Halbzeit. "Die beiden Aktionen der Verletzung wurden nicht als Foul gewertet. Aber in der zweiten Halbzeit wurde das Spiel komplett gegen uns geleitet. Sogar Fouls an uns wurden gegen uns geahndet. Ein absoluter Skandal. Nachdem was am heutigen Tag hier abgelaufen ist schäme ich mich, zur 'Familie des Fußballs' zu gehören", so ein merklich mitgenommener Richi Huber nach dem Spiel und ergänzt: "Das soll jedoch keine Ausrede für das sportliche Ergebnis sein, vor dem Tor haben wir leider mit Unvermögen agiert."

Es geht Huber in puncto Schiedsrichter um "den respektvollen Umgang miteinander und den Zugang zum Sport" sowie die Unnotwendigkeit von "Präpotenz und Arroganz". "Es gab auch kein Gespräch, geschweige denn ein Eingestehen von falsch getroffenen Entscheidungen. So etwas habe ich in 40 Jahren Fußball noch nicht erlebt, es ist zermürbend. So geht man mit so einer Situation nicht um, gerade im Amateurfußball. So kommt die Freude am Spiel abhanden", erklärt Huber, der den persönlichen Dialog mit dem Schiedsrichter-Team vergeblich gesucht hat. Gleichzeitig betont der Kühnsdorf-Coach den fairen, respektvollen Umgang der Spieler beider Teams miteinander während des Spiels: "Ich ziehe den Hut vor der Disziplin der Spieler. Selbst von uns hat kein einziger Spieler eine gelbe Karte wegen Kritik erhalten." Nichtsdestotrotz muss der sportliche Blick für Kühnsdorf nach vorne gehen, wie der Trainer im ligaportal-Interview nach dem Spiel bestätigt: "Ich bin für meine Spieler, vor allem auch die Zwillingsbrüder, da. Wir werden jetzt weiterkämpfen und hoffen das Ziel, nämlich den Klassenerhalt zum 70-jährigen Vereinsjubiläum, zu erreichen."

 

SK Kühnsdorf/Klopeinersee : FC St. Michael/Lav. 0:1 (0:0), Jauntal-Arena Kühnsdorf, 500 Zuschauer
Tor:  Mario Ellersdorfer (68.)