Unterliga Ost

DSG Sele-Zell: „Ich dachte, die sind verrückt – und ich sehe nicht richtig!“- – Trainer Marijan Smid in der 91. Minute

Spannung und Dramatik pur – nichts für schwache Nerven. So könnte der Titel für die Unterliga-Ost-Partie DSG Sele-Zell gegen FC St. Michael Lavanttal in der 26. Runde lauten. Nach einem 2:1-Erfolg in der Koschutta-Arena über die Lavanttaler steht die DSG Sele-Zell mit 29 Meisterschaftspunkten auf dem 11. Tabellenplatz. In einem Ligaportal-Interview resümiert Sele-Zell-Trainer Marijan Frank Smid diesen Sieg und erklärt, warum sein Verein trotzdem noch nicht alle Abstiegssorgen über Bord werfen kann.

Spiel: UL-Ost – 26. Runde / DSG Sele-Zell – FC St. Michael Lavanttal / Endergebnis: 2:1 (HZ: 1:0)

Tore: 1:0 Melvin Osmic (32. Minute), 1:1 Lukas Marco Hofer (90.+1 Minute), 2:1 Filip Oraze (90.+3 Minute)

Schiedsrichter: Stephan Orel / Assistent 1: Gerald Glantschnig / Assistent 2: Josef Kandolf

Erste Halbzeit: Ein Traumschuss ins Kreuzeck bringt die Führung für die Heimischen

Die ersten 15 bis 20 Minuten gehören den Gästen aus St. Michael, die starken Druck auf die heimischen Kicker ausüben. Doch die Defensive von Sele-Zell hält stand und lässt nichts Gravierendes zu. Nach dieser Drangphase findet Sele-Zell besser ins Spiel. In der 32. Minute dreht Melvin Osmic jubelnd ab und lässt sich als Torschütze des 1:0 feiern. Sein Team kann sich für zwei bis drei Minuten in der gegnerischen Hälfte festsetzen. Von der Seite gelingt Dorian Urank eine präzise Flanke auf Osmic, der aus etwa 18 Metern einen gelungenen Schuss aufs Tor bringt. Der Ball schlägt unhaltbar im Kreuzeck ein. Bis zum Halbzeitpfiff verstärkt St. Michael den Druck, kann jedoch keinen Torerfolg verbuchen.

Zweite Halbzeit: „Ich dachte, die sind verrückt – und ich sehe nicht richtig!“- – Trainer Marijan Smid zur 91. Minute

In der zweiten Spielhälfte setzt das Team aus dem Lavanttal die Sele-Spieler erheblich unter Druck. Doch auch die Heimischen kommen zu drei guten Chancen, die – laut Trainer Smid – kläglich vergeben werden. In der Nachspielzeit entscheidet Schiedsrichter Stephan Orel nach einem Foulspiel auf Freistoß für St. Michael. Lukas Marco Hofer übernimmt die Verantwortung und legt sich den Ball wenige Meter vor der Strafraumlinie zurecht. Sein präziser Schuss geht knapp über die Mauer, die Flugbahn verändert sich stark nach unten – unhaltbar für Torwart Gregor David Ebner – Ausgleich zum 1:1 in der 90+1 Minute.

Was folgt, ist Dramatik pur: Vom Anstoß weg startet die DSG einen letzten, schnellen Angriff. Nicola Alexander Mak schlägt eine Flanke auf Filip Oraze, der per Kopf zum 2:1 trifft. Neuer Spielstand in der 90.+3 Minute – und die Fans im Stadion stehen Kopf!

Stimmen zum Spiel: DSG Sele-Zell-Trainer Marijan Frank Smid im Interview

Ein großes Finale – nichts für schwache Nerven. Hast du ein Resümee zum Spiel?

Die Druckphase von St. Michael in den ersten 20 Minuten haben wir gut überstanden und sind dann mit 1:0 in Führung gegangen. In der zweiten Halbzeit hatten wir drei „Tausender-Chancen“, die wir nicht nutzen konnten. Die letzten Minuten waren wirklich nichts für schwache Nerven. Da drückt St. Michael die gesamte zweite Halbzeit über, erzielt in der 91. Minute den Ausgleich – und dann dachte ich, ich sehe nicht richtig: Unsere Jungs marschieren wie verrückt in die gegnerische Hälfte und machen tatsächlich noch das 2:1. Im Nachhinein betrachtet: Sie haben alles richtig gemacht.

Tabellenplatz 11 und 29 Punkte. Ist der Klassenerhalt gesichert?

Dazu muss ich sagen: Nach der Auftaktniederlage gegen DSG Ferlach dachte ich kurzzeitig: „Da geht nichts mehr!“ Aber dann hat meine Mannschaft 20 Frühjahrspunkte geholt – das macht mich stolz. Wir müssen jetzt noch zumindest drei Punkte aus den verbleibenden Spielen gegen Wölfnitz (A), Grafenstein (H), ASV (A) oder Kraig (H) holen. Erst dann können wir den Rechenschieber weglegen, denn dieses Jahr ist der Abstiegskampf brutaler denn je.

Klaus Slamanig