
Bereits am Mittwoch Abend kam es zum ersten Spiel der vierten Runde in der Unterliga West. SV Rapid Lienz gegen den SV Blau Weiss Sachsenburg lautete die Begegnung im Dolomitenstadion Lienz. Die Heimelf stand nach nur einem Zähler aus drei Partien schon etwas unter Zugzwang. Bei den Sachsenburgern lief es bisher auch in der Unterliga sensationell. Saisonübergreifend konnte man vor diesem Duell die letzten 16 Meisterschaftsspiele allesamt für sich entscheiden.
Von Beginn an zeigten die Lienzer, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten. Aber nach zwei Weitschüssen von Thomas Schaunig und Mario Steiner die knapp am gegnerischen Gehäuse vorbeistrichen, hatten sie in der 12. Minute noch eine Schrecksekunde zu überstehen. Nach einer Flanke von Sladjan Djurdjevic und einem wunderschönen Fallrückzieher von Sachsenburg Torjäger Mario Zagler rettete die Latte die Osttiroler vor einem Rückstand.
Nur zwei Minuten danach konnten die Rapidler aber über die 1:0 Führung jubeln. Nach einer Flanke von Christopher Korber nahm Thomas Schaunig den Ball an und versenkte diesen mit dem linken Fuss im Sachsenburger Gehäuse.
Mit diesem Treffer im Rücken begann die grün weisse Angriffsmaschinerie nun so richtig zu laufen. Nach einem Traumpass von Lukas Steiner auf Christopher Korber, scheiterte der Lienzer Stürmer erstmals an Sachsenburg Keeper Stefan Takats. Nur sechs Minuten später blieb dieser auch im Duell gegen Mario Steiner Sieger und nach einem Eckball konnte ein Sachsenburger Verteidiger einen Kopfball von Patrick Eder gerade noch vor der Linie klären. In der 38. Minute kam es wieder zum Duell Christopher Korber gegen Stefan Takats, und wieder blieb der Gäste Keeper Sieger.
Unter dem Beifall der rund 200 Zuschauer ging es dann erstmals in die Kabinen.
Keine zehn Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt als die Gäste wie aus dem Nichts zum Ausgleich kamen. Nach einem Eckball war Mario Zagler per Kopf zur Stelle und erzielte das 1:1.
Wer jetzt schon das Schlimmste für die Hausherren befürchtete, wurde aber an diesem Abend eines Besseren belehrt. In der 60. Minute traf Lukas Steiner, ideal bedient von Christopher Korber, zur 2:1 Führung für die Lienzer und dies war der Startschuss für ein Angriffsfurioso wie man es im Dolomitenstadion schon lange nicht mehr gesehen hatte.
Mario Steiner sorgte in der 63. Minute, nach Traumpass seines Bruders Lukas, für das 3:1. Und dann kam der grosse Auftritt des an diesem Tag überragenden Lukas Steiner. Er krönte seine Leistung mit einem wunderschönen Freistoss ins Kreuzeck zum 4:1.
Doch damit war der Torhunger der Rapidler noch lange nicht gestillt. Nach einem idealen Zuspiel von Lukas Steiner auf Dominik Müller brachte dieser den Ball wunderschön zur Mitte. Dort stand Christopher Korber goldrichtig und erhöhte auf 5:1.
Auch Lienz Keeper Christoph Stocker konnte in dieser Phase bei einem der wenigen Angriffe der Gäste seine Klasse unter Beweis stellen. Nach einem kurz abgespielten Freistoss parierte er den Schuss von Mario Zagler mit einem sensationellen Reflex. Aber praktisch im Gegenzug setzte dann Dominik Müller den Schlusspunkt in diesem Spiel. Nach einem Stanglpass von Mario Steiner traf er in der 75. Minute zum Endstand von 6:1.
Kurz vor dem Abpfiff gab es nochmals das Duell Christoph Stocker gegen Mario Zagler. Aber wieder blieb der Lienzer Keeper Sieger und verhinderte einen möglichen Gegentreffer.
Danach beendete die souverän agierende Schiedsrichterin Tanja Hausott einen denkwürdigen Abend im Lienzer Dolomitenstadion, wo die Rapid Lienz Fans nach der Gala Vorstellung ihrer Mannschaft bis in die frühen Morgenstunden hinein feierten.
"Ein großes Kompliment an die gesamte Mannschaft. Endlich ist uns das gelungen was wir uns schon lange vorgenommen haben. Ich kann jedem Einzelnen heute nur zu seiner Leistung gratulieren. Aber am Samstag wartet mit Lind schon der nächste schwere Gegner auf uns. Ich hoffe dass wir eine ähnliche Leistung wie heute abrufen können," so die Worte eines überglücklichen Bernhard Hanser, Trainer des SV Rapid Lienz nach dem Spiel.
Auch Erich Knaller, Trainer des SV Sachsenburg sprach "von einem völlig verdienten Sieg einer entfesselt spielenden Lienzer Mannschaft."
von Peter Strohmayer