
In der siebenten Runde in der Unterliga West trafen am Samstag der SV Rapid Lienz und die WSG Radenthein aufeinander. Die Osttiroler wollten ihren Lauf mit drei vollen Erfolgen in Serie weiter fortsetzen, mussten aber diesmal auf den verletzten Kapitän Manuel Eder verzichten. Die Gäste aus Radenthein kamen ohne den gesperrten Andreas Wildbahner ins Dolomitenstadion, wollten aber dennoch ungeschlagen wieder die Heimreise antreten.
Nach kurzem Abtasten übernahmen die Lienzer ab der zehnten Spielminute das Kommando. In der 12. Minute ging, nach einer tollen Kombination, ein Schuss von Lukas Steiner knapp am gegnerischen Gehäuse vorbei. Nur sechs Minuten später tankte sich Dominik Müller kraftvoll durch, sein Weitschuss verfehlte jedoch ebenfalls das Ziel.
In der 25. Minute schloss Lukas Steiner eine Angriffsaktion mit einem Distanzschuss ab, dieser senkte sich jedoch über WSG Keeper Christian Michor genau auf die Querlatte. Dann aber war es endlich soweit. Andreas Überbacher, der diesmal in der Innenverteidigung aufgeboten wurde,schaltete sich mit in den Angriff ein. Seine Flanke von der linken Seite fand in Thomas Schaunig einen Abnehmer. Dieser nahm den Ball wunderschön mit und erzielte aus der Drehung den Führungstreffer für die Rapidler.
Kurz vor dem Pausenpfiff verhinderte Gäste Keeper Christian Michor einen höheren Rückstand. Einen Schuss aus kurzer Distanz von Thomas Schaunig lenkte er mit den Fingerspitzen an die Latte.
Die Gäste kamen im Verlauf der ersten Halbzeit zu keiner einzigen Offensivaktion und mussten froh sein mit diesem knappen Rückstand in die Kabinen zu gehen.
Der Pausentee dürfte den Hausherren nicht gemundet haben, denn man wirkte in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit teilweise wie gelähmt. Die Radentheiner kamen besser ins Spiel und nützen ihre erste Gelegenheit zum Ausgleich. Anton Peric tanzte unbedrängt durch die Lienzer Defensive und erzielte in der 54. Minute das 1:1.
Danach entwickelte sich ein offenes Spiel, denn auch die Radentheiner versuchten nun mehr für die Offensive zu tun. Die Hausherren hatten wieder ihre Probleme im Spielaufbau und kamen nicht mehr richtig in die Gänge. In der Defensive stand man teilweise zu weit weg vom Gegner und liess den Gästen zu viel Spielraum.
Für das erste Highlight in der Rapid Viertelstunde sorgte dann Schiedsrichter Omerhodzic. Er verwies Lienz Spieler Christopher Korber wegen einer angeblichen Schwalbe mit der gelb/roten Ampelkarte des Feldes. Ein überharter Platzverweis des Unparteiischen, der während des gesamten Spieles keinen sehr souveränen Eindruck machte.
Dennoch versuchten die dezimierten Lienzer alles um den Siegestreffer zu erzielen. Kurz vor dem Ende kanonierte Lukas Steiner einen Freistoss aus rund 25 Metern an die Latte. Den abspringenden Ball knallte der eingewechsselte Gabriel Mayr zum vielumjubelten 2:1 in die Maschen.
Die Gäste aus Radenthein schlugen aber eiskalt zurück. Praktisch im Gegenzug fiel aus einer Standardsituation der Ausgleich. Ein hoher Ball in den Lienzer Strafraum konnte von der Abwehr nicht aus der Gefahrenzone gebracht werden und Ingo Daborer verwertete alleinstehend vor dem Lienzer Tor zum 2:2 Ausgleich in der 90. Minute.
Thomas Fian, Sportlicher Leiter des SV Rapid Lienz meinte nach dem Spiel: "Wir hätten vor der Pause den Sack zumachen müssen, wobei wir bei den zwei Lattenschüssen auch nicht das Glück auf unserer Seite hatten. Das wir dann noch kurz vor dem Abpfiff in Führung gehen und postwendend den Ausgleich kassieren ist natürlich sehr ärgerlich."
von Peter Strohmayer