
Am elften Spieltag in der Unterliga West kam es zur Begegnung zwischen dem SV Seeboden und dem SV Rapid Lienz. Trainer Marjan Florjancic hatte seine Elf perfekt auf die Lienzer eingestellt und wollte dem Favoriten ein Bein stellen. Die Gäste kommen nach anfänglichen Anpassungsproblemen in der Unterliga immer besser zurecht, hatten aber einige Personalprobleme, denn Manuel Eder und Thomas Schaunig gingen leicht angeschlagen in dieses schwierige Auswärtsspiel.
Die Hausherren erwischten einen tollen Start in das Spiel und gingen bereits nach drei Minuten in Führung. Lienz Keeper Christoph Stocker kam bei einem hohen Ball zu unentschlossen heraus und verlor das Duell mit Seeboden Stürmer Bernhard Abwerzger, der per Kopf auf 1:0 stellte.
Die Elf von Marjan Florjancic dikitierte mit der Führung im Rücken dieses Spiel und präsentierte sich als sehr zweikampfstark. Hinten agierten die Seebodener kompromisslos und die Gäste aus Osttirol konnten sich vorerst überhaupt nicht auf diese Spielweise einstellen. Nach einem gut vorgetragenen Angriff über die Seite verwertete erneut Bernhard Abwerzger den darauffolgenden Stanlgpass zum 2:0. Gespielt waren gerade einmal vierzehn Minuten in der Sportarena in Seeboden vor etwa 300 Besuchern.
Kurz darauf musste Lienz Trainer Bernhard Hanser den nicht fit angetretenen Kapitän Manuel Eder verletzungsbedingt auswechseln. Seeboden blieb weiterhin die bessere Mannschaft und hätte durch Darko Krstev beinahe den dritten Treffer erzielt. Doch sein Weitschuss landete am Pfosten des Lienzer Gehäuses.
Bei einem der wenigen Konterangriffe in der ersten Halbzeit hätte Schiedsrichter Garanovic nach einem klaren Strafraumfoul an Lukas Steiner auf Elfmeter entscheiden müssen, seine Pfeife blieb in dieser Situation allerdings stumm.
Zur Pause reagierte Gäste Coach Bernhard Hanser und brachte für den leicht angeschlagenen Thomas Schaunig mit Dominik Müller eine frische Offensivkraft in das Spiel. Und dieser bedankte sich für die Einwechslung auf seine Art und verwertete in der 49. Minute nach idealem Stanglpass von Christopher Korber quasi die erste Lienzer Torchance zum 2:1 Anschlusstreffer.
Nun übernahmen die Osttiroler das Kommando und hatten in dieser Phase mehr Spielanteile. Doch das Übergewicht an Ballbesitz konnten die Gäste zu keinen zwingenden Torchancen nützen. Seeboden beschränkte sich auf eine kompakte Defensive und versuchte den einen oder anderen Konter zu fahren, was aber kaum mehr gelang.
Der Knackpunkt in diesem Spiel ereignete sich dann sicherlich in der 68. Minute. Bernhard Abwerzger sah für ein Foul die zweite gelbe Karte und wurde von Schiedsrichter Garanovic mit der Ampelkarte vom Platz gestellt.
Mit einem Mann weniger zogen sich die Hausherren nun noch weiter zurück und standen in der Defensive sehr tief. Man versuchte nun den Vorsprung über die Zeit zu bringen und konnte aber in der Offensive kaum mehr für Entlastung sorgen. Lienz hatte nach dem Ausschluss sofort auf eine Dreier Abwehr umgestellt und drängte mit aller Macht auf den Ausgleich. Grosse Torchancen konnten sich aber die Gäste nicht erspielen.
Dann kam die für Seeboden verhängnisvolle 90. Minute. Nach einem eher harmlosen Rempler an Lukas Steiner im Strafraum entschied der Unparteiische, sehr zum Unmut der Seebodener, auf Strafstoß für die Gäste. Christopher Korber trat an und verwandelte souverän zum 2:2 Endstand.
Marjan Florjancic, Trainer des SV Seeboden, meinte nach dem Spiel:" Eine tolle Leistung meiner Mannschaft wurde heute leider nicht mit drei Punkten belohnt. Lienz hatte in der zweiten Halbzeit mehr Speilanteile, konnte sich aber keine Torchance heruasspielen. Der Elfmeter war nicht nur für mich sondern für alle anwesenden Zuschauer ein Geschenk des Schiedsrichters."
"In der ersten Halbzeit war Seeboden die bessere Mannschaft und ging verdient in Führung. Nach der Pause waren wir spielbestimmend und haben mit dem späten Ausgleichstreffer diesmal auch das Glück auf unserer Seite gehabt. Vom Spielverlauf her geht das Ergebnis aber in Ordnung," so die Worte von Thomas Fian, Sportlicher Leiter des SV Rapid Lienz, nach Spielende.
von Peter Strohmayer