Seit 2017, also seit neun Saisonen, arbeiten der FC Dölsach und Trainer Andreas Wenger zusammen. Der FC ist heuer gut in die neue Saison der Unterliga West gestartet und steht nach drei Spieltagen mit sechs Punkten oben in der Tabelle. „Die Niederlage gegen ASTUS Nötsch hat schon am Selbstvertrauen geknabbert. Wenn man zwei Elfmeter ‚versemmelt‘, darf man sich aber nicht beschweren!“, lautet das Resümee von Trainer Wenger. Er fügt hinzu: „Doch der Sieg gegen Gmünd macht wieder viel gut!“ In einem Interview mit Ligaportal erörtert der Trainer, ob und wo er Schwächen und Stärken in seinem Team feststellen konnte. Er stellt die Zielsetzung für die diesjährige Saison vor und überlegt, wie er die Herausforderungen dieses Meisterschaftsjahres angehen will.

Foto FC Dölsach: (Trainer Andreas Wenger seit 2017 an Board)
Nach dem Sieg gegen Gmünd stehen wir derzeit sehr gut da. Die unnötige Niederlage gegen Nötsch hat hingegen schon kurze Spuren im Selbstvertrauen hinterlassen, denn wir konnten aus zwei Elfmetern keinen Nutzen ziehen. Gegen den Aufsteiger Greifenburg waren wir aus meiner Sicht klar besser und haben verdient gewonnen.
Die größte Stärke ist unsere Geschlossenheit als Mannschaft und unser unbedingter Kampfwille. Unser schnelles Umschaltspiel ist derzeit unsere größte Waffe, die wir effektiv nutzen. Leider haben wir uns auch sogenannte „Böcke” im Defensivverhalten geleistet, an dieser Schwäche müssen wir intensiv arbeiten. Außerdem haben wir Schwächen gegen sehr tief stehende Gegner. Diese Saison bestreitet Dölsach mit sechs bis sieben jungen Spielern die Meisterschaft. Diese 15- oder 16-jährigen Spieler spüren den Druck im Erwachsenenfußball – diesen müssen wir ihnen nehmen.
Das war schon in der Vergangenheit Thema und wird auch in Zukunft eines bleiben. Wir verfügen über einen Kader von 19 Personen. Auf einige Spieler kann ich während der Woche nicht zugreifen, andere können aus beruflichen Gründen nur alle zwei Wochen spielen. Diese Kadergröße sieht auf dem Papier sehr gut aus, in der Realität ist es jedoch anders. Vielleicht stehen in dieser Saison sogar der Co-Trainer oder ich selbst mehrmals auf dem Spielbericht. Ein hohes gemeinsames Leistungsniveau zu halten, ist eine der Herausforderungen, denen ich mich stellen muss.
Dölsach steht ein junges, dynamisches Team zur Verfügung. Die Stärke liegt in der Laufbereitschaft und der Geschwindigkeit der Spieler. Wir haben ein oder mehrere passende Systeme, auf die wir zurückgreifen können, aber wir gehen die Sache in Ruhe an. Den jungen Spielern wird viel abverlangt, aber sie sollen vor allem einen Lernprozess durchlaufen.
Wir haben keine Ambitionen auf den Titel und wollen nichts mit den hinteren Tabellenplätzen zu tun haben. Am Ende der Meisterschaft würde ich einen Platz zwischen drei und neun als großen Erfolg betrachten.
Ich denke, ich muss die Einstellung der Spieler im Auge behalten. Meistens ist es so, dass die Leistungsbereitschaft nicht mehr bei 100 Prozent liegt, wenn man sich im gesicherten Tabellenbereich bewegt. Deshalb müssen Konzentration und Leistungsbereitschaft hochgehalten werden. Ich denke, dass 30 bis 33 Punkte für den Klassenerhalt reichen dürften. Ich habe mir jedoch das persönliche Ziel gesetzt, mehr als 40 Punkte in der Abschlusstabelle zu erreichen.
Klaus Slamanig