Der Tabellenzweite SC Sommerein kommt in der 1. Klasse Ost auswärts gegen den ASK Kleinneusiedl nicht über ein 2:2-Remis hinaus. Dabei führte die in numerischen Überlegenheit spielende Zerzan- Elf bis zur 93. Minute 2:1. Dass sich der ASK Kleinneusiedl Punkte im Auftaktspiel vorgenommen hatte, war vor allem in den ersten Minuten spürbar.
Die Neumann-Elf ließ Sommerein nicht in die Partie kommen, spielte forsch und unbequem. Dennoch die Führung erzielten die Gäste mit dem ersten Angriff, als Ugur Arslan einen Pass in die Tiefe zum 0:1 verarbeitete. Doch Sommerein setzte nicht nach und machte Kleinneusiedl nochmals stark, als Mörtinger von den Beinen holte. Den fälligen Penalty verwandelte Juro Mescic zum 1:1. Doch die Gäste kamen immer besser in die Partie und Nemcik schickte mit einem Traumpass Ugur Arslan auf die Reise: 1-2.
Kleinneusiedls Torschütze Mescic rückte Ende der ersten Halbzeit nochmals in den Mittelpunkt, denn nach wiederholtem Foulspiel musste er vorzeitig unter die Dusche. Ein Weckruf für die Gäste, die jetzt mit einem Generalangriff starteten: Flanke von Kevin Paukner und Philipp Petritsch traf per Kopf nur die Latte.
Danach übte sich Petritsch als Vorbereiter und Daniel Kögl bugsierte die Kugel wieder nur aufs Aluminium. Bei einem weiteren Versuch von Kögl war endlich das Gestänge und der ASK-Goalie überwunden, doch Kögl scheiterte an Abwehrrecken Dominik Koch. Mit dem Pausenpfiff dann der letzte Aufreger als Arslan nach Rastislav Nemcik-Vorarbeit wieder nur Metall traf.
Nach Seitenwechsel ging es in dieser Tonart weiter. "Wir hatten mindestens acht Hochkaräter und haben das Spiel beherrscht. Von der 55. bis zur 80. Minute hatten wir den Gegner in den Griff, scheiterten aber regelmäßig am Abschluss", so Sommerein-Coach Christian Zerzan. Alleine Timucin Arslan vernebelte aus kurzer Distanz gleich zwei Sitzer. Kleinneusiedl packte dann die Brechstange aus und operierte nur mit hohen Bällen. Ein ständiger Gefahrenherd für den Tabellenzweiten.
Als in der 92. Minute gleich drei Sommereiner durchbrachen und gegen einen heimischen Abwehrspieler liefen, schien der Kuchen gegessen. Doch Nemcik riskierte einen Alleingang, Kleinneusiedls Koch fing die Kugel ab, weiter Pass, Flanke und David Weiss köpfelte den umjubelten Ausgleich für die Hausherren. "Das habe ich in meiner gesamten Laufbahn noch nie erlebt, dass du in der Nachspielzeit einen Treffer kassierst, nachdem du noch Sekunden vorher einen 100-prozentigen Sitzer ausgelassen hast. Unfassbar und bitter", so Zerzan.
Der dennoch positiv resümiert: "Wir waren die bessere Mannschaft und haben uns gegenüber der Vorbereitung deutlich gesteigert." Ob mit dem abgegebenen Gotschy ein Sieg drinnen gewesen wäre? "Gotschy war unser Goalgetter, heute haben wir am Ende ohne gelernten Stürmer gespielt. Ich denke schon, dass in der einen oder anderen Aktion mehr drinnen gewesen wäre."