Ein Spiel mit großen Emotionen sahen die Zuseher beim Spitzenduell zwischen Vösendorf und Retz. Während sich die Hausherren in der ersten Halbzeit Vorteile verschaffen konnten und durch Robert Stessl in der 4. Minute nur die Latte trafen, bestachen die Retzer mit einem straffen Defensivkonzept, das für die Vösendorfer schier undurchdringlich schien. Auf beiden Seiten war man sich einig, "dass diejenige Mannschaft das Spiel gewinnen wird, die das erste Tor schießt", so Vösendorf-Sportlicher Leiter Johannes Kiraly und Retz-Spielertrainer Markus Sukalia unisono. Und das erzielten dann die Gäste aus Retz. Wunderschön herausgespielt, traf Robert Pacinda in Minute 58 zum 1:0.
Nach dem Treffer konzentrierte sich der SC Retz wieder auf die eigene Abwehrreihe und trug einige gefährliche Kontergegenstöße vor, die schon früher zur Entscheidung beitragen hätten können. Mit der Einwechslung von Benedict Bauer eine Viertelstunde vor Schluss setzte der ASV Vösendorf alles auf eine Karte und agierte fortan mit drei Sturmspitzen. Als Robert Stessl kurz vor Schluss zum zweiten Mal nur die Latte traf, war die Partie gelaufen. Die Art und Weise des Zustandekommens der Niederlage stieß den Verantwortlichen des ASV Vösendorf allerdings bitter auf.
"Das Schiedsrichter-Trio bot eine inferiore Leistung, uns wurden zwei klare Elfmeter vorenthalten. Wir wollen keine Geschenke, aber eine korrekte Behandlung durch die Unparteiischen ist nicht zuviel verlangt. Es kann nicht sein, dass gegen unsere Spieler die gelben Karten locker verteilt werden und im Gegenzug die harte Gangart der Retzer ungestraft bleibt. Unser Spielmacher Velimir Vranesevic wurde das ganze Spiel systematisch abgeklopft, der Schiedsrichter sah einfach tatenlos zu. Mit der ersten Torchance des Spiels schossen die cleveren Retzer dann das Goldtor, unsere rollenden Angriffe brachten nichts mehr ein", so ein aufgebrachter Johannes Kiraly.
"Vösendorf war in der ersten Halbzeit besser, in den zweiten 45 Minuten waren wir aktiver und haben einen wunderschönen Treffer erzielt. Auswärts agiert man nun einmal aus einer gesicherten Defensive heraus, wir blieben im Konter aber stets gefährlich. Bei einem Spiel gibt es viele Zweikämpfe und strittige Szenen, wenn der Schiedsrichter allerdings der Meinung ist, dass es regelkonform war und nicht pfeift, dann ist es eben so. Die Gangart gegen Vranesevic war nicht überhart, unser Sieg auch nicht unverdient", analysiert Markus Sukalia das Spiel.