Dabei begann die Saison überaus vielversprechend. Unter Trainer Günther Wessely stand man nach 5 Runden auf Tabellenplatz 2 - nur Liga-Krösus SKU Amstetten konnte damals mehr Zähler auf der Habenseite verbuchen. Dann überschlugen sich die Ereignisse: Zuerst ein bitteres 1:2 beim ASV Schrems und gleich darauf der überraschende Abgang von Trainer Günther Wessely aus beruflichen Gründen.
Seither ist der Wurm drin. Unter Coach Hans-Peter Frühwirth konnte aus den vergangenen 3 Spielen lediglich 1 Punkt (1:1 gegen Mistelbach) geholt werden, was den bitteren Absturz auf Platz 12 zur Folge hatte. Vom Titelkampf spricht man schon lange nicht mehr. Das sieht auch Sektionsleiter Jürgen Enzminger so: "Wir müssen uns jetzt erst einmal konsolidieren, dann wollen wir uns ganz klar an den Plätzen 4-6 orientieren - da wollen wir auf jeden Fall noch hin." Im Trainerwechsel sieht er nicht das große Problem. Es wird zum Teil sehr gut gespielt, mit ein bisschen Spielglück hätte man in den vergangenen Runden einige Punkte mehr aufs Konto holen können. Auch die Stimmung im Verein und unter den Spielern ist laut Enzminger keinesfalls am Boden, wie viele vielleicht vermuten würden.
Keine Ausrede für die Negativserie, aber durchaus ein Mitgrund für den einen oder anderen liegengelassenen Punkt, ist für Enzminger der ÖFB-Cup. Als einzige Mannschaft der Liga hat man die 2. Hauptrunde erreicht und dort gegen den LASK einen heroischen Kampf gezeigt. Alles - Spieler sowie das Umfeld - konzentrierte sich auf dieses eine Match. Dem Team wurde körperlich alles abverlangt und zu allem Überdruss musste man 2 Ausschlüsse hinnehmen, was Sperren in der Meisterschaft zur Folge hatte. Jürgen Enzminiger:"Bei aller Spannung, die ein Cupspiel gegen einen Bundesligisten mit sich bringt, werde ich aufgrund der möglichen Auswirkungen auf die Meisterschaft diesen Bewerb in Zukunft mit etwas anderen Augen sehen."
Der Sektionsleiter hält weiters fest, dass das Bemühen und der Zusammenhalt da sind und zur Rückkehr auf die Siegerstraße lediglich ein Erfolgserlebnis fehlt, nach dem dann vieles wieder leichter von der Hand (oder in diesem Fall vom Fuß) geht. Trainer Hans-Peter Frühwirth wird in Kottingbrunn nicht zur Diskussion gestellt. Man ist mit seiner Arbeit sehr zufrieden. Wie lange die Geduld hält, wird aber - wie im Fußballgeschäft so üblich - natürlich von der künftigen Punkteausbeute abhängen. Den ersten Schritt aus der Krise will man am Freitag daheim gegen Langenrohr machen - da zählen nur 3 Punkte, und die wird man laut Jürgen Enzminger auch einfahren.
von Andreas Richter