Zurück zum Spiel: Amstetten schließt zu Beginn nahtlos an die schwache Leistung der Vorwoche in St. Peter an. Mistelbach ist klar tonangebend und hat schnell die ersten Möglichkeiten. Der ständig brandgefährliche Petr Mikel schießt schon nach zwei Minuten an die Stange und den Nachschuss vergibt Mark Olschnegger. In der zwölften Minute haben die Weinviertler die nächste Riesenchance. Nach einem Stanglpass kommt Mikel zum Schuss, doch SKU-Goalie Markus Friesenecker hält mit einer herrlichen Parade. Neun Minuten später gibt Friesenecker dagegen keine gute Figur ab. Ein Schuss von Lukas Stetter aus 30 Metern landet im Tor - 1:0 für Mistelbach. "Aus dieser Distanz ist natürlich jeder Schuss haltbar", gestand Friesenecker nach dem Spiel.
Amstetten wacht endlich auf
Nach 25 Minuten kann sich der SKU etwas befreien. Die Lücke zwischen Abwehr und defensivem Mittelfeld wird von Thomas Lettner nun zuverlässiger geschlossen und Amstetten bekommt die starke Mistelbacher Offensive besser in den Griff. Robert Fekete hat die erste Chance für die Amstettner, doch seinen Schuss wehrt Dominkovics mit dem Fuß ab. Kurz vor der Pause bewahrte der Mistelbacher Torhüter seine Mannschaft mit einer sensationellen Reaktion vor dem Ausgleich. Lettner kommt im Strafraum zum Kopfball, doch Dominkovics hechtet wie eine Raubkatze ins Eck und pariert. Das Tor fällt Sekunden später auf der anderen Seite. Mario Holzer will als letzter Mann Dominik Böck düpieren, doch der Mistelbacher Angreifer nimmt ihm den Ball ab, zieht aufs Tor und stellt auf 2:0. Böck ist damit ein richtiger Amstetten-Schreck. Schon im Vorjahr erzielte der großgewachsene Stürmer zwei Tore gegen die Mostviertler.
Nach der Pause verschießt Gerhard Reikersdorfer den bereits zuvor erwähnten Elfmeter, beim darauffolgenden Eckball scheitert erst Michael Achleitner per Kopf und dann kann ein Mistelbacher Verteidiger auf der Linie klären. Die Amstettner haben nun das Kommando und Pech, als sich nach einem Vorstoß von Mario Holzer kein Abnehmer für Karl Günthers Stanglpass findet. In der Schlussviertelstunde drückt Amstetten die Gäste immer mehr in die Defensive. Erst geht ein Kopfball von Mario Holzer zu zentral auf das Tor der Mistelbacher, dann entschärft Dominkovics einen Schuss von Robert Fekete. Der Ungar vergibt eine Minute später mit dem Kopf die nächste gute Möglichkeit für den SKU. In der 82. Minute wird der Bann dann aber gebrochen. Michael Achleitner versucht es aus etwa 20 Metern und Stefan Dominkovics streckt sich vergeblich - 1:2. Zwei Minuten später gelingt Amstetten sogar noch der Ausgleich. Nach einem weiten Pass von Karl Günther schießt Robert Fekete das zu diesem Zeitpunkt verdiente 2:2. Der SKU wirft alles nach vorne, doch für einen Sieg sollte es trotz ausgiebiger Nachspielzeit nicht mehr reichen.
"Toten zum Leben erweckt"
Mistelbach-Trainer Peter Lackner war nach dem Spiel sauer: "Wir haben einen Toten zum Leben erweckt. Wir waren in der zweiten Halbzeit nicht da, können keinen Konter zu Ende spielen. Es ist richtig gefährlich, wenn wir in Führung sind." Hart rannehmen will er sein Team in der nächsten Woche trotzdem nicht. "Die Spieler wissen das eh selber, was wir hier vergeben haben und ärgern sich selbst am meisten", sagte Lackner.
Herbert Panholzer war nur mit der Anfangsphase unzufrieden: "Da sind wir nicht in die Zweikämpfe gekommen und haben den Mistelbachern zu viele Räume überlassen. Nach dem 1:0 haben wir aber ganz ordentlich gespielt." Wenn die Chancen bereits früher genutzt worden wären, hätte man die Partie vielleicht schon früher drehen können und noch mehr herausholen können", sagt Panholzer. "Normalerweise verliert man aber solche Spiele. Das spricht wiederum für die Moral der Mannschaft", kann der Amstetten-Trainer auch dem Unentschieden etwas Positives abgewinnen.
Die nächste Hürde für die Amstettner kommt am Donnerstag. In der zweiten Hauptrunde des ÖFB-Cups empfangen die Mostviertler um 19 Uhr den SCR Altach. "Das wird schön. Da haben wir keinen Druck und müssen das Spiel nicht machen", freut sich Panholzer bereits auf das Duell mit dem Zweitligisten.
von Stefan Fröhlich