Apropos ‚schnell gehen’: Legt man am Freitag ein Traineramt zurück, hat man natürlich keine Garantie, bereits zwei Tage später ein neues Engagement zu bekommen. Manfred Wachter hatte da schon mehr Glück, obwohl er das laut eigenen Angaben „nicht erwartet“ hat. „Ich habe damit gerechnet, keinen Verein zu finden.“ Dass es dann doch geklappt hat, ist vor allem mit dem hervorragenden Verhältnis, das Wachter zum Retzer Sektionsleiter pflegt, zu begründen. „Er war sofort bei uns willkommen“, so Werner Mischling, der Wachters Qualitäten seit der gemeinsamen Zeit von 2001 bis 2005, in der Wachter als Spieler und Spielertrainer in Retz tätig war, bestens kennt.
„Als Trainer sollte man Ziele verfolgen“
Wachter legte sein Amt in Schwadorf wegen Unstimmigkeiten zurück. Vor allem die unterschiedlichen Zielsetzungen (Wachter wollte Meister werden, Schwadorf eher nicht aufsteigen) trugen daran Schuld. In Retz darf er sich jetzt auf Titeljagd begeben. Die Betonung liegt auf ‚darf’. Sektionsleiter Mischling nimmt jeglichen Druck: „Wir müssen nicht Meister werden. Sollte es uns aber gelingen, werden wir auch aufsteigen.“
Für dieses Ziel muss jeder Trainer seine Mannschaft gut kennen. Dies jedenfalls stellt kein Problem für den 41-jährigen neuen Verantwortlichen dar. Wachter hat ohnehin im Herbst fast jedes Spiel gesehen. Daher weiß er auch die Chancen auf den Titel gut einzuschätzen: „Amstetten ist und bleibt der Topfavorit. Aber wir haben vor allem in der Offensive enorme Qualitäten, um da dran zu bleiben.“ Aber er kennt auch die Schwächen, immerhin hat er das noch für Schwadorf im Herbst selbst ausgenutzt. Egal wie nun das Frühjahr läuft – ironisch wäre es schon, wenn genau diese drei Punkte fehlen würden.
von Martin Führer