„Leider sind wir erst circa eine viertel Stunde vor Pausenpfiff in die Gänge gekommen, sowas kommt vor“, muss SKU-Obmann Rudolf Brunner unverhohlen zugestehen. Kurz vor Ablauf der ersten 45 Minuten allerdings doch noch erleichtertes Aufatmen am Würmlaer Sportplatz – was war passiert? Der litauische Fußballexot in den Reihen der Panholzer-Truppe, Vitalis Stankevicius, hatte mit seinem etwas zu hoch angetragenen Schuss aus aussichtsreicher Position sämtliche Gerüchte, wonach Amstetten ohne Angriffsspieler angetreten wäre, im wahrsten Sinne des Wortes ‚zerballert‘. Würmla-Sektionsleiter Johann Briegl zieht nach Halbzeit eins Resümee: „Alles in allem war es relativ ausgeglichen. Zwar waren die Amstettner leicht feldüberlegen, die besseren Tormöglichkeiten hatten dafür wir!“
Buger macht den Unterschied
Nach der Pause holte der Tabellenzwölfte zum Paukenschlag für die samt Titelambitionen angereisten Gäste aus: Gregor Weber mit der Flanke ins Zentrum auf den wartenden Andreas Buger, der nicht lange fackelte und den Ball aus 18 Metern Entfernung über Gästekeeper Friesenecker hinweg ins Rechteckige bugsierte – 1:0! Amstetten-Obmann Brunner verärgert: „Da haben wir uns ein dummes Gegentor eingefangen, eigentlich war es eine abgerissene Flanke. Und das zu einem Zeitpunkt, wo wir gerade besser in die Partie gekommen wären.“
Die Weichen einmal auf Heimsieg gestellt, ließen sich selbst die heimschwachen Tullnerfelder die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, wiewohl Brunner anmerkt: „Die letzte halbe Stunde haben wir auf ein Tor gespielt, ein Remis wäre gerechter gewesen!“ Zur Chronologie der Ereignisse: Minute 65 – Roland Puppenberger zum ersten: Der eingewechselte Stürmer setzte einen Kopfball nur knapp übers Tor. Minute 70 - Puppenberger zum zweiten: Der SKU-Stürmer schießt, Würmlas Sektionsleiter Briegl kommentiert: „Eine gefährliche Aktion der Amstettner, aber Christoph Weber konnte den Ball noch von der Linie kratzen.“ Und ergänzt: „Im Konter waren wir auch in Hälfte zwei stets gefährlich!“ In dem nunmehr launigen, weil chancenreichen Match vermochte selbst Patrick Lachmayrs Schuss vom 5er keine Wende mehr herbeizuführen; Markus Feuerfeil hielt seinen Kasten sauber und bescherte Würmla somit den dritten Heimsieg der laufenden Saison. Verdient, Herr Briegl? „Ja, ich denke schon, dass wir Amstetten heute eine verdiente Niederlage zugefügt haben. Es war ein sehr kampfbetontes Match auf witterungsbedingt schwierigen Bodenverhältnissen und – nachdem im Abstiegskampf zwischen Ardagger, Kottingbrunn, St. Peter und uns ja noch nichts endgültig entschieden ist – ein ganz, ganz wichtiger Sieg.“ Für den Klub aus Amstetten wartet mit Retz nächste Woche eine echte Schnittpartie im Kampf um die Meisterschale, von einer Herkulesaufgabe will Obmann Brunner indes nicht sprechen: „Im Meisterkampf ist noch alles offen, wir müssen Retz daheim nur ‚einihaun‘!“
von Sebastian Breunhölder