2. Klasse Marchfeld

SV Großebersdorf nach Umbruch auf Erfolgskurs

In der 2. Klasse Marchfeld überwintert der SV Großebersdorf als Herbstmeister an der Tabellenspitze. Auf den enttäuschenden Abstieg in der vergangenen Saison folgte ein größerer Umbruch im Sommer. Trainer Daniel Vladisavljevic erklärte uns, wieso er sein Team jetzt auf dem richtigen Weg sieht.

Ligaportal: Sie stehen derzeit an der Spitze der Tabelle. Hätten Sie damit nach dem Abstieg im letzten Jahr gerechnet?

Daniel Vladisavljevic: Es war die große Hoffnung, dass es in diese Richtung geht. Nach einem größeren Umbruch, wie wir ihn hatten, war es natürlich nicht klar, aber ich glaube, dass wir uns ziemlich gut gefangen haben und von Runde zu Runde stärker geworden sind. Wir hatten eine ziemlich kurze Vorbereitung. Wir haben dann gemerkt, dass wir uns von Woche zu Woche gesteigert haben, stärker zusammengewachsen sind und die Abläufe auch besser funktioniert haben. Ich glaube, dass das Gerüst jetzt ziemlich gut ist. Wir haben jetzt nochmal an kleinen Rädchen gedreht, damit es ab Winter noch besser wird.

 

"Wir sind in einem Flow"

 

Ligaportal: Wie ist angesichts der Tabellenführung aktuell die Stimmung im Team?

Daniel Vladisavljevic: Wahrscheinlich gut (lacht). Die Jungs sind gut drauf, wir sind in einem Flow. Wir haben jetzt etliche Siege nacheinander gefeiert. Es ist immer leichter, nach so einer Siegesserie zu trainieren als beispielsweise letztes Jahr, wo man dann einen nach dem anderen draufgekriegt hat und immer knapp verloren hat. Dahingehend ist die Stimmung natürlich gut und ich glaube, dass wir jetzt auch mit einem guten Spirit in die Winterpause gehen konnten.

Ligaportal: Wo sehen Sie derzeit noch Schwächen Ihrer Mannschaft?

Daniel Vladisavljevic: Naja, ich muss sagen, wir haben vorne sehr viele Tore gemacht und hinten sehr wenige bekommen, deshalb stehen wir auch nicht umsonst da oben. Große Schwächen haben wir ausgemerzt. Wir haben gute Transfers getätigt und da den Hebel ziemlich gut angesetzt. Wir haben also keine allzu großen Baustellen. Es sind eher kleinere Stellschrauben, zum Beispiel Neuverpflichtungen, die uns nicht zu 100 Prozent überzeugt haben, weshalb wir jetzt nochmal nachjustiert haben. Aber wenn ich sagen würde, wir haben noch große Baustellen, würde ich lügen.

 

"Den Druck haben jetzt die anderen"

 

Ligaportal: Spüren Sie durch den aktuellen Tabellenplatz und durch Ihre Rolle als Absteiger einen zusätzlichen Druck fürs Frühjahr?

Daniel Vladisavljevic: Nein, gar nicht. Ich glaube sogar ganz im Gegenteil: Wir haben uns sehr viel Druck weggespielt. Wir warten außerdem noch auf ein Urteil des Protestkomitees, weil wir die Partie gegen Gänserndorf-Süd aufgrund der Eigenbauregelung angefochten haben. Es könnte also vielleicht sogar sein, dass wir da nochmal drei Punkte dazubekommen. Das sollten wir nächste Woche erfahren.
Wir haben jetzt ein kleines Polster, auf dem wir uns natürlich nicht ausruhen werden, aber ich glaube, den Druck haben jetzt die anderen hinter uns. Wir selbst haben keinen Druck.

Ligaportal: Sie haben schon einige Veränderungen angesprochen. Sind für den Winter noch weitere Veränderungen im Kader geplant?

Daniel Vladisavljevic: Wir sind jetzt noch mit einem Spieler im Gespräch und das war’s dann im Großen und Ganzen, dann ist unsere Transferpolitik abgeschlossen für den Winter. Die Spieler, mit denen wir weiter planen wollten, sind auch alle geblieben. Es sind jetzt im Winter nur einige Spieler gegangen, mit denen wir nicht mehr aktiv geplant haben. Das haben wir ihnen auch offen kommuniziert, damit sie genügend Zeit hatten, sich einen neuen Verein zu suchen. Die letzten zwei Jahre waren transfertechnisch sehr intensiv. Heuer im Winter war es dank der erfolgreichen Hinrunde zum Glück eher weniger dynamisch.