Der FC Wilfersdorf überwintert in der 2. Klasse Weinviertel auf dem 9. Platz. Trainer Roland Kerek spricht im Interview über eine schwierige Hinrunde, die auch abseits des Sports von einem schweren Verlust geprägt war. Trotz Rückschlägen sieht er Fortschritte, besonders in der Entwicklung junger Spieler. In der Rückrunde soll sich die Mannschaft weiter stabilisieren und ihr Potenzial abrufen, wobei der Coach besonders auf die Fitness seiner Mannschaft achten will. Die Wilfersdorfer haben sich eine Rangverbesserung zum Ziel gesetzt.
Ligaportal: 9. Platz nach der Hinrunde. Wie würden Sie den Herbst beurteilen?
Roland Kerek: Wir versuchen auf jeden Fall, noch weiter nach oben zu klettern. Das letzte halbe Jahr ist nicht so gelaufen, wie wir das geplant hatten. Leider ist ein Spieler aus der U23 ums Leben gekommen, was uns in den letzten drei Spielen natürlich stark zurückgeworfen hat. Das war eine extrem schwierige Situation, die so nicht vorherzusehen war. Deswegen kann man diese drei Spiele eigentlich nicht wirklich bewerten. Jetzt ist aber Zeit vergangen, und ich denke, wir haben uns insgesamt trotzdem gut geschlagen. Von den Ergebnissen her vielleicht weniger, aber ich habe vielen jungen Spielern die Chance gegeben, sich in der Kampfmannschaft zu zeigen. Das ist auch weiterhin unser Ziel: junge, einheimische Spieler zu integrieren und zu fördern. Sie sind die Zukunft, und in dieser Hinsicht glaube ich, dass wir noch weiter nach oben klettern können.
Ligaportal: Welche konkreten Ziele haben Sie sich für die Rückrunde gesetzt?
Roland Kerek: In einem so kleinen Verein ist es schwierig, sich feste Platzierungsziele zu setzen, weil unser Kader wirklich schmal ist. Mit weniger Budget ist es im Fußball generell schwieriger, sich weiter nach oben zu arbeiten. Aber ich denke, wir machen das sehr gut. Wir sind im Mittelfeld und haben uns auch in den drei Spielen nach diesem tragischen Ereignis gut geschlagen. Gegen Ulrichskirchen war es zum Beispiel in der zweiten Halbzeit richtig knapp, und wir haben in den Spielen auch immer Tore erzielt. Die Qualität ist also da, aber manchmal fehlt uns einfach die Konzentration. Vor der Saison hätte ich mit Blick auf die Mannschaft gesagt, dass wir bestenfalls in die Top 5 kommen können.
Als Trainer wünsche ich mir vor allem, dass alle gesund bleiben und wir ohne größere Verletzungen durch die Saison kommen. In unserem engen Kader spürt man jeden einzelnen Ausfall sofort, und diese Lücken zu schließen, ist nicht leicht. Deshalb rotiere ich viel, damit jeder mehrere Positionen spielen kann. Bei mir gibt es keine Spieler, die eine Saison lang nur eine Position spielen – man muss mindestens zwei beherrschen. Ich denke, das ist ein wichtiger Punkt in dieser Liga. Mein Ziel als Trainer ist also, die Belastung gut zu verteilen, damit alle möglichst fit bleiben. Verletzungen im Spiel kann ich nicht beeinflussen, aber ich kann als Trainer die Belastung steuern.
Ligaportal: Wie ich gesehen habe, gab es auch ein paar Veränderungen im Kader. Was erhoffen Sie sich von Ihren Neuzugängen?
Roland Kerek: In einer Kampfmannschaft sind taktische Vorgaben enorm wichtig. Ich erwarte mir, dass meine Spieler das, was wir in der Vorbereitung besprechen, auch umsetzen. Und wie wahrscheinlich alle Trainer lege ich sehr viel Wert auf Laufbereitschaft. Ohne die geht im Fußball nichts. Konzentration und die Bereitschaft, sich voll für die Mannschaft aufzuopfern, sind genauso entscheidend. Das sind für mich die wichtigsten Qualitäten, auf die ich achte. Momentan schaut es gut aus, auch die jungen Spieler machen hier große Fortschritte.