Der FC Klosterneuburg hat in der 2. Landesliga Ost mit 15 Punkten aus sieben Spielen einen sehr ordentlichen Start hingelegt. Die Elf von Trainer Moritz Breicha konnte fünf Begegnungen für sich entscheiden, zweimal stand am Ende eine Niederlage zu Buche. Ligaportal konnte unter der Woche exklusiv mit Coach Breicha sprechen und dabei interessante Aspekte, wie eine Veränderung in der Herangehensweise an die Spiele in Bezug auf den Gegner, in Erfahrung bringen. Themen waren unter anderem auch der Start, das Saisonziel und die nächste sportliche Aufgabe.
Ligaportal: Herr Breicha, wie fällt Ihr Fazit zum Saisonstart aus?
Moritz Breicha: Das erste Spiel war recht eigen. Wir haben in der ersten Halbzeit einen super Start hingelegt, dann ist das Momentum bei Mannersdorf gelegen und wir haben in der letzten Minute das 3:2 bekommen, die Partie daraufhin verloren. Wir haben aber Positives aus dem schwierigen Spiel gezogen.
Ligaportal: Das klingt erst einmal richtig spannend!
Moritz Breicha: Wir haben an vielen Schwächen, die wir in der Vorbereitung gesehen haben, gearbeitet und den Fokus auf die Basics gelegt, anstatt zu tief hineinzuarbeiten, haben wir es forciert, mehr die Breite aufzuarbeiten, die einfachen Sachen anzugehen mit dem Gedanken „wenn wir die machen, sind wir schon gut dabei“. Wir machen das fortlaufend, nichts Kompliziertes zu trainieren. Wir schauen auf uns, ziehen unsere Sachen durch, und die Burschen nehmen das mehr an als in der Situation, als wir mehr den Gegner beobachtet und diesen mehr in die Matchvorbereitung einbezogen haben. Hier haben wir uns im Trainerteam selbst bei der Nase genommen. Bis auf Lagenlebarn hat das gut funktioniert. Offensiv läuft es sowieso super, und defensiv kommt auch immer ein besserer Rhythmus zustande. Wir haben doch drei, vier Neue in der Startformation. Sie finden immer besser rein ins System. Wir haben grundsätzlich einen guten Spirit, das sieht man auch in der Tabelle und an den Ergebnissen.
Ligaportal: Welches Saisonziel peilt man an?
Moritz Breicha: Grundsätzlich legen wir nie eine Tabellenregion oder ähnliches fest, das macht aus unserer Sicht nicht zwingend viel Sinn, weil wir vor der Saison nie wissen, wie wir da stehen, da wir doch mit einer jungen Truppe auftreten und eigenen Spielern. Unser Ziel ist es daher – so banal das auch klingen mag – die Spieler besser zu machen. Wenn wir das schaffen, kommen die Punkte von selbst. Dass wir nicht gegen den Abstieg spielen wollen, ist schon ein klares Ziel. Realistisch schätzen wir uns im vorderen Drittel ein, aber ob das rauskommt oder nicht, ist zum Glück nicht ausschlaggebend, sondern dass wir genug Junge einsetzen. Von Platz fünf bis acht wird wahrscheinlich ausgegangen, aber das ist nie ein gesetztes Ziel vor der Meisterschaft.
Ligaportal: Noch ein Wort zum kommenden Gegner.
Moritz Breicha: Mistelbach hatte entgegen der Erwartungen vieler nicht den besten Start. Die Neuzugänge sind sehr vielversprechend, ich glaube, es gibt überhaupt keinen Qualitätsverlust. Wir schätzen sie als gefährlich ein, da ein mehr oder weniger niedergeschlagener Gegner, der etwas beweisen will, meistens gefährlicher ist als einer, der zuvor 3:0 gewonnen hat und mit einer etwas zu breiten Brust auftritt. Die vorderen Plätze sind für sie sicherlich drinnen. Im letzten Jahr waren diese Partien immer sehr knapp, dementsprechend sind wir sehr demütig und wissen, was auf uns zukommt. Wir schauen mehr auf uns als auf den Gegner, aber erwarten schon eine enge Partie, in der es hin und hergehen wird. Das wird, davon gehen wir aus, eine richtig coole Partie.