Der FC Weinviertel Mistelbach hat in der 2. Landesliga Ost eine perfekte Hinrunde hingelegt: Die Schützlinge von Gerald Schalkhammer feierten am Mittwoch im 13. Spiel den 13. Sieg, gehen nach dem 3:2 über Absdorf mit dem Punkte-Maximum von 39 Zählern und acht Punkten Vorsprung auf Leopoldsdorf-Marchfeld in die Winterpause. Absdorf holte zunächst ein 0:2 auf, doch in der 81. Minute schlug wieder mal Petr Mikel zu.
Was Tore betraf, mussten sich die 400 Fans am Mittwoch Abend in der Weinviertel-Arena längere Zeit gedulden. In der Startphase überwog das gegenseitige Abtasten, dem Spiel fehlte es an Tempo und Klasse. Torchancen blieben dennoch nicht aus: Die erste fand Absdorf vor, Christoph Wieser lief alleine auf Heim-Goalie Barisic zu, setzte den Ball neben das Tor (9.). Ab der 20. Minute übernahm Mistelbach die Initiative, kam zu drei dicken Gelegenheiten: Petr Mikel tauchte zweimal allein vor Gäste-Goalie Kurz auf, schoss jeweils daneben. Stefan Poetzl wiederum fand in Kurz seinen Meister.
Nach der Pause erwischte Mistelbach einen Traumstart: Stefan Mayrl, der von Start zum Zug gekommen war, tankte sich über die rechte Seite durch, seinen Stanglpass beförderte Mikel zum 1:0 ins kurze Kreuzeck (47.). Absdorfs Ginsthofer hatte den Ball noch entscheidend abgefälscht. Nur zwei Minuten später schlug der Tabellenführer erneut zu: Mayrl schlug einen Corner zur Mitte, die Absdorfer Defensive klärte, der Ball kam zu Mayrl retour, seine zweite Hereingabe ins Zentrum lenkte Edin Kesinovic am kurzen Eck zum 2:0 ab.
Nun hatte der Favorit die Partie eindeutig in Griff, ohne in der Folge zwingende Torchancen vorzufinden. Ein schwerer Abwehr-Fehler hauchte den Gästen wieder Leben ein: Wieser bekam das Leder von Weidlinger serviert, umkurvte Barisic und verkürzte auf 2:1 (71.). "Da brach bei uns das Chaos, verloren wir komplett die Ordnung", schilderte Schalkhammer. Fünf Minuten später glich Wieser aus: Der Stürmer erkämpfte sich im Strafraum den Ball und bezwang Barisic zum 2:2 (76.).
Absdorf roch Lunte, hatte das 2:3 vor Augen, doch Barisic drehte einen Kopfball von Ginsthofer spektakulär über die Latte. Der Offensiv-Drang der Gäste wurde in der 81. Minute bitter bestraft: Marusa setzte sich auf der linken Seite durch, passte zur Mitte, wo Mikel den Ball zum 3:2 im gegnerischen Gehäuse versenkte (81.). "Dieser Gegentreffer kam sehr unglücklich zustande. In Mistelbach im Finish beim Stand von 2:2 in einen Konter zu laufen, das ist einfach nur bitter", meinte Absdorfs Interims-Coach Mario Krumpöck zerknirscht. Sein Gegenüber Schalkhammer schmunzelte: "Auf Mikel als Sieges-Torschütze könnte man schon langsam Wetten abschließen."
Doch der Tabellen-Dritte steckte nicht auf: Wieser hatte seinen dritten Treffer und das 3:3 auf dem Fuß, doch diesmal blieb der aufmerksame Barisic Sieger. Kurz vorm Schlusspfiff von Referee Weber drehte Barisic noch einen Leonel-Schuss aus elf Metern über die Latte. "Wer so wie wir vorne steht, hat eben manchmal auch das Glück auf seiner Seite", gestand Schalkhammer. Doch dem Coach und seinem Team gebührt Respekt für diesen eindrucksvollen Erfolgslauf in der Hinrunde: 13 Spiele, 13 Siege, 35:7-Tore - da kann die Konkurrenz nur den Hut vor den Mistelbachern ziehen.
Christian Reichel
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