2. Landesliga West

Würmla hadert mit Frühjahrsstart: „Der letzte Punch fehlt“ – Trainer Marcus Pürk im Gespräch

Das letzte Spiel der 21. Runde in der 2. Landesliga West bestreiten der FC Rohrendorf und der SV Würmla gegeneinander. Für Würmla ist es bereits ein wichtiges Spiel, denn bei einer Niederlage würde der 4. der Meisterschaft den Anschluss an die ersten drei vorerst etwas verlieren. Mit zwei Unentschieden und einer Niederlage ist der Auftakt in die Frühjahrsaison eher mäßig gelungen. Im Ligaportal-Interview verrät Trainer Marcus Pürk die Gründe, spricht über seine persönliche Einstellung und blickt auf den kommenden Gegner.

„Kommen einfach nicht in diesen Flow“

Ligaportal: Herr Pürk, danke fürs Zeitnehmen. Die Bilanz aus den bisherigen drei Spielen fällt eher mager aus. Wie erklären Sie sich das?

Trainer Marcus Pürk: Wir haben unsere Chancen leider nicht genutzt, das ist das Bittere. So wie’s Seitenstetten gemacht hat – jede ihrer Situationen ausgenutzt – haben sie uns am Ende regelrecht abgeschossen. Und ja, da muss man schon hadern, weil’s eigentlich ein typisches Unentschieden-Spiel war. Aber wenn du vorne die Chancen nicht reinmachst, dann passiert so was. Wir arbeiten super, kommen aber einfach nicht zu 100 Prozent in die Torchancen rein. Der letzte Punch fehlt.

Ligaportal: Sie waren schon zweimal Opfer von Spielabsagen, aufgrund des Wetters. Wie sehr spielt das auch eine Rolle?

Pürk: Ja, wir kommen einfach nicht in diesen Flow rein. Das hat man auch schon damals gegen Eggendorf gesehen. Die haben jetzt, glaub ich, auch schon wieder drei Spiele nicht gespielt. Und das ist eigentlich eine sehr gute Mannschaft. Aber wenn du nicht regelmäßig spielst, dann wird’s halt richtig schwer.

„Kirche im Dorf lassen“

Ligaportal: Was sind die Ziele für heuer?

Pürk: Klar, die Euphorie ist da, dass wir oben mitspielen – logisch. Aber wenn wir ehrlich sind, müssen wir die Kirche im Dorf lassen. Es fehlt halt einfach noch der Endzweck, dieser Lucky Punch vorne. Und den musst du dir hart erarbeiten. Es läuft nicht alles rund, da mach ich mir jetzt nicht so den Kopf. Wir schauen wirklich von Spiel zu Spiel.

Ligaportal: Wie schaut es mit langfristigen Zielen aus? Ist der Nachwuchs ein Thema?

Pürk: Ja, wir haben da einen jungen Spieler, der jetzt zu uns gekommen ist. Für sein Alter ist er wirklich sehr erfahren, hat eine super Übersicht, gutes Stellungsspiel, spielt gute Pässe. Er war allerdings lange verletzt. Und unten in den U-Mannschaften gibt’s ein, zwei Spieler, die ich mir gut vorstellen könnte, bald in die Erste zu holen.

„Als Co-Trainer arbeiten“

Ligaportal: Sie haben in Ihrer Spielerkarriere in Österreichs höchster Liga lange Zeit gespielt, auch in Spanien und in Deutschland. Sie waren ein absoluter Profi. Wie sehr spielt diese Profi-Mentalität in Ihrem Denken als Trainer heute noch mit?

Pürk: Wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich sagen: Ich denke da oft noch wie ein Profi. Zum Beispiel beim Hinterlaufen – das ist für mich selbstverständlich, das mach ich automatisch. Aber da muss ich teilweise echt weit ausholen, um das zu erklären, weil’s halt nicht jeder sofort versteht. Und das liegt einfach an den vielen Jahren, in denen ich selber gespielt habe. Man merkt aber schon: Wenn einer verletzt ist, arbeitet er trotzdem im Training mit – das ist wichtig.

Ligaportal: War das Profiniveau für Sie als Trainer eigentlich ein Thema, bzw. ist es noch eines?

Pürk: Thema ist es schon noch, aber es ist schwer, da nochmal richtig reinzukommen. Die Pro-Lizenz werde ich wahrscheinlich nicht mehr machen. Ich hab aber die A-Lizenz, könnte also als Co-Trainer arbeiten – vielleicht irgendwann im Ausland, wenn mich ein Spielerkollege mitnimmt. Mal schauen.

Ligaportal: Gibt es da vielleicht bekannte Namen, mit denen mal was möglich wäre in die Richtung?

Pürk: Ja, absolut. Untereinander ist man vernetzt – zum Beispiel über die Copa Pele. Da sind ein paar Trainer dabei, die im Ausland arbeiten, und wenn die auf Urlaub hier sind, spielen die bei uns mit. Oder sie melden sich, wenn irgendwo ein Co-Trainer gesucht wird. Man tauscht sich aus, redet miteinander.

„Spiel auf Augenhöhe“

Ligaportal: Der nächste Gegner ist nun Rohrendorf. Das Hinspiel hat Ihre Mannschaft 4:1 gewonnen. Wächst die Erwartung dadurch?

Pürk: Das wird ein ganz, ganz schweres Spiel. So wie wir sie beim letzten Mal erwischt haben – das wird’s nicht mehr geben. Die sind mittlerweile richtig kompakt. Auch wenn sie in der Tabelle weit hinten stehen – das ist eine richtig gute Mannschaft. Ich glaube, das wird ein Spiel auf Augenhöhe, eine ganz enge Partie. Da müssen wir uns richtig reinhauen.