Nach einer erfolgreichen Hinrunde überwinterte der SV Ratzersdorf auf dem vierten Tabellenplatz der Gebietsliga West. Zehn Tage vor dem Rückrundenstart in Hofstetten zeigt sich Trainer Andreas Gwiss, trotz einer durchwachsenen Vorbereitung und dem Abgang von Toptorschütze Lukas Melicharek, entspannt: „Wir haben uns ganz bewusst gegen eine große Transferoffensive entschieden, weil meine Mannschaft einfach richtig gut eingespielt ist und ich 100% Vertrauen ihn sie habe. Wir haben ein starkes Kollektiv und sind ein echtes Team.“
Die Vorbereitung war von vielen Verletzungen, Erkrankungen und vor allem nicht zufriedenstellenden Testspielen geprägt. „Mit den Testspielen war ich überhaupt nicht einverstanden und zwar weder mit den Ergebnissen noch mit den Leistungen“, betont Ratzersdorf-Coach Gwiss, der aber auch schon die ausschlaggebenden Gründe dafür gefunden hat: „Wir waren die gesamte Vorbereitung lang nie komplett. Vor allem eine Grippewelle hat uns sehr zu schaffen gemacht, aber ich gehe davon aus, dass bis zum Rückrundenstart alle wieder fit sein werden.“
Als positives Highlight der Vorbereitung, erwähnte Gwiss das Testspiel gegen Haitzendorf. Dieses ging zwar mit 3:5 verloren, allerdings konnte man einem Landesligisten 90 Minuten lang Paroli bieten und war absolut auf Augenhöhe. „Vor allem das Engagement und der Einsatz meiner Burschen haben in diesem Spiel absolut gestimmt.“
Lukas Melicharek, der mit 8 Toren die interne Torschützenliste anführt, konnte leider nicht gehalten werden und verließ den Verein in Richtung 2. Landesliga (Herzogenburg). „Natürlich hätten wir ihn gerne behalten“, meint Andreas Gwiss. „Aber wir sind davon überzeugt, dass wir diesen Abgang als Team kompensieren können. Uns fehlt zwar jetzt vielleicht ein Spieler der auch einmal aus dem Nichts ein Tor schießen kann, allerdings haben wir noch immer eine sehr hohe Qualität im Team.“
Der SV Ratzersdorf verzichtete somit auf einen neuen Stürmer, holte aber stattdessen den rumänischen Defensivallrounder Istvan Svarczkopf. „Die Chance ihn zu verpflichten hat sich erst am letzten Transfertag ergeben und ohne viel nachzudenken haben wir zugeschlagen. Mittlerweile wissen wir, dass das eine super Entscheidung war. Istvan wohnt in St. Pölten, kommt zu jedem Training und hat sich schon super in die Mannschaft integriert“, schwärmt SV-Trainer Gwiss von seinem Neuzugang. In den Testspielen ist der neue Mann sowohl in der Abwehr als auch im defensiven Mittelfeld zu Einsätzen gekommen und begeisterte den Trainer mit starken Leistungen (gekrönt von einem Tor gegen Radlberg).
Als Ziele für die Rückrunde hat Ratzersdorfs Trainer folgendes anvisiert: „Wir wollen unseren Tabellenplatz halten und guten Fußball spielen. Summa summarum haben wir im Winter sicherlich an Qualität verloren, dennoch bin ich davon überzeugt dass meine Mannschaft eine gute Rückrunde spielen wird.“