In der siebten Runde der II. Liga Nord empfing Özgür Nurlu, Trainer von SC Freistadt Rust, mit seiner Mannschaft den FC Illmitz. Die Partie endete 1:2 aus Sicht der Ruster, obwohl die Hausherren vor allem in der ersten Halbzeit das Geschehen klar bestimmten. Nurlu zeigte sich nach dem Abpfiff enttäuscht über die schwache Chancenverwertung, lobte aber die Moral seines Teams und einzelne starke Leistungen. Trotz der Niederlage bleibt Rust mit 13 Punkten im oberen Tabellendrittel, punktgleich mit Illmitz, das sich mit dem Auswärtssieg auf Rang vier schob. Das Spiel war geprägt von intensiven Zweikämpfen, vergebenen Großchancen und einer zweiten Halbzeit, in der die Gäste ihre Effizienz ausspielten.
Die Anfangsphase gehörte klar dem SC Freistadt Rust. „Wir haben in der ersten Halbzeit sehr dominant gespielt und mehr als genug Chancen gehabt“, resümierte Nurlu. Gleich mehrfach scheiterte Rust am Aluminium oder am stark reagierenden Illmitzer Torhüter. Besonders bitter: „Einmal die Stange, dazu drei Eins-gegen-Eins-Situationen mit dem Torwart – und keine davon genutzt. Außerdem haben wir zwei, drei sehr gute Flanken nicht verwertet.“ Statt eines möglichen Führungstreffers für Rust nutzte Illmitz kurz vor der Pause die erste echte Gelegenheit: In der 40. Minute traf Thomas Zwickl zur 0:1 Führung. „Beim ersten Schuss des Gegners haben wir ein Abseitstor bekommen“, ärgerte sich Nurlu.
Nach dem Seitenwechsel erwischten die Gäste den besseren Start: Marco Baumholzer erhöhte in der 47. Minute auf 0:2. Rust antwortete prompt und verkürzte in der 54. Minute durch Luiz Gustavo Fernandes Nascimento auf 1:2. Der Ausgleich sollte trotz großer Bemühungen jedoch nicht mehr fallen. „Wir haben alles probiert, aber in der zweiten Halbzeit gab es viele Unterbrechungen, sodass wir keinen richtigen Druck aufbauen konnten“, erklärte Nurlu. Zudem kritisierte er die Spielleitung: „Der Schiedsrichter hätte das besser kontrollieren können. Nach Ausbällen hat es oft dreißig Sekunden bis eine Minute gedauert, bis weitergespielt wurde.“ Auch eine mögliche Elfmeter-Szene für Rust blieb ungeahndet. Illmitz überzeugte mit kompakter Defensive und schnellem Umschaltspiel – genau so, wie es Nurlu erwartet hatte.
Rust musste gegen Illmitz auf sieben Stammspieler verzichten. Die Moral stimmte, die Chancenverwertung bleibt das große Thema: „Wir müssen daran arbeiten, unsere Torchancen besser zu nutzen. Wenn wir fünf hundertprozentige Möglichkeiten haben und kein Tor machen, wird es natürlich schwer.“ Für die kommenden Aufgaben gibt der Trainer die Marschroute vor: „Kopf hoch, wir probieren es im nächsten Spiel wieder und wollen drei Punkte holen. Ich denke, wir haben die Kapazität, gegen jeden zu gewinnen, wenn wir unser Spiel spielen.“ Trotz der Niederlage bleibt Rust im Rennen um die Spitzenplätze der II. Liga Nord und will im nächsten Spiel wieder angreifen.