In der II. Liga Nord empfing Rainer Weiß, Trainer des FC Andau, am Freitagabend den SC Freistadt Rust zum Spitzenspiel der 8. Runde. Die Zuschauer erlebten einen echten Krimi, der erst in der Nachspielzeit entschieden wurde: Nach einem torlosen ersten Durchgang und einem zwischenzeitlichen Rückstand bewies Andau große Moral und drehte die Partie in den Schlussminuten zum 3:2-Heimsieg. Mit diesem Erfolg festigt Andau den zweiten Tabellenplatz und bleibt Spitzenreiter ASV Deutsch Jahrndorf auf den Fersen. Weiß hob nach Schlusspfiff die Mentalität seiner Mannschaft hervor und lobte insbesondere Niklas Thell, der nicht nur traf, sondern auch den Strafstoß zum Ausgleich herausholte. Die Gäste aus Rust verlangten Andau alles ab und präsentierten sich als starker, bis zuletzt widerstandsfähiger Gegner.
Die Begegnung begann ausgeglichen, wobei Rust in der ersten Halbzeit leichte Vorteile verbuchte. Weiß bestätigt: „In der ersten Halbzeit hatten die Gäste aus Rust etwas mehr vom Spiel.“ Nach dem Seitenwechsel übernahm Andau zunehmend die Kontrolle, doch zunächst gingen die Gäste in der 53. Minute mit 1:0 in Führung. Die Hausherren antworteten prompt: In der 63. Minute verwandelte Tomas Stasik nach Foul an Niklas Thell den fälligen Elfmeter zum 1:1. Kurz darauf mussten die Gäste nach einer Gelb-Roten Karte in Unterzahl weiterspielen. In der 76. Minute brachte Thell Andau erstmals mit 2:1 in Front. Rust gab sich jedoch nicht geschlagen und glich in der 83. Minute erneut zum 2:2 aus. Die Entscheidung fiel in der 90. Minute, als Mario Wendelin zum umjubelten 3:2-Endstand traf. Weiß resümiert: „Die Mannschaft ist nach einem Rückstand zurückgekommen, hat das Spiel gedreht und mit dem 3:2-Sieg in der letzten Spielminute gezeigt, dass sie einen gewissen Siegerwillen hat.“
Niklas Thell avancierte zum prägenden Akteur: Er erzielte das wichtige 2:1 und holte zuvor den Strafstoß zum 1:1 heraus. Auch Robert Rak hatte in der ersten Halbzeit die beste Chance für Andau, während Mario Wendelin mit seinem späten Treffer zum Matchwinner wurde. Mit der Umsetzung der taktischen Vorgaben zeigte sich Weiß zufrieden: „Großteils war ich sehr zufrieden mit der Umsetzung der Mannschaft. Natürlich gibt es weiterhin Entwicklungspotenzial.“
Die Schiedsrichterleistung bewertet Weiß als „im Großen und Ganzen gut“, auch wenn einzelne Entscheidungen diskutabel waren. Für den SC Rust findet er lobende Worte: „Der SC Rust ist sehr selbstbewusst aufgetreten, hat versucht, immer fußballerische Lösungen zu finden und trotz Rückstand nie aufgegeben.“ Personell gibt es keine neuen Verletzten zu beklagen; Langzeitverletzter Travis-Luca Hahnekamp fehlt weiterhin, während Manuel Schopf nach Krankheit bald zurückerwartet wird. Mit dem 3:2-Erfolg und der gezeigten Moral blickt Andau optimistisch auf die nächsten Aufgaben im Aufstiegsrennen der II. Liga Nord.