In der II. Liga Süd trafen am 15. Spieltag der SV Mühlgraben und der SC HERZ Pinkafeld aufeinander. Für Benjamin Posch, Trainer der Gäste, wurde es ein Abend mit Licht und Schatten, der schließlich mit einem 5:2 für Mühlgraben endete. Pinkafeld, aktuell Vierter, wollte zum Abschluss der Herbstmeisterschaft noch einmal punkten, musste sich nach turbulentem Verlauf jedoch geschlagen geben. Posch schilderte die Schlüsselmomente – von vergebenen Großchancen und Aluminiumtreffern bis hin zur Moral seiner Mannschaft – und richtete den Blick trotz der Niederlage nach vorne.
Die Partie begann für Pinkafeld verheißungsvoll: „Wir sind super ins Spiel gestartet, nach 30 Sekunden liefen wir allein aufs Tor. Aus meiner Sicht wurde Lukas Zapfel am Abschluss gestoßen – das hat der Schiedsrichter übersehen. Für mich wäre das Elfmeter und Rot gewesen“, so Posch. Kurz darauf bekamen die Gäste tatsächlich einen Strafstoß zugesprochen, nachdem erneut Lukas Zapfel im Strafraum gefoult wurde, doch der Ball landete nur am Aluminium – eine Szene, die dem Spiel aus Pinkafelder Sicht eine andere Richtung hätte geben können. Auf dem kleinen Platz entwickelte sich in der Folge ein zerfahrener Schlagabtausch, in dem Mühlgraben nach einer Ecke, die laut Posch im Vorfeld aus einer Abseitsposition entstanden sein soll, in der 15. Minute durch Elias Niederl mit 1:0 in Führung ging. Kurz vor der Pause erhöhte Leo Jakopec nach einem Eigenfehler der Gäste auf 2:0 (45.).
Der Start in die zweite Hälfte verlief für Pinkafeld alles andere als optimal. Bereits in der 47. Minute traf Bendegúz Szinay zum 3:0 für Mühlgraben. Pinkafeld zeigte Moral und kam durch Dario Tadic in der 55. Minute auf 3:1 heran. „In der zweiten Halbzeit war es ein offener Schlagabtausch mit extrem vielen Torchancen. Wir hatten zahlreiche Möglichkeiten, aber das Aluminium stand uns mehrfach im Weg“, resümierte Posch. In der 61. Minute stellte Leo Jakopec mit seinem zweiten Treffer auf 4:1, ehe Lukas Zapfel in der 70. Minute erneut für Pinkafeld traf und auf 4:2 verkürzte. Die Hoffnung währte jedoch nur kurz: In der 78. Minute schnürte Leo Jakopec mit seinem dritten Tor den Dreierpack und stellte den 5:2-Endstand her. „Der Gegner konnte das 5:2 im Konter machen – das war der endgültige Knockout“, so Posch.
Die Partie war geprägt von zahlreichen Möglichkeiten auf beiden Seiten. Aus Gästesicht besonders bitter: Ein Pinkafelder Stangenschuss hätte das 3:2 bedeuten können und dem Spiel neue Dynamik geben können. „Wir wussten, dass die gegnerische Mannschaft mit sehr guten Legionären versehen ist – und genau diese Qualität hat heute den Ausschlag gegeben. Leo Jakopec hat mit drei Toren den Unterschied gemacht“, erklärte Posch. Trotz der Niederlage lobte der Trainer die Einstellung seiner Mannschaft und blickt zuversichtlich aufs Frühjahr: „Wir glauben weiter an uns, arbeiten hart und werden im Frühjahr voll angreifen, um den Teams vor uns so lange wie möglich dicht auf den Fersen zu bleiben – und sie im Idealfall noch zu überholen.“