Die Burgenlandliga, die höchste Spielklasse im österreichischen Bundesland Burgenland, steht für Spannung, Tradition und regionalen Fußballgeist. Das Saisonende birgt stets zahlreiche Emotionen, sei es Freude über den Aufstieg, Enttäuschung über den Abstieg oder die pure Erleichterung, den Klassenerhalt geschafft zu haben. Die Saison 2024/2025 war keine Ausnahme und bot eine Vielzahl von packenden Momenten.
Die Meisterschaft in der aktuellen Saison war früh entschieden: Bereits ab dem fünften Spieltag behauptete der SC/ESV Parndorf unangefochten die Tabellenführung – und gab sie bis zum letzten Spieltag nicht mehr ab. Mit einer souveränen Leistung sicherte sich das Team verdient den Meistertitel. Parndorf überzeugte dabei nicht nur durch spielerische Klasse, sondern auch durch taktische Disziplin und mannschaftliche Geschlossenheit. Die Konkurrenz konnte dem konstant hohen Niveau nicht folgen. Der MSV 2020, der sich selbst als größter Herausforderer sah, verlor bereits in der Hinrunde den Anschluss. Am Ende trennten den Vizemeister deutlich 13 Punkte vom Titelträger.
Ein Schlüssel zum Erfolg war der Stürmer Simon Buliga. Der Torjäger des SC/ESV Parndorf traf in der Saison insgesamt 23-mal und wurde damit Torschützenkönig. Seine Treffer hatten entscheidenden Anteil an der beeindruckenden Bilanz des neuen Meisters.
Während an der Tabellenspitze gefeiert wurde, herrschte am anderen Ende der Liga bittere Ernüchterung. Der Kampf gegen den Abstieg war hart und erbarmungslos – und für einige Vereine am Ende erfolglos. Drei Klubs mussten den Gang in die niedrigere Spielklasse antreten, darunter Traditionsvereine, deren Saison von Fehlentscheidungen, Pech und sportlicher Unterlegenheit geprägt war.
Schattendorf: Der Trainerwechsel als letzter Strohhalm
Für den SV Schattendorf kam der Abstieg wenig überraschend. Als Tabellenletzter geht der Verein in der kommenden Saison in der II. Liga Mitte an den Start. Der erhoffte Impuls durch einen Trainerwechsel vor der Winterpause verpuffte weitgehend. Weder taktisch noch kämpferisch fand die Mannschaft zu einer stabilen Linie – zu groß waren die Defizite auf mehreren Ebenen.
Pinkafeld: Ein Stadion wächst, die Punkte fehlen
Anders sah es beim SC Pinkafeld aus, der als Vorletzter ebenfalls den Klassenerhalt verpasste. Während der Verein viel Energie und Ressourcen in den Stadionumbau steckte, geriet der sportliche Bereich ins Hintertreffen. Eine kampfstarke, konkurrenzfähige Mannschaft wurde schlichtweg vernachlässigt – mit fatalen Folgen. Die Realität auf dem Platz holte das ambitionierte Projekt ein.
Draßburg: Der freie Fall geht weiter
Den wohl dramatischsten Absturz erlebte der ASV Draßburg. Vor zwei Jahren noch in der Regionalliga Ost (RLO), findet sich der Klub nun in der II. Klasse Mitte wieder. Was als Übergangssaison gedacht war, endete in einem sportlichen Desaster. Trainer Michael Schmidt gelang es trotz aller Bemühungen nicht, aus einer bunt zusammengestellten Mannschaft eine Einheit zu formen. Mit lediglich sechs Siegen aus 30 Partien blieb Draßburg chancenlos – ein Abstieg mit Ansage.
Die Burgenlandliga ist nicht nur ein Schauplatz für spannende Spiele und packende Mannschaftsduelle, sondern auch eine Bühne für herausragende Trainerleistungen und individuelle Erfolgsgeschichten.
Besonders eindrucksvoll präsentierte sich Thomas Klemenschitz, der im Oktober 2024 das Traineramt beim ASK Klingenbach übernahm. Zu diesem Zeitpunkt stand der Verein mit lediglich vier Punkten am Tabellenende. Doch Klemenschitz formte aus dem angeschlagenen Team eine echte Einheit und holte im Frühjahr sensationelle 26 Punkte. Der Klassenerhalt wurde so nicht nur geschafft, sondern auch ein deutliches Ausrufezeichen in der Liga gesetzt.
Ein weiteres bemerkenswertes Kapitel schrieb Heinz Kremser, der nach 19 Jahren an der Seitenlinie des SC Bad Sauerbrunn seinen Abschied nahm. Der erfahrene Coach verabschiedete sich in den wohlverdienten Ruhestand. Sein Abschied markiert das Ende einer Ära, aber auch den Beginn eines neuen Kapitels für den Verein, der Co-Trainer Andreas Feurer als neuen Chef-Coach präsentierte.
Die Fans in der Burgenlandliga sind das Herzstück des Spiels. Ihre Unterstützung, sei es bei Heim- oder Auswärtsspielen, schafft eine elektrisierende Atmosphäre, welche die Spieler zu Höchstleistungen antreibt. Der Zuschauer-Krösus ist der MSV 2020 mit 10.927 Besuchern, gefolgt von Sankt Margarethen und Parndorf. Das Saisonende brachte zahlreiche Feierlichkeiten, die die Verbundenheit zwischen den Teams und ihren Anhängern unterstrichen.
Mit dem Ende der Saison richten sich die Blicke bereits auf die kommende Spielzeit. Welche Teams können ihre Position behaupten, welche möchten sich verbessern, und welche Überraschungen könnten auf die Fans warten? Können sich die drei Aufsteiger in der Liga etablieren? Die Burgenlandliga bleibt ein Magnet für Fußballenthusiasten und wird auch in der Zukunft ein unverzichtbarer Teil der österreichischen Fußballlandschaft sein.
Foto: Parndorf