DIe knapp 100 Zuschauer in der Sportanlage Keutschach waren sich vor der Partie einig. Alles andere als ein klarer Erfolg des FC Faakersee beim Tabellenletzten Keutschach wäre eine faustdicke Überraschung. Oft sind es dann genau solche Spiele, die meist die schönsten Geschichten schreiben. So war es dann auch heute in der 1. Klasse B OPO, als der Tabellenletzte gegen den Tabellenführer recht souverän mit 3:0 gewinnen konnte. Angesichts der Tatsache, dass diese wohl zu den größten Überraschungen in der siebenten Runde zählt, mussten wir wohl diese Begegnung genauer beleuchten.
Wie schon im Vorspann umschrieben, konnten hier in dieser Begegnung aufgrund der Tabellensituation die Vorzeichen wohl nicht eindeutiger sein. Es traf der Letzte auf den Ersten. Diese Begegnung gab es allerdings schon im Herbst, da lief es für die Keutschacher ganz gut.
"Von daher wussten wir, dass wir keine Angst haben müssen. Vorrangig war bei uns eine gesicherte Defensive, im Angriff hatten wir bisher in jeder Partie unsere Chancen" so der sympathische Trainer Markus Nowak aus Keutschach.
Die Pflichtsiege sind oft die Schwersten, dass wusste man sicherlich auch in Finkenstein. Aber dass es so schwierig sein werde, mit dem habe wohl niemand gerechnet.
Keutschach trat heute sehr ambitioniert und engagiert auf, fokusiert aber vor allem auf eine konsolidierte Abwehrreihe, die beinahe komplett umdisponiert werden musste und vorne hatte man heute auch Offensiv etwas zu bieten. Gleich nach 21 Minuten sorgte Emre Yalcin für die frühe 1:0 Führung der Hausherren: nach einem Pass über das gesamte Spielfeld aus der Innenverteidigung heraus auf Matic Petek, setzte dieser per Stangelpass Yalcin perfekt in Szene, der mit dem Rücken zum Torwart per Ferserl die Kugel in die Maschen schob.
Keutschach war auch daraufhin weiter überlegen und legte gleich nach. Nur zehn Minuten später traf Andreas Walcher wiederum aus einem Elfmeter für die bereits sichere 2:0 Führung.
In den letzten zehn Minuten kamen dann die Gäste etwas auf und völlig überraschend mussten die Keutschacher ihr Spiel beinahe aus der Hand geben. Doch ein Aluminiumtreffer der Finkensteiner rettete die Hausherren vor dem Anschlusstreffer, die sich mit Mühe und Not über die Pause retteten, denn Faak machte jetzt Druck- jedoch ohne daraus Kapital zu schlagen.
Im zweiten Durchgang ließen die Gastgeber hinten nichts mehr anbrennen. Faakersee fand meist schwer ins Spiel, aber auch weil Keutschach heute die Zweikämpfe annahm und vor allem gewinnen konnte. Das 3:0 und damit die endgültige Entscheidung fiel in der 72. Minute, als Alexander Rigelnik nach herrlicher Vorarbeit von der Strafraumgrenze abschloss.
In weiterer Folge vergaben die Hausherren noch einige Chancen. Unter anderem köpfelte der kurz zuvor eingewechselte Arnel Besic etwa in der 80. aus kürzester Distanz den Tormann an, ebenso aber verschoss diesmal sogar Andreas Walcher einen Strafstoß, den Thomas Frank bravourös abwehren konnte.
Im Großen und Ganzen ist mit dieser Leistung der Bann der Keutschacher gebrochen, die damit vorerst die "rote Laterne" abgegeben haben und ihren ersten Sieg feierten.
Markus Nowak, Trainer Keutschach: "Heute ist uns endlich der Knopf aufgegangen und wir haben verdient gewonnen. Aufgrund der Tabellensituation war das natürlich eine faustdicke Überraschung, doch wir wussten, wir brauchen keine Angst vor Faak haben, schon aufgrund der zwei Spiele im Herbst, wo wir klar stärker waren. Oft haben wir hinten aus Schnitzern die Tore bekommen und vorne keine gemacht, heute haben wir hinten die Schnitzer weggelassen und vorne die Tore gemacht! Faak war nur kurz vor der Pause sehr stark, sonst ließen wir hinten wenig bis garnichts zu."