Die Saison 2024/2025 ist – bis auf wenige Relegationsspiele – geschlagen. Meisterpokale, Kronen und Titel wurden an die Würdenträger übergeben. Spieler, Trainer und Funktionäre wollen trotz kurzer Sommerpause die spielfreie Zeit genießen und stehen trotzdem schon wieder mit einem geschnürten „Fußballschuh“ bereit für die kommende Saison 2025/2026. Denn Vorbereitung und Planung für die nächsten Wochen stehen auf dem Programm. Ligaportal widmet sich nach dem finalen Meisterschaftswochenende jenen, die sich mit Meisterehren neue sportliche Ziele setzen bzw. sich höherklassig beweisen dürfen. Diesmal berichten wir über die jungen „Kicker“ des SV Bad St. Leonhard, die sich Richtung Unterliga Ost von ihren Kontrahenten der 1. Klasse D verabschiedet haben.
Die Kicker aus dem oberen Lavanttal spielten eine überzeugende Saison und verwiesen den Langzeittabellenführer und Vizemeister FV St. Michael/Bleiburg mit zwei Punkten Vorsprung auf den zweiten Tabellenplatz. 18 Siege, 5 Remis und lediglich 5 Niederlagen reichten in einer sehr ausgeglichenen 1. Klasse D zum Meistertitel. Mit 81 erzielten Treffern stellte man die erfolgreichste Offensive, und mit lediglich 36 Gegentoren eine der am schwersten zu knackenden Defensiven der Liga. Angreifer Lukas Kainz hinterließ mit 25 erzielten Toren mehrfach seine persönliche Visitenkarte im gegnerischen Tor.

Foto SV Bad St. Leonhard privat (SV Bad St. Leonhard - Saison 2024/2025 - Meister der 1. Klasse D)
Meisterkader SV Bad St. Leonhard: Lukas Joham, Maximilian Kienleitner, Serkan Aslan, Marcel Buchsbaum, Lukas Stefan Friesacher, Lukas Kainz, Andreas Koitz, Alexander Maier, Manuel Gottfried Ninaus, David Pabst, Mike Johann Penz, Marcel Rene Pfennich, Fabian Pirker, Michael Rabensteiner, Dildar Sari, Luca Martin Schüssler, Andreas Steinkellner, Jonas Steinkellner, Tobias Steinkellner, Maximilian Sandro Stoni.
Trainer: Herwig „Heli“ Kreuzer, Co-Trainer: Thomas Brezina, TW-Trainer: Kurt Penasso
Interview mit Trainer Herwig Kreuzer
Logisch, wir sind sehr erleichtert, dass wir den Aufstieg schon frühzeitig fixieren konnten. Jetzt kann ich es sagen: Wir wollten das Gesamtpaket – wir wollten den Aufstieg und den Titel! Eines darf man nicht vergessen: Diese Mannschaft ist vor zwei Jahren aufgestiegen und direkt wieder abgestiegen. In der letzten Saison hat uns für den sofortigen Wiederaufstieg lediglich ein Punkt gefehlt. Deshalb ziehe ich vor der Mannschaft und ihrer gezeigten Leistung den Hut. Solche sportlichen Rückschläge wie in den letzten zwei Jahren muss man als Spieler erst einmal wegstecken können.
Ich denke, es war das Gesamtpaket – die konstante Leistung über die ganze Saison, die für uns gesprochen hat.
Das Projekt „Leonhard“ ist nicht in wenigen Tagen, Wochen oder Monaten zu planen. Dafür braucht es einen längeren Zeitraum, der von allen Beteiligten viel Energie fordert. Wir sind jedoch froh, dass wir die Grundmauern gelegt haben und uns jetzt den Feinheiten widmen können. Die Vereinsverantwortlichen verfolgen eine klare Linie – ohne unnötige Umwege. Wir wollen im Projekt St. Leonhard & Reichenfels weiterhin auf einheimische, junge Spieler setzen und auf teure Fremdarbeiter – sogenannte Legionäre – verzichten.
Leider bremsen uns auch diverse, teils unverständliche Vorschriften und Regularien, wie etwa die Satellitenspieler-Regelung oder verbandsübergreifende Gegebenheiten bei Spielertransfers im Nachwuchsbereich zwischen dem KFV und dem steirischen Verband. Wir sind eben ein Ort an der Landesgrenze. Aber wir jammern nicht und arbeiten lösungsorientiert.
Es sieht sehr gut aus – ich bin mir sicher, dass alle Spieler das Abenteuer Unterliga Ost mit dem SV Leonhard wagen werden. Wir haben aber auch unsere Fühler nach der einen oder anderen qualitativen Verstärkung ausgestreckt – fixiert ist allerdings noch nichts.
Es geht voran, aber ich möchte betonen, dass wir die Saat erst ausgebracht haben. Viele talentierte Jungspunde stehen bereits am grünen Rasen. Die Entwicklung wird weitergehen, und wir freuen uns darauf, die Ernte einfahren zu können. Deshalb kann ich keine einzelnen Namen nennen – Erfahrung und Entwicklung wachsen mit jedem Spiel.
Meine Aufgabe als Trainer ist es, die jungen Spieler darauf vorzubereiten, dass auf sportliche Höhen auch tiefe Täler folgen können. Die Unterliga ist ein härteres Pflaster, auf dem wir uns beweisen müssen. Aber gemäß meinem Leitspruch: „Visier auf – durch!“
Durch die Reform und Aufstockung kann ich schwer sagen, wo wir konkret stehen. Wir werden jedoch alles geben, um die Klasse zu halten.
Unsere Stärke liegt in der verschworenen Einheit des Teams. Auch glänzen die Jungs durch eiserne Disziplin. Das Wort „Schwäche“ halte ich für unpassend – ich würde eher von Unerfahrenheit sprechen. Jetzt treffen wir vielfach auf abgebrühte und routinierte Spieler, die genau wissen, worauf es ankommt.
Unser Vorteil ist das Vertrauen, das der Vorstand in uns setzt. Unser Vorteil ist die Geschlossenheit des gesamten Kaders. Und unser Vorteil ist der 12. Mann – unsere Fans, die bedingungslos hinter uns stehen. Diese Mischung wird dafür sorgen, dass in Zukunft, der eine oder andere Stern über Bad St. Leonhard aufgehen wird.
Klaus Slamanig