In der 1. Klasse D kam es gestern im Lavanttal zum Derby zwischen dem SV Leonhard und dem SC St. Stefan. Beide Mannschaften gingen mit großen Erwartungen in dieses Spiel und so ein Derby hatte schon immer seine eigene Brisanz. Die Gäste wollten ihre Minikrise in Leonhard beenden und nach zwei Niederlagen in Folge wieder auf die Siegerstraße zurückkehren, Leonhard hingegen mit dem erst zweiten (!!) Saisonsieg ein Zeichen setzen, um sich vom hinteren Tabellenklassement etwas Luft zu verschaffen. Gelingen sollte jedoch nur Letzteres. (Jetzt Trainingslager buchen)
St. Stefan hatte an diesem Wochenende doch einiges gutzumachen, bekam es aber mit dem SV Leonhard doch mit einem schwer einschätzbaren Gegner zu tun. Während die Gäste ein kurzeitiges Hoch aufnehmen konnten, gegen St.Paul und auch in Mittlern auf Wolke sieben schwebten, kam in Grafenstein die plötzliche Ernüchterung und auch gegen Eisenkappel musste man zum Leidwesen aller Beteiligten als Verlierer vom Platz. Der Paukenschlag kam allerdings gegen Ende dieser Woche: Coach Milazim Rexhaj schwingt nicht mehr das Zepter auf der Linie! "Es stimmt, Milazim ist nicht mehr Trainer. Es gibt Gespräche und wir hoffen bald eine Lösung präsentieren zu können" so der Sektionsleiter Bernd Moll aus St. Stefan.
Die Vorzeichen also alles andere als ideal in St. Stefan, wenngleich man schon in der zwölften Minute in Führung gehen konnte und mit dem Derby vielleicht die erhoffte Wende eintreten sollte. Nach einem Pressball kam die Kugel zu Mirel Sinanovic, der alleinstehend vorm Keeper nur mehr einschieben musste. Der Ausgleich ließ allerdings nicht lange auf sich warten, Christoph Eneo traf wenige Minuten später zum 1:1 nach einem Freistoß, der an Freund und Feind vorbeisegelte und in den Maschen landete. Spielerisch blieben die Höhepunkte in Halbzeit eins aber Großteils aus. Das Spiel war eher geprägt von vielen Fehlpässen, vor allem auf Seiten der Hausherren, auch aber fehlte beiderseits der Mut zum Risiko und der Drang zu Offensivakzenten.
Im zweiten Anlauf sollte es für die Gastgeber besser laufen. Nach einer Kabinenpredigt kamen diese gleich stärker aus der Kabine und nützten dies zu ihren Gunsten in der 48. Minute gleich gekonnt aus. Der schnelle Stürmer Mario Freitag ließ sich einen idealen Pass nicht mehr nehmen, der gegnerische Keeper kam unnötigerweise heraus und Freitag ließ somit Verteidiger und Tormann stehen und drehte jubelnd zum 2:1 ab. Leonhard scheiterte in weiterer Folge wieder am alten Leiden, ließ mehrere Sitzer liegen, wenngleich auch St. Stefan Keeper Mauritsch zweimal glänzend parieren konnte und somit die vielleicht abwendbare Niederlage noch in Grenzen hielt. St. Stefan versuchte ihrerseits noch auf den Ausgleich zu drängen, ab der 78. Minute nummerisch unterlegen (Rene Knauder) wurde dies aber mehr als schwierig und so blieb es bei der 2:1 Niederlage.
Peter Kienleitner, Trainer Leonhard: "Ich habe die Gäste aufgrund des Kaders vielleicht etwas stärker eingeschätzt, aber sie sind gegen uns diesmal nicht sonderlich zu Geltung gekommen. Für mich draußen war es aufgrund des Resultates sicherlich eine Zitterpartie, aber im Großen und Ganzen war der Sieg nie gefährdet und völlig verdient. In der zweiten Halbzeit lief es eindeutig besser, die Chancen auf einen höheren Sieg waren da."
Bernd Moll, Sektionsleiter St. Stefan: "Wir sind eigentlich sehr aggressiv und ambitioniert in die Partie gegangen, bekamen aus dem Nichts den Ausgleich und nach dem 1:2 konnten wir keine Mittel mehr finden, waren auch nummerisch unterlegen."