„Familie und Frau stehen ganz klar an erster Stelle, aber ich bin sehr glücklich, dass sie meine Leidenschaft, den Fußball, als Nummer zwei akzeptieren und mich hierbei so großartig unterstützen!“, so SV-Afritz-Torwart Patrick Gailer auf die Interviewfrage „Welchen Stellenwert hat der Fußballsport in deinem Leben?“ Gailer war genau die Art von Spieler, nach der Afritz im Sommer gesucht hat: Er bringt viel Erfahrung mit und wird das Team als „Leader“ in die Meisterschaft 2025/26 führen. Nach 467 ÖFB-Bewerbsspielen und 37 200 Einsatzminuten scheint der Torwart genau jener Spieler zu sein, auf den die Vereinsverantwortlichen gehofft haben. Mit all seiner Routine, seinem Wesen und seiner Erfahrung aus 72 Meisterschaftsspielen in der Kärntner Liga steht er als Torwart in der 1. Klasse Mitte im Gehäuse des SV Afritz. Zwischenzeitlich liegt man mit 32 Meisterschaftspunkten auf dem zweiten Tabellenrang. In einem Ligaportal-Interview resümiert Patrick Gailer über seine bisherige Karriere.

Foto: Zur Verfügung gestellt von Partick Gailer - SV Afritz
Nach meiner Familie und meiner Frau steht Fußball an zweiter Stelle in meinem Leben. Ich bin sehr dankbar, dass mich meine Familie und meine Frau in meiner Leidenschaft ‚Fußball‘ so unterstützen. Zudem finde ich in diesem Sport einen großartigen Ausgleich zum beruflichen Alltag.
Das ist eine gute Frage! Es waren mein Vater und mein Bruder Christoph, die mich mit dieser Sportart bekannt gemacht haben. Sowohl mein Vater als auch mein älterer Bruder waren Vereinsspieler, weshalb mein eigener Weg als Kicker schon von klein auf vorgezeichnet war.
Als Kind war ich ein großer Fan von Francesco Totti. Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich im Rahmen eines Fußballspiels sein Originaltrikot bekommen habe. Ich bin mir nicht mehr sicher, aber ich denke es war im Stadion Udine.
Was viele nicht wissen: In meiner Kindheit wurde ich als Stürmer eingesetzt und Totti war mein absolutes Idol, dem ich nacheiferte. Erst im VSV-U16-Team habe ich mir das Trikot mit der Nummer „Eins“ übergezogen, da uns der Torwart fehlte und bin dabei geblieben.

Foto zur Verfügung gestellt von Partick Gailer - SV Afritz
Schon damals war mir klar, dass der Torwart eine besondere Position im Team einnimmt. Ich weiß es nicht mehr genau, aber wahrscheinlich lag es an der großen Verantwortung. Ich erinnere mich noch daran, dass diese Entscheidung meinem Vater überhaupt nicht gefallen hat. Er war strikt dagegen, aber ich habe mich durchgesetzt.
Mit Töplitsch 1b wurde ich Meister der 2. Klasse, aber der Unterliga-West-Meistertitel mit dem SV Dellach/Gail in der Saison 2018/2019 war das sportliche Highlight. In dieser Saison sind wir sehr dominant und überzeugend durch die Meisterschaft gegangen. Es war eine überwältigende Saison.
Meine Antwort lautet: Ich bin ein Stürmer, denn ich habe nichts verlernt und verfüge über einen starken Schuss. Als Torwart lasse ich es mir nicht nehmen, Strafstöße vom Elfmeterpunkt zu treten. Mein Scorer-Ergebnis in dieser Saison beträgt bereits vier Treffer.
Normalerweise überhöre ich, was da alles verbal auf den Platz geflogen kommt. Aber die Beschimpfungen in Straßburg waren schon sehr unter der Gürtellinie. Es war mir ein persönliches Genugtun, dass wir dort mit 1:0 gewonnen haben und ich den entscheidenden Elfmeter verwandelt habe.
Ich wünsche mir für mich und das Team einfach eine geile Saison. Mein persönliches Ziel ist es, die wenigsten Gegentore zu bekommen. Im Allgemeinen wäre es genial, wenn wir mit dem SV Afritz in die nächsthöhere Klasse aufsteigen würden.
Die Vereinsverantwortlichen waren auf der Suche nach einem Spieler, der Verantwortung übernimmt und die anderen führt. Damit konnte ich mich sehr gut identifizieren, was auch ein Grund für meinen Wechsel nach Afritz war. Ich denke, meine Mitspieler sehen in mir einen Menschen, der sie führt und antreibt, und diese Rolle gefällt mir.
Ganz klar: SV Dellach/Gail! Diese Zeit war einfach unglaublich. Wir haben die Unterliga-West-Saison 2018/19 mit zehn Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten SC Landskron gewonnen. Ich erinnere mich noch genau an das Spiel in Landskron, bei dem ich einen Elfmeter gehalten habe. Im Frühjahr sind wir allen anderen in der Tabelle davongezogen.
Das ist eine Überlegung für die Zukunft, denn ich könnte mir vorstellen, als Torwarttrainer zu arbeiten.
Als Torwart des SV Afritz in der Unterliga, als Torwarttrainer oder in meiner letzten Saison als aktiver Spieler. Einer dieser Punkte könnte eintreten.
Ich bin sechs Jahre lang mehrmals die Woche 90 Kilometer hin und 90 Kilometer zurück gefahren und habe diese sechs Jahre genossen. Daher ist es Dellach/Gail. Aber auch Töplitsch, weil dort alles begann, und die Admira Villach, weil mich dieser Verein mit vielen Freundschaften verbindet, werden mir in Erinnerung bleiben. Insgesamt sind es alle Vereine, alle Mannschaften und vor allem die Leute aus dieser Zeit, mit denen ich gerne zusammen war.
Klaus Slamanig