1. Klasse

SV Wernberg: „Primäres Ziel ist die Entwicklung!“ – Michael Lattacher

Die Abstinenz vom Fußballtrainergeschäft dauerte für Michael Lattacher nicht lange. Vor kurzem trennten sich die Wege zwischen dem SV Moosburg und Trainer Michael Lattacher. Kurze Zeit später vermeldet der SV Wernberg in der 1. Klasse Mitte den ersten Neuzugang. „Ich wurde von Wernbergs Obmann Manuel Blüm kontaktiert. Anschließend fand ein sehr fruchtbares Gespräch zwischen der Vereinsführung – Manuel Blüm und Sportleiter Peter Schumach – und mir statt!“, sagt Michael Lattacher und ergänzt: „Es war Sympathie auf den ersten Blick, und auch die Zukunftsvision des SV Wernberg hat mir die Entscheidung leicht gemacht!“ Nach den 17 Spielen der Herbstmeisterschaft steht der SV Wernberg mit 24 Punkten auf dem neunten Tabellenplatz. In einem Ligaportal-Interview erklärt SV-Neo-Trainer Michael Lattacher, warum er sich für den SV Wernberg entschieden hat, und beantwortet weitere Fragen.

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Foto Klaus privat: (SV Wernberg: Der neue Trainer Michael Lattacher)

Deine Abstinenz vom Trainergeschäft dauerte keine 20 Tage. Jetzt ist es der SV Wernberg. Warum?

Zunächst möchte ich sagen, dass der Abschied vom SV Moosburg für mich sehr überraschend kam. Ich akzeptiere die Entscheidung jedoch und gehe ohne Groll, denn ich war, bin und werde immer ein Moosburger sein, da ich dort wohne.

Zum SV Wernberg! Kurz nach meinem Aus beim Unterligisten Moosburg wurde ich vom Obmann des SV Wernberg, Manuel Blüm, kontaktiert. Wir vereinbarten ein gemeinsames Treffen. In diesem Gespräch wurde mir mitgeteilt, dass Trainer Dragan Kunic im kommenden Sommer sein Traineramt in Wernberg niederlegen will. Der Verein wollte aber schon in den nächsten sechs Monaten der Frühjahrsmeisterschaft die Weichen für die Saison 2026/2027 stellen und hat sich deshalb auf die Suche nach einem neuen Trainer gemacht. Dabei war es Wernberg wichtig, eine Lösung außerhalb von Villach bzw. Villach Land zu finden. Der Neue sollte das Team und die Spieler nicht kennen.

Der SV Wernberg hat eine Zukunftsvision & die Sympathie auf den ersten Blick!

Der Neue sollte unvoreingenommen übernehmen, eine gute Expertise und Erfahrung vorweisen können und die Zukunftsvision von Wernberg mittragen. Während des Gesprächs kam immer mehr zum Vorschein, dass alle am Tisch sitzenden Akteure dieselbe Philosophie vertreten. Ich muss sagen, dass es auch meinerseits eine große Sympathie auf den ersten Blick war. Zudem waren wir uns sehr schnell über Visionen und Ziele einig.

Die Zukunftsvision des SV Wernberg?

Der SV Wernberg verfügt über einen Pool von 23 Mannschaften, die an den diversen KFV-Meisterschaften teilnehmen. Das ist in Kärnten wohl einzigartig und fast ein Alleinstellungsmerkmal. Hier schlummern viele Talente, die in naher oder etwas weiterer Zukunft den Weg in die Kampfmannschaft finden sollen. Ich wurde dem Team vor kurzem vorgestellt und war überrascht, bzw. fast sprachlos, als plötzlich 30 Spieler vor mir standen. Das hat mich sehr gefreut. Man muss ja bedenken, dass wir uns derzeit in der Winterpause befinden und der eine oder andere Spieler hätte sicher auch etwas anderes vorhaben können. Es zeigt vom großen Zusammenhalt innerhalb des Vereins.

Meine Erfahrungen als langjähriger Nachwuchsleiter und Trainer von Kampfmannschaften in der zweiten und ersten Klasse bzw. in der Unterliga werden mir bei der Realisierung der gesteckten Ziele helfen. An erster Stelle steht die Weiterentwicklung junger Talente. In Kürze setze ich mich mit dem gesamten Trainerstab zusammen, denn ich möchte eine einheitliche Linie und einen Rundumblick erzielen, um die talentierten Eigenbauspieler aus der U17 bzw. dem Reserveteam Schritt für Schritt auf ihre Einsätze im Erwachsenenfußball bestmöglich vorzubereiten. Beabsichtigt sind regelmäßige Treffen, bei denen wir uns gegenseitig austauschen.

Wann geht es mit der Vorbereitung los?

Am 19. Januar starten wir mit unserem Vorbereitungsprogramm, das mit einem Trainingslager im kroatischen Rovinj seinen Abschluss finden wird. Insgesamt bereiten sich ca. 50 Akteure des Vereins in Rovinj auf die Frühjahrsmeisterschaft vor. Wir hoffen auf ideale Platzverhältnisse bzw. Bedingungen. Mit dabei sind die Kampfmannschaft, das Reserveteam und die Spieler der U17.

Wohin geht die Reise des SV Wernberg?

Im Fußball gibt es Höhen und Tiefen, aus denen man wichtige Aspekte mitnimmt und daraus lernt. In den kommenden Monaten der Frühjahrsmeisterschaft möchte ich das Team und die Spieler besser kennenlernen. Gleichzeitig bereiten wir uns bereits auf die Saison 2026/2027 vor. Mit Torwart Alexander Moser, der von der DSG Ledenitzen nach Wernberg wechselt, wurde ein neuer Spieler verpflichtet. Seine Verletzung aus dem Herbst ist auskuriert, er ist wieder fit und wird auch die gesamte Vorbereitung mitmachen. Sportlich wollen wir uns als kompakte Einheit weiterentwickeln und in den nächsten zwei bis drei Saisons an die Tür zur Unterliga anklopfen.

Die Rückrunde startet mit dem Derby gegen den SV Rosegg.

Ein Derby zum Frühjahrsstart – das wird ein schwieriges Spiel. Man weiß, wie sich Derbys gestalten können, aber man kennt auch mich: Ich möchte immer gewinnen und so viele Punkte wie möglich auf unser Tabellenkonto buchen. Selbstverständlich richten wir unseren Blick nach vorne und nach oben. Wernberg steht auf einem gesicherten Mittelfeldplatz und kann meiner Meinung nach ohne Abstiegssorgen spielen. Wir konzentrieren uns also nach oben, denn derzeit geht es bei den vorderen Tabellenplätzen relativ knapp zu. Der Rückstand zum Tabellendritten beträgt nur sieben Punkte. Diesbezüglich ist also noch viel möglich und es wird an uns liegen, alles abzurufen, was in uns steckt.

Klaus Slamanig