2. Klasse C

SV Feldkirchen 1b: „Sie wissen, dass es sehr schmerzt, sind aber darauf vorbereitet!“ – Murat Güngördü / Trainer

„Machen wir uns nichts vor. Ich wusste vorher, wie es am Anfang ablaufen würde. Ich habe die Spieler darauf vorbereitet, dass es wehtun kann, wenn man häufiger als Verlierer vom Platz gehen muss“, so resümiert Murat Güngördü, Trainer der SV Feldkirchen 1b. Die jungen Spieler haben im Sommer den geschützten Nachwuchsbereich verlassen und stehen als 15- bzw. 16-Jährige ihren Mann im Erwachsenenfußball. Im Ligaportal-Interview spricht Trainer Güngördü darüber, welche Erkenntnisse er aus den ersten Runden der Meisterschaft zieht, wie er das Leistungspotenzial erhöhen kann und worin er die größte Herausforderung dieser Saison sieht.

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Foto SV Feldkirchen 1b: (Trainer Murat Güngördü kennt die Schwächen & Stärken seines Teams)

Wie bewertest du die ersten Runden der Saison 2025/2026?

Es war die erwartete Lernphase. In meiner Mannschaft stehen Spieler der Jahrgänge 2010 bis 2008, meine Routiniers sind der 16-jährige Lukas Alexander Elsbacher und der fast gleichaltrige Luca Kogler. Mit Dejan Adamovic steht ein einziger „Senior“ im Team, der aber erst 25 Jahre alt ist. In der 2. Klasse spielen teilweise Jahrgänge von 1997/98 oder 1985/86, die körperlich gut in Form sind und schon lange im Erwachsenenfußball um Meisterschaftspunkte spielen. Beim SV Feldkirchen wissen wir, dass die ersten sechs bis zwölf Monate eine Lernphase sein werden, in der wir an den körperlichen Defiziten arbeiten müssen. Meine Jungs sind schnell, haben Spielwitz und können Fußballspielen, aber an der körperlichen Verfassung und der Routine müssen wir arbeiten.

Wo siehst du die Stärken und Schwächen deiner Mannschaft?

Eine Schwäche ist die körperliche Unterlegenheit gegenüber den älteren Teams. Aber man sieht es an Elsbacher oder Kogler, was ein harter Trainingsalltag ausmacht. Beide trainieren seit der letzten Saison mit dem Einser-Team und haben auch schon Einsatzzeiten bekommen. Wir sind bezüglich unserer Defizite schon einen Schritt weitergekommen und werden die restlichen auch noch hinter uns bringen. Unsere Stärke liegt sicher in der Ausbildung im Nachwuchsbereich. Einige sind sehr schnell im Kopf, erkennen spielerische Elemente schnell und sind stark am Ball. Alle müssen eben den Nachwuchsfußball hinter sich lassen und sich der Realität des Erwachsenenfußballs stellen.

Welche taktischen Anpassungen hast du nach den ersten drei Runden vorgenommen?

Darüber habe ich mir natürlich auch Gedanken gemacht, aber hier muss ich Schritt für Schritt denken. Wir müssen überall zulegen, aber das müssen arrivierte Spieler bei anderen Vereinen auch.

Welche Ziele verfolgst du in diesem Jahr?

Es gibt keinen Druck oder Vorgaben meinerseits oder des Vereins. Jeder einzelne Spieler und das Team als Ganzes sollen sich weiterentwickeln. In diesem Jahr soll der Fokus besonders auf der Verbesserung der körperlichen Kraft liegen. Ich denke, dass wir – wenn vielleicht auch erst im Frühjahr – das eine oder andere Mal für eine Überraschung sorgen können.

Worin siehst du in dieser Saison die größte Herausforderung?

Derzeit findet die Verwandlung von Kindern zu Männern statt. Es ist wichtig, den Talenten jeglichen Druck zu nehmen. Das fängt im Kopf und im Denken an. Nach der 5:0-Niederlage gegen Techelsberg waren viele wegen des Ergebnisses oder der Niederlage geknickt. Dazu besteht aber kein Grund, denn sie sollen Spaß am Fußball haben und begreifen, dass man nur mit Niederlagen einen gelungenen Reifeprozess durchlaufen kann – sowohl als Mensch als auch als Spieler. Deshalb ist es meine Hauptaufgabe, in ihre Köpfe vorzudringen und sie mental stark zu machen. Denn diese Lernphase hat jeder Spieler durchgemacht – auch ich.

Klaus Slamanig