2. Klasse C

HSV Klagenfurt: „Ein Rudel Freunde sollt ihr sein!“, Christian Fellner/HSV-Trainer

Nach vier absolvierten Runden in der 2. Klasse C lächelt der HSV mit 10 Punkten von der Tabellenspitze. „Wir konnten auch schon vor der Meisterschaft gute Leistungen erbringen und sind seit fünf Spielen ungeschlagen. Das Wichtigste ist jetzt, am Boden zu bleiben und die Bodenhaftung nicht zu verlieren!“, so Christian Fellner. Der HSV-Trainer ergänzt: „Fußball besteht aus Siegen und Niederlagen. Auch Niederlagen werden wir noch erleben, aber damit umzugehen gehört zum Erfahrungsschatz dazu!“ Am vergangenen Wochenende setzte sich der HSV in einem Nachbarschaftsderby gegen den ASKÖ Wölfnitz mit 4:2 durch, bevor er gegen die Feldkirchner Vereine St. Urban und Himmelberg um weitere Meisterschaftspunkte kämpft. In einem Ligaportal-Interview analysiert Trainer Fellner die letzten Runden, erzählt, welche Tugend seinem Team derzeit zu Stärken verhilft, und beschreibt, worin er die größte Herausforderung in dieser Saison sieht.

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Foto HSV Klagenfurt: (Trainer Christian Fellner, Trainingsbeteiligung: 28 Spieler)

Wie bewertest du den Saisonauftakt mit vier Spielen und Tabellenführung? Wohin geht die Reise?

Mit diesem Run hat beim HSV keiner gerechnet. Im Auftaktmatch gegen den starken SV Gurk spielten wir unentschieden, die Partien gegen Poggersdorf und Krumpendorf konnten wir gewinnen. Dass wir uns gegen die starken Wölfnitzer durchgesetzt haben, freut mich sehr, denn ein Sieg im Nachbarschaftsderby ist Motivation für den weiteren Weg. Ich bin zufrieden, kann aber nicht sagen, wohin die Reise uns führt.

Als Nächstes warten Begegnungen gegen St. Urban und Himmelberg. Wie ist die Stimmung im Team?

Es ist unglaublich, aber ich stehe mit 28 Spielern auf dem Trainingsplatz. Viele junge Spieler, die ich schon kannte, und ihre Freunde haben im Sommer den Weg zum HSV gefunden. Es gibt niemanden, der explizit heraussticht, und die Stimmung ist bestens. Sie wissen, was ich verlange, und kennen mein Motto: „Ein Rudel Freunde sollt ihr sein!“ Daran halten sich alle, und der Zusammenhalt untereinander ist groß. Für die Begegnungen gegen St. Urban und Himmelberg werden wir uns wie auf jedes andere Spiel vorbereiten.

Welche besonderen Stärken oder Schwächen zeichnen dein Team aus?

Schwächen hat jeder Mensch, auf und außerhalb des Platzes. Ich bin jedoch jemand, der die Stärken in den Vordergrund stellt und nicht auf Schwächen herumreitet. Die größte Stärke ist dieser geschlossene Zusammenhalt, da passt kein Blatt dazwischen. Wie ein gutes Kollektiv unter Freunden aussehen kann, hat man gegen Wölfnitz gesehen. Obwohl mir keiner meiner Stürmer zur Verfügung stand, haben wir vier Tore erzielt.

Musstest du während der noch jungen Meisterschaft schon taktische Anpassungen vornehmen?

Ich bin ein entspannter und flexibler Trainer. Wir haben uns gut vorbereitet, aber ich muss immer kurz vor einem Spiel entscheiden, denn bisher standen mir noch nie alle Spieler zur Verfügung. Je nachdem wenden wir eine 3-Kette oder eine 4-Kette an oder spielen mit einem 6-Mann-Mittelfeld. Es kommt auf vieles an.

Welche Ziele verfolgt der HSV diese Saison?

Weder der Verein noch ich haben uns vor Beginn der Meisterschaft Gedanken über Ziele gemacht. Nach der Trennung von HSV und ASK ist man an mich herangetreten und hat angefragt, ob ich die Traineraufgabe übernehmen möchte. Ich habe zugesagt. Ich bereue diesen Schritt nicht, denn es gefällt mir, mit diesen Jungs zu arbeiten. Diese derzeitige Erfolgsstory könnte unter dem Titel „gesucht und gefunden“ als TV-Serie laufen, denn sie war nicht vorhersehbar.

Welche großen Herausforderungen gibt es in dieser Meisterschaft?

Wir lassen uns nicht in die Favoritenrolle drängen, denn Weitensfeld, Gurk und Techelsberg haben eine klare Zielsetzung. Wir genießen den aktuellen Erfolg und versuchen, ihn so lange wie möglich zu erhalten. Über ein mögliches Ziel können wir am Jahresende oder im Frühjahr sprechen. Für mich wird das Wichtigste sein, die Spieler darauf vorzubereiten, dass man im Fußball auch mal Misserfolge verkraften muss. Dabei muss man Ruhe und einen klaren Kopf bewahren. Das ist meine Stärke und meine primäre Aufgabe. Auch wenn es einmal nicht so gut läuft, muss ich für mein Team da sein.

Klaus Slamanig