Frauen Kärntnerliga

Die Frauen vom SC Landskron blicken positiv in die Zukunft

Das Frauenteam des SC Landskron überwintert in der Frauen Kärntner Liga auf dem sechsten Platz. unterhaus.at führte mit Trainer Wolfgang Ringswirth ein interessantes Gespräch über den bisherigen Verlauf der Saison und die Probleme, die es im Frauenfußball leider noch immer gibt.

 

unterhaus.at: Was war das Ziel für die Damen aus Landskron?

Wolfgang Ringswirth: "Im Großen und Ganzen haben wir es so erwartet, wie es gekommen ist. Natürlich muss man sagen, dass der eine oder andere Punkt durchaus noch möglich gewesen wäre. Aber unser Team ist sehr jung, im Gegensatz zu manch anderer Mannschaft und so muss man den Spielerinnen einfach noch ein bisschen Zeit geben. Vom Altersschnitt her liegen wir sicherlich noch 2-3 Jahre unter den anderen Mannschaften, wir liegen wahrscheinlich sogar unter 20 und das spricht eigentlich für sich."

unterhaus.at: Womit hat der Frauenfußball in Kärnten noch zu kämpfen?

Wolfgang Ringswirth: "Also unsere Mannschaft gibt es seit 1999, aber die Meisterschaft, so wie sie jetzt gespielt wird, hat es nicht immer so gegeben. Es gab immer wieder Probleme mit dem Kärntner Fußballverband, 2000 mussten wir sogar eine eigene Meisterschaft spielen, teilweise gab es nur Freundschaftsspiele zwischen den Damenteams. Dieses Hin und Her ist schwer nachzuvollziehen und die Gesamtsituation im Frauenfußball ist extrem, denn er wird von vielen noch immer belächelt."

unterhaus.at: Welche Stärken zeichnet ihre junge Mannschaft aus?

Wolfgang Ringswirth: "Unsere Stärke ist sicherlich, dass wir eine sehr ausgegelichene Mannschaft sind, wir können alle Positionen gut bedienen. Außerdem haben wir ganz junge Spielerinnen mit 13 oder 14 Jahren, die eigentlich schon zur Stammelf gehören. Des Weiteren gibt es 17- und 18-jährige Mädchen, die Leistungsträgerinnen im Verein und nicht mehr wegzudenken sind, die können ein Spiel gestalten und entscheiden. Ich denke in zwei bis drei Jahren wird unsere Mannschaft ganz vorne dabei sein, wenn die Mädchen weiter so gut an sich arbeiten."

unterhaus.at: Und wie sieht es mit den Schwächen aus?

Wolfgang Rungswirth: "Die Schwächen liegen meiner Meinung nach nicht im spielerischen Bereich, sondern im Umfeld. Es fehlt oftmals die Unterstützung, obwohl ich betonen muss, dass das bei uns im Verein nicht so ein Thema ist, wobei es natürlich immer besser sein könnte. Ein großes Manko ist die Medienpräsenz und natürlich der Sponsorbereich. Man hat oft gute Ideen und Pläne, die aber aufgrund der finanziellen Situation einfach nicht umsetzbar sind."

unterhaus.at: Wie weit nach vorne könnte man im Frühjahr noch in der Tabelle kommen?

Wolfgang Rinsgwirth: "Realistisch ist vielleicht ein Platz, das ist zu schaffen, aber mehr wird nicht möglich sein. So wie sich die Tabellenplätze jetzt darstellen, werden sie auch am Ende der Saison vergeben sein. Große Veränderungen wird es da nicht geben. Um den fünften Platz zu erreichen, müssten wir auch einen Großen erwischen. Wir werden hoffentlich für die eine oder andere Überraschung sorgen."

unterhaus.at: Sind Verstärkungen für den SC Landskron ein Thema?

Wolfgang Ringswirth: "Wir werden sicher keine Spielerin holen, denn erstens ist das finanziell nicht möglich und zweitens wäre es den eigenen Mädchen gegenüber nicht fair. Sie trainieren hart und dann setzt man ihnen jemanden vor, der mehr kassiert und daher spielen muss."

FACTS

Platzierung: 6
Punkte: 9
Torverhältnis: 10:19
beste Torschützin: Lea Fian (vier Tore)
Heimspiele (Sieg - Unentschieden - Niederlage): 3 - 0 - 1
Auswärtsspiele: 0 - 0- 4
höchster Sieg: 5:0 gegen Rothenthurn
höchste Niederlage: 0:7 gegen St. Veit/Glan 1b
Kartenstatistik: keine rote Karte, keine gelb-rote Karte

unterhaus.at bedankt sich für das interessante Gespräch.

von Almut Smoliner