Lange mussten sie auf ihr „Cup-Finale“ warten - Die Frauen der Kärntner Ligateams Austria Klagenfurt und SV Hirter Kraig. In einem packenden Spiel trafen die zwei Halbfinalsieger-Teams heute in Klagenfurt aufeinander. Resümee: Im letzten Jahr – konkret am 15. August 2024 – konnten die Klagenfurterinnen im Halbfinale – auswärts - den SV Oberglan mit 1:0 besiegen. Stella Landerl erzielte in Oberglan das entscheidende Tor in der 11. Minute. Die Frauen von SV Hirter Kraig wollten es „eindeutiger“ gestalten und besiegten, ebenfalls am 15. August 2024, die Konkurrentinnen aus Eitweg mit 7:0. Sarah Lackner war mit drei erzielten Toren erfolgreich. Patrizia Rasbernig mit zwei Treffern, Valentina Marie Urabl und Alissa Lamzari durften über je ein Tor jubeln. Beide Teams konnten heuer im Grunddurchgang der Kärntner Liga -Frauen überzeugen und stehen in den oberen Play-offs.

Foto: SV Hirter Kraig - privat ( Frauen KM-Cup Sieger 2024/2025 - SV Kraig)
Auf Seiten der Kraiger Mannschaft hat man bis zuletzt um den Einsatz einer ihrer besten Spielerinnen für das heutige Finale gebangt. Michelle Claudia Terkl zog sich vor wenigen Wochen einen Bruch des Mittelfußes zu und pausierte die letzten Meisterschaftsbegegnungen. Heute konnte Trainerin Alissa Lamzari freudig verkünden: „Ausgeheilt ! – Mimi spielt ihr Finale“
Spiel: KFV - Kärntner Frauen-Cup KM / Finale / Austria Klagenfurt – SV Kraig / Endstand: 4:5 i.E. (3:3 bzw. 2:2)
Tore: 1:0 Franziska Markhof (13. Minute), 1:1 Leonie Lackner (24. Minute – Elfmeter), 1:2 Michelle Claudia Terkl (31. Minute), 2:2 Anna Daniela Herkner (37. Minute – Elfmeter), 2:3 Michelle Claudia Terkl (55. Minute), 3:3 Annika Bürger (70. Minute);
Elfmeterschießen: Austria Klagenfurt beginnt
1:0 Alina Vaschauner / 1:1 Sarah Lackner / 2:1 Anna Daniela Herkner / 2:2 Alissa Lamzari / „gescheitert“ – Franziska Markof / 2:3 Franziska Oraze / 3:3 Antonia Monika Kogler / „gescheitert“ Michelle Claudia Terkl / 4:3 Celine Arthofer / 4:4 Valentina Marie Urabl / „gescheitert“ Verena Raunegger / 4:5 Aila Kovacevic – SV Hirter Kraig gewinnt das Finale im Elfmeterschießen
Schiedsrichter: DI Gerold Glantschnig (KL) / A1: Martin Leitgeb
In den ersten Minuten der ersten Halbzeit schenken sich beide Teams keine Zeit zum Beschnuppern. Es geht gleich zur Sache und es entwickelt sich ein packendes Spiel. In der 13. Minute jubelt Austria Klagenfurt. Franziska Markhof hat das wichtige 1:0 für die Klagenfurter Austria erzielt. Ein weiter Einwurf erreicht Annika Bürger, die den Ball an die Latte bringt und dieser als Abpraller vor die Füße von Franziska Markhof springt. Mit Lockerheit versenkt sie den Ball im Tor. Aus einem Strafstoß - nach einem Foulspiel - in der 24. Minute erzielt Leonie Lackner das 1:1. Klagenfurt Trainer Robert Micheu meint: „Ein zu diskutierender Elfmeterpfiff – aber ich kann nichts mit Bestimmtheit sagen, denn ich war etwas zu weit weg vom Geschehen!“ Wenige Augenblicke später – in der 31. Minute – dreht Michelle Claudia Terkl jubelnd ab. Die wiedergenesene Torjägerin erzielt das 2:1 für den SV Hirter Kraig. Die Klagenfurter Austria erleidet aus einem Angriff einen Ballverlust und Kraig reagiert mit schnellem Umschaltspiel. Ein weit geschlagener Pass findet in Mimi Terkl einen Abnehmer. Die Stürmerin läuft alleine auf Torfrau Simone Harder zu und lässt ihr keine Chance. Wenige Minuten vor der Halbzeitpause zeigt Schiedsrichter Gerold Glantschnig - nach einem Foul an einer Klagenfurterin – auf den Elfmeterpunkt. Anna Daniela Herkner übernimmt die Verantwortung und tritt zum Strafstoß an, bzw. verwandelt diesen souverän. Mit einem Halbzeitstand von 2:2 gehen die Teams in die Kabine.
Die zweite Halbzeit: Die 400 Zuseher wurden für ihr Kommen mit einer spannenden und torreichen ersten Hälfte belohnt und hofften, dass es in der zweiten Halbzeit so weiter geht. Aus einem Eckball in der 55. Minute geht der SV Kraig mit 3:2 in Führung. Ein weiter Einwurf erreicht Michelle Claudia Terkl und sie macht ihr zweites Tor in diesem Spiel. Klagenfurt stellt sich aber dagegen und belohnt sich in Minute 70 mit dem neuerlichen Ausgleich. Ein weiter Pass in den Laufweg von Annika Bürger bringt die Klagenfurterin in eine aussichtsreiche Position. Sie umspielt Torfrau Hannah Madrian und befördert den Ball ins leere Tor. Mit einem 3:3 nach 90 Minuten beendet der Schiedsrichter die reguläre Spielzeit und die Trainer müssen sich Gedanken – über die fünf Akteure für ein Elfmeterschießen – machen.
Der Elfmeterkrimi bringt den Cup-Titel und die Trophäe nach Frauenstein. Auf Seiten der Klagenfurter Austria sind Franziska Markof und Verena Raunegger, auf Seiten vom SV Hiter Kraig ist Michelle Claudia Terkl mit ihren Elfmetern gescheitert. Endstand: 4:3 für SV Kraig. Die Spielerinnen des SV Hirter Kraig haben ihr erstes Saison-Vorhaben umgesetzt. Letztes Jahr mit dem FC St. Veit Cup-Sieger konnten sie als Spielerinnen ihren Titel in dieser Saison erfolgreich verteidigen.
Foto: SV Kraig privat (Der Pokal ist bei SV Hirter Kraig)
Stimmen zum Spiel: Trainer Robert Micheu und Trainerin Alissa Lamzari im Interview.
Trainer Robert Micheu: Ich denke es war ein sehr gutes Finale. Es ist schade. Einerseits tun wir uns gegen diese „Routine“ der Spielerinnen aus Kraig immer sehr schwer. Gegen dieses Team ein Tor zu erzielen ist immer Schwerstarbeit - im Gegenzug machen wir es ihnen - aus kleinen Fehlern - sehr leicht ein Tor gegen uns zu erzielen. In einem regulären Meisterschaftsspiel wäre dies heute ein gerechtes 3:3 Remis gewesen - aber im Cup-Finale muss es eben einen Gewinner geben. Kraig ist ein würdiger Gewinner – „Gratulation!“
Trainerin: Alissa Lamzari: Wir wollten diesen Titel unbedingt für uns verbuchen und sind jetzt glücklich, dass es uns gelungen ist. Es war ein gutes Match, worin Klagenfurt spielerisch seine Vorteile gehabt hat. Aber wir haben es clever und routiniert angestellt. Das mit dem Elfmeterschießen ist immer so eine Lotterie-Entscheidung.
Klaus Slamanig