Am Pfingstwochenende fand in der Unterliga Ost – in der 30. Meisterschaftsrunde – ein spannender Überlebenskampf um den Klassenerhalt statt. Mit dem SV Ludmannsdorf, ASKÖ Mittlern und dem SC St. Stefan/Lavanttal standen gleich drei Vereine mit dem Rücken zur Wand und waren zum Siegen verdammt. In diesem dramatischen Finale erwischte es – obwohl während der gesamten Saison nie am Tabellenende – letztendlich ASKÖ Mittlern, die den bitteren Gang in die 1. Klasse antreten müssen. Mittlern verlor das Entscheidungsspiel gegen den Unterliga-Ost-Meister TSV Grafenstein mit 1:5. Den gefährdeten Kickern aus Ludmannsdorf gelang – mit einem 2:1-Erfolg – der rettende Coup gegen den ASV, und der SC St. Stefan/Lavanttal konnte sich sogar eine 2:4-Niederlage gegen Eberstein leisten. In einem Ligaportal-Interview berichtet SC-St. Stefan/Lavanttal-Trainer Dr. Gert Sieghart Haberl vom Spiel gegen Eberstein und stellt sich einigen Fragen.
Spiel: UL-Ost – 30. Runde / SC St. Stefan/Lavanttal – SV Eberstein / Endergebnis: 2:4 (Halbzeit: 1:2)
Tore: 0:1 & 0:2 Urban Krc (33. & 36. Minute), 1:2 Martin Rudolf Magerle (44. Minute), 1:3 Toni Krijan (58. Minute), 1:4 Andre Adolf Wurzer (76. Minute), 2:4 Nico Andre (89. Minute)
Schiedsrichter: Edin Omberhodzic / Assistenten: Bernhard Krainz (A1), Christian Kresnik (A2)
Interview mit SC St. Stefan-Trainer Dr. Gert Sieghart Haberl
Zusammen mit Mirel Sinanovic habe ich die jungen Spieler bestmöglich auf dieses Entscheidungsspiel vorbereitet. Während der gesamten Frühjahrs-Rückrunde konnte das Team jedoch nie eine stabile Konstanz aufbauen. Auf jedes gute Match folgte ein Rückschritt. Es ist uns nie gelungen – wie etwa nach dem Erfolg gegen Kraig – die positive Energie in das darauffolgende Spiel mitzunehmen.
Leider trifft dieses Phänomen auch auf die Partie gegen den SV Eberstein zu. Bei der 2:4-Niederlage gerieten wir in der ersten Halbzeit mit 0:2 in Rückstand, weil die Spieler – meiner Meinung nach – nicht konsequent bei der Sache waren. Gegen Ende der ersten Halbzeit kamen wir dann recht gut ins Spiel und konnten auf 1:2 verkürzen.
In der Halbzeitpause habe ich betont, dass wir gleich zu Beginn der zweiten Hälfte konsequent weiterarbeiten müssen. Leider führten dann individuelle Fehler zu zwei weiteren Gegentoren. In den letzten Minuten war bei den jungen Spielern die Luft etwas draußen, aber wir konnten mit dem 2:4 in der 89. Minute zumindest noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben.
Der SC St. Stefan ist mit vielen jungen – unerfahrenen – Spielern in die Saison gegangen. Routine und Cleverness brauchen eben ihre Zeit. Es ist eine reine Kopfsache, wenn man gute Erfahrungen nicht ins nächste Spiel mitnehmen kann. Dennoch sind diese Erfahrungen eine wertvolle Grundlage für die Entwicklung junger Spieler. Wir haben oft gut gespielt und viele Torchancen erarbeitet, aber das Glück – wie man so schön sagt – war im Frühjahr nicht auf unserer Seite. Wenn man als Mannschaft einen Lauf hat, springt der Ball auch einmal von allein ins gegnerische Tor. Da das bei uns nicht der Fall war, heißt es nun: weiterarbeiten und sich bestmöglich auf die neue Saison 2025/2026 vorbereiten.
Eines kann ich schon jetzt fix sagen: Mirel Sinanovic und ich haben im Saisonfinish gemeinsam die Traineragenden übernommen – mit dem heutigen Spiel gegen Eberstein endet diese Zusammenarbeit - ein neuer Trainer wird kommen.
Beim SC St. Stefan beginnt die Planung für die neue Saison in den kommenden Tagen. Schon jetzt steht fest: Auch in der neuen Saison werden wir junge, eigene Talente nach oben ziehen. Wir bilden im Verein rund 250 Kinder aus, auf diese Eigengewächse werden wir weiterhin setzen. Neben der Kaderplanung beschäftigen wir uns auch mit der Trainersuche.
Dieser Gedanke bereitet uns große Freude. St. Leonhard, Griffen, Globasnitz, St. Michael ob Bleiburg – all diese Vereine verfügen über eine starke Fanbase, die auch auswärts mitreist. Auch Eisenkappel könnte noch dazukommen. Ich denke, die Unterliga Ost wird nächste Saison sehr interessant und ist auch wirtschaftlich ein Gewinn für die Region Unterkärnten. Ich drücke St. Michael/Lav. in der Relegation gegen Matrei beide Daumen. Vielleicht schaffen sie den Sprung in die Kärntner Liga – aber aus rein wirtschaftlicher Sicht würden wir uns natürlich auch freuen, wenn sie mit uns in der Unterliga Ost um Punkte kämpfen.
Klaus Slamanig