Die Felbertauernstraße und der „Tunnel“ verbinden Salzburg mit Osttirol. Auf 1700 Metern Seehöhe hat man die Wahl: entweder nach Mittersill (Salzburg) oder nach Matrei/Osttirol. Für das Trainerteam Harald Panzl & Christoph Bernsteiner sowie die Spieler Manuel Hanser , Panzl Jonathan und Luca Ronacher (kommt aus dem Salzburger Mittersill) war im Sommer klar, wohin die sportliche Reise geht: „Kein Salzburg mehr - Ab nach Hause – zurück zur Sportunion Matrei!“
Nach der letzten Saison 2023/2024 verabschiedete sich Matrei von fünf Spielern. Gleichzeitig verstärkte sich der in der Unterliga West aktive Verein mit acht Neuzugängen, darunter einige Heimkehrer ( Hannes Widmer von Reichenau SVG und Thomas Riepler aus Bisamberg) und Spieler aus der näheren Umgebung. Der Kader wurde herzlich vom Trainerteam, bestehend aus Harald Panzl und Co-Trainer Christoph Bernsteiner, begrüßt. Beide beendeten ihre Engagements in Salzburg und kehrten nach Osttirol zurück.
Trainer Panzl erklärt: „Die Vereinsführung hat sich im Sommer dazu entschieden, den Spielbetrieb und den Kader vollständig auf Einheimische umzustellen – das ist ganz in meinem Sinne.“ Die Zeit der Legionäre scheint in Matrei vorbei zu sein. Dennoch überzeugte der Unterligist im Herbstdurchgang ohne externe Verstärkungen. Mit 31 Punkten liegt das Team lediglich vier Zähler hinter Tabellenführer Nußdorf.
Die Grundlage für den Erfolg war die beste Defensive der Herbstsaison mit nur 14 Gegentreffern, ergänzt durch eine starke Offensive. Luca Ronacher erzielte zehn Tore, Oliver Steiner steuerte sechs Treffer bei, und Michael Berger trug mit fünf Toren zum Erfolg bei. „Leider haben wir am Saisonende mit je einem 0:0-Unentschieden gegen Seeboden und Lurnfeld Punkte liegen lassen. Sonst könnten wir punktgleich mit Nußdorf an der Spitze stehen“, analysiert Trainer Panzl. Dennoch blickt er stolz auf die vier gewonnenen Osttiroler Derbys, darunter ein 1:0-Sieg beim Tabellenführer Nußdorf.
Das Trainerteam zeigt sich erfreut über einen verletzungsfreien Herbst. Auf die Frage, ob es in der spielfreien Zeit Abgänge oder Zugänge geben wird, antwortet Panzl entschieden: „Nein – keine Abgänge.“ Zur Kadererweiterung wird ausschließlich im Team von Matrei 1B nach Talenten gesucht. Schmunzelnd ergänzt der Trainer: „Wenn jemand Interesse an uns hat – dann herzlich willkommen!“
Die Stimmung innerhalb des Teams beschreibt Panzl als ausgezeichnet: „Für Co-Trainer Bernsteiner und mich ist das ‚WIR‘ am wichtigsten, und jeder Einzelne im Verein lebt dieses ‚WIR‘ wirklich.“
Trotz Winterpause bereitet sich Matrei intensiv auf die Frühjahrsmeisterschaft vor. Vorbereitungsspiele gegen höherklassige Teams wie Spittal/Drau oder Lendorf aus der Kärntner Landesliga sind bereits fixiert. Der Trainingsbeginn ist für den 24. Januar angesetzt. Genutzt werden die lokale Infrastruktur in der Marktgemeinde sowie die eigene Kunstrasenanlage. Auf ein Trainingslager wird verzichtet. Zur Meisterfrage äußert sich Panzl diplomatisch: „Nußdorf, Gmünd, Landskron und auch Matrei spielen sehr guten Fußball.“ Neben einem spielstarken Team hat Matrei jedoch zwei besondere Vorteile:Erstens: Die Marktgemeinde ist fußballverrückt – zwischen 800 und 1000 Fans unterstützen die Mannschaft bei jedem Heimspiel. Zweitens: Von den Begegnungen gegen Spitzenteams steht im Frühjahr nur ein Auswärtsspiel gegen den Tabellenfünften Hermagor an.
Höhepunkte im Frühjahr sind das Heimspiel gegen den Vizewinterkönig Gmünd in Runde 21, das Duell mit Landskron in Runde 23 und der Showdown gegen Tabellenführer Nußdorf im letzten Heimspiel der Saison. Ein spannendes Frühjahr erwartet Matrei, die Gemeinde am Fuße der Tauern.
Klaus Slamanig