Unterliga West

WSG Radenthein: „Sieben Jahre keinen Ball am Fuß! – Und dann das?“ – Manuel Lips

„Mich plagen immer noch Spieler, die nicht einsatzbereit sind. Was bleibt einem als Trainer also übrig, als ein solches ‚Angebot‘ anzunehmen!“, meint WSG-Radenthein-Trainer Manuel Lips und spielt damit auf seinen „Edeljoker“ im letztwöchigen Heimspiel gegen den SV Arnoldstein an. Die WSG-Elf konnte das Meisterschaftsspiel der 9. Runde in der Unterliga West durch ein „Last-Minute-Tor“ von Ingo Daborer zum entscheidenden 4:3 in der 88. Minute für sich entscheiden. Der Torschütze kam nach sieben Jahren Spielpause in der 61. Minute auf den Platz und bedankte sich dafür mit dem Siegestreffer. „Das sind die unglaublichen Geschichten, die der Fußball schreibt. Daborer hat von dem personellen Engpass in meinem Team gehört und sich für den Fall, dass noch jemand gebraucht wird, angeboten. Da konnte ich natürlich nicht Nein sagen!“, so Trainer Manuel Lips abschließend.

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Foto: WSG Radenthein

Unterliga West: 10. Runde / Thal/Assling – WSG Radenthein / Termin: Sonntag, 5. Oktober - 14:30 Uhr

Schiedsrichter: Siamack Soleymani / A1: Nenad Stakic / A2: Andre Beiten

WSG-Trainer Manuel Lips mit seinem Resümee aus dem Arnoldstein-Spiel und weiteren Interview-Antworten:

In den ersten 30 Minuten der ersten Halbzeit konnten wir eine 3:1-Führung herausholen, kassierten dann aber kurz vor der Pause den Anschlusstreffer. In der zweiten Halbzeit konnten die Gäste aus Arnoldstein aufgrund von zwei WSG-Eigenfehlern auf 3:3 ausgleichen. In der 61. Minute habe ich dann Ingo Daborer gebracht. Er hat sich uns als „Notfall-Spieler“ angeboten, da unsere Personaldecke aufgrund von Verletzungen sehr dünn ist. Obwohl er seit Jahren keinem Ball mehr nachgelaufen ist, haben wir sein Angebot sehr gerne und dankend angenommen. Ich selbst bin mit einer schon bestehenden Oberschenkelverletzung in der 77. Minute eingewechselt worden, habe aber bei den Schrittbewegungen gemerkt, dass nicht viel geht. Und dann passierte etwas, wie es nur der Fußball bieten kann. In der 88. Minute hat sich einer meiner Spieler den Ball für einen Freistoß zurechtgelegt und den Ball in Richtung Tor gehämmert. Der Ball wurde in Richtung des gegnerischen Torhüters geköpft, dieser wehrte ab und der Ball kam zu Ingo Daborer, der ihn kurz vor Spielende zur 4:3-Führung hinter die Linie brachte. In diesem Fall habe ich glücklicherweise den richtigen Joker gezogen.

In der kommenden Runde müsst ihr bei Thal/Assling ran. Wie wollt ihr es angehen?

Auf dem Rasen in Thal/Assling haben wir uns in den letzten Jahren immer sehr schwergetan und nicht viel Brauchbares vorzuweisen. Dieser Gegner ist absolut schwer einzuschätzen. Ich würde ihn sogar als Wundertüte beschreiben, bei der man nie weiß, was herauskommt. Dabei werden vor jedem Spiel die Karten neu gemischt. Es wird sehr schwierig, aber wir werden unser Bestes geben.

Worin könntet ihr bei Thal/Assling einen Vorteil ziehen bzw. wie würde deine Saisonhalbzeitbilanz ausfallen?

Mit dem bisherigen Saisonverlauf bin ich sehr zufrieden. Derzeit stehen wir mit 15 Punkten auf dem sechsten Tabellenplatz. In Radenthein bin ich der einzige „Auswärtige“, da ich in Villach wohne. Der Torwart stammt aus Döbriach und alle anderen Spieler kommen aus der Radentheiner Gegend. Wir haben uns bewusst für diesen Weg entschieden, wir sind gut unterwegs und es läuft sportlich sehr gut. Dementsprechend fällt die Zwischenbilanz sehr positiv aus. Aber wir haben noch viele Meisterschaftsrunden vor uns und ich denke, dass es eine sehr spannende restliche Saison wird.

Klaus Slamanig