„Vollzugsmeldung! Ich bin der neue Trainer von Thal/Assling!“ So der knappe Kommentar des Thal-Neo-Trainers Markus Hanser, der ergänzt: „FC Sillian, das war eine meiner schönsten Trainer-Stationen. Vier erfolgreiche Saisons, in denen wir gemeinsam etwas Schönes mit Bestand erschaffen haben. Ich möchte auf diesem Wege allen Akteuren meinen großen Dank ausdrücken!“ Es war eigentlich Zufall – oder Telepathie –, denn Ligaportal hatte Markus Hanser mit dem Interviewwunsch „Bilanz zum Herbstdurchgang mit Sillian“ kontaktiert. Der Interviewpartner stellte sich gestern jedoch als neuer Trainer des Unterliga-West-Vereins URC-Thal/Assling vor.

Foto: Zur Verfügung gestellt von URC-Thal-Assling / Foto: Expa Groder Dolomitenstadt
Über meinen Arbeitgeber, der auch auf Funktionärsebene im Verein Thal/Assling aktiv ist, hat sich mir diese Möglichkeit geboten, und diese Chance konnte ich nicht ausschlagen. Konkret gehe ich jetzt in Altersteilzeit und kehre zudem an eine mir wohlbekannte und vertraute Stelle zurück, nämlich zum Verein Thal/Assling. Viele Spieler kenne ich schon von früher. Ich freue mich auf diese neue Aufgabe.
In den letzten vier Jahren ist in Sillian etwas sehr Schönes entstanden. Alle haben an einem Strang gezogen, und wir sind als Neuling und Aufsteiger in die Unterliga West gestartet. Die Mannschaft ist intakt und steht auf dem sehr guten fünften Tabellenplatz. Jetzt habe ich das Ruder in Sillian an meinen Neffen Matthias Hanser übergeben und er wird diesen erfolgreichen Weg weitergehen. Rückblickend denke ich, dass Sillian eventuell einige Punkte mehr auf dem Konto haben könnte. Insbesondere spreche ich hier das Spiel gegen Gmünd an, bei dem wir einen 2:0-Vorsprung verschenkt haben und als 3:4-Verlierer vom Platz gehen mussten. Ich bin dankbar für die letzten Jahre und werde am 5. April, als Thal-Trainer, beim Meisterschaftsspiel gegen Sillian sicher mit einem komischen Bauchgefühl am Platz stehen. Jetzt gilt meine ganze Aufmerksamkeit Thal/Assling. Ich bin gekommen, um etwas zu bewirken.
Das Frühjahr wird kurz, wobei ich hier und da noch einige Veränderungen vornehmen werde. Der Saisonverlauf 2025/2026 ist bisher nicht ganz so verlaufen, wie man es sich in Thal vorgestellt hat. Ich denke, das Team ist bisher unter den Erwartungen geblieben. Da ist viel mehr Potenzial drin, und wir bereiten uns bereits ab Mitte Januar schon auf die kommende Saison 2026/2027 vor. Bis zum Sommer will ich alles aus der Mannschaft rausholen. Wir müssen von Beginn der neuen Meisterschaft an mental auf 100 Prozent sein. Derzeit sehe ich einige mentale Probleme, die sich auch auf das Spiel, die Spielweise und die bisherigen Ergebnisse ausgewirkt haben.
Julian Jakob Moser, Pascal Oliver Kofler, Dominik Klaus Kofler und Florian Michael Huber muss man nicht vorstellen, diese Spieler sind für ihre Qualität bekannt. Ich kenne sie schon seit ihrem 15. Lebensjahr. Und nein! Noch sind die Spieler und ich nicht zusammengetroffen. Ich wurde erst gestern Dienstag, gegen Mittag als Trainer von Thal/Assling bestätigt. Mit Samuel Stephan Schönegger steht ein ausgebildeter Akademie-Spieler im Team, dessen Stern in Zukunft noch aufsteigen wird. Nicht nur die Fachleute der Trainer-Konkurrenz, sondern auch ich bin der Meinung, dass sich dieses Team in der bisherigen Saison weit unter Wert verkauft hat.
Wie bereits gesagt, kenne ich zumindest die Hälfte des Teams. Für mich ist es eine Rückkehr an einen altbekannten Ort. Viele Spieler haben damals unter mir einen großen Schritt nach vorne gemacht und sind in den letzten Jahren noch mehr in ihre Rollen auf dem Spielfeld gewachsen. Diese neue Herausforderung reizt mich sehr, ich will etwas bewirken, und wer mich und meine Philosophie kennt, weiß, wovon ich rede. Zunächst muss ich Konstanz in das Team und dessen Spielweise bringen. Das ist meine primäre Aufgabe.
Ich bin kein Pfarrer, der alles hundertmal predigt. Ich verlange Konstanz und möchte einen provokanten Angriffsfußball mit aktivem Zweikampfverhalten sehen. Meine Spielweise verlangt mutiges und aggressives Draufgehen. Die Spieler sollen mental gestärkt mit erhobenen Köpfen auf dem Platz stehen. Erst wenn das alles sitzt, könnte ich mich vielleicht zufriedengeben.
Wir starten offiziell am 16. Januar mit dem Trainingsbetrieb und werden uns intensiv auf die Rückrunde vorbereiten. Anfang Februar verlegen wir unsere Trainingsaktivitäten ins kroatische Trainingslager. Ich sehe diese drei Tage allerdings eher als Teambuilding-Maßnahme, denn eigentlich ist ein Trainingslager Mitte Februar viel zu früh. Die Frühjahrsrückrunde ist diese Saison sehr kurz, aber ich möchte mein Team ins erste Tabellendrittel der UL-West führen. Das Frühjahr ist der erste Schritt in die neue Saison. In der Saison 2026/2027 will ich vorne in der Tabelle mitreden bzw. mit Thal/Assling mitspielen. Den Grundstein hierfür wollen wir im kommenden Frühjahr legen.
Klaus Slamanig