1. Klasse Ost

Drama in Haslau - Velms Atanasov wiederbelebt!

Dramatische haslau scvelm fsvSzenen spielten sich am Sonntag nicht nur in Raxendorf (siehe Bericht), sondern auch in Haslau ab: Im 1. Klasse-Ost-Duell zwischen Haslau und Velm erzielte Viktor Atanasov nach 25 Minuten das 0:1 für die Gäste, brach anschließend zusammen. Atanasov wurde ins Wiener AKH geflogen, befindet sich dort auf der Intensivstation und im künstlichen Tiefschlaf.

 

Der Fußballsport geriet am Sonntag in Haslau absolut zur Nebensache, nach 25 Minuten ereigneten sich auf Höhe der Mittel-Auflage dramatische Szenen: Viktor Atanasov hatte in der 25. Minute nach einem indirekten Freistoß von Daniel Gutdeutsch das 0:1 für die Gäste aus Velm erzielt, doch der Jubel wich wenige Augenblicke später dem blanken Entsetzen. Atanasov brach beim Zurücklaufen in die eigene Hälfte auf Höhe der Mittel-Auflage plötzlich zusammen: "Viktor erlitt laut meinen Informationen einen epileptischen Anfall, der in weiterer Folge zu Herzrhythmus-Störungen und einem Herz-Kreislauf-Stillstand führte", schilderte der geschockte Velmer Sektionsleiter Mario Schieder am Abend.

 

Zwei Velm-Spieler und zwei Haslau-Funktionäre als Lebensretter

Die folgende Rettungskette funktionierte mustergültig. Die Velm-Spieler Daniel Gutdeutsch (er versieht in seiner Freizeit Dienst als Sanitäter) und Jürgen Marksz sowie der Haslauer Masseur Daniel Klacko, Haslaus U9-Coach Martin Jahoda (jobbt bei der Wiener Berufs-Feuerwehr) und Haslau-Kicker Abdulah Spahic ergriffen lebensrettende Sofort-Maßnahmen. Währenddessen war bei Atanasov immer wieder kaum oder gar kein Puls zu fühlen. Nach 15 Minuten traf ein Notarzt, der in Haslau wohnt, am Sportplatz ein, verabreichte Atanasov eine Injektion. Nach circa 25 Minuten traf der herbei gerufene Notarzt aus Schwechat ein, Atanasov musste von diesem laut Augenzeugen dreimal defibriliert werden.

Wegen des Schlechtwetters konnte der Notarzt-Hubschrauber erst 50 Minuten nach dem dramatischen Zwischenfall auf dem Haslauer Sportplatz landen, flog Atanasov umgehend in die Intensivstation des Wiener Allgemeinen Krankenhaus (AKH). "Beim Abtransport funktionierten Puls und Atmung wieder, was uns hoffen lässt", so der Sektionsleiter. Alle Beteiligten sahen sich verständlicherweise außer Stande, die Partie fortzusetzen. Referee Stephan Tren hatte die Partie nach Rücksprache mit den Verantwortlichen beider Vereine noch während der dramatischen Vorgänge abgebrochen.

 

Im AKH auf der Intensivstation & im künstlichen Tiefschlaf

Aus dem Wiener AKH erhielt Schieder am Montag Abend erste Informationen: "Uns wurde mitgeteilt, dass sich Atanasov auf der Intensivstation befindet und in künstlichem Tiefschlaf versetzt wurde. Nähere Prognosen sind derzeit nicht möglich, ebenso wenig kann gesagt werden, ob bleibende Schäden zu befürchten sind", teilte Schieder unterhaus.at seinen Informations-Stand mit.

Eines lag dem Sektionsleiter sehr am Herzen: "Ich möchte mich beim SC Haslau für die einzigartige Unterstützung bedanken. Der Verein hat hervorragend reagiert, sofort Decken aufgetrieben und auch bei der örtlichen Feuerwehr den Defibrillator besorgt." Schieder dankte allen Beteiligten "vom Herzen, mein spezieller Dank gilt unserem Spieler Daniel Gutdeutsch und dem Haslauer Masseur Daniel Klacko. Ohne deren professionelle Sofort-Hilfe hätte Atanasov seinen Zusammenbruch auf dem Sportplatz vermutlich nicht überlebt."

 

Atanasovs Bruder musste Vorfälle in Haslau mitansehen

Auch der Haslauer Sektionsleiter-Stv. Reinhard Loprais war am Montag noch sichtlich gezeichnet: "Diese Bilder kannst so schnell nicht vergessen. Masseur Daniel Klacko ist seit zwölf Jahren bei unserem Klub. Er arbeitet fürs slowakische Futsal-Nationalteam, ist oft unterwegs und nicht immer bei unseren Spielen dabei. Er schickt in solchen Fällen aber immer eine Vertretung."

Schieder erzählte desweiteren von einem Vorfall aus der Vergangenheit: "Atanasov hatte bereits vor eineinhalb Jahren während eines Spiels einen epileptischen Anfall, unterzog sich daraufhin einigen Untersuchungen. In letzter Zeit kam es zu keinen Zwischenfällen mehr. Umso mehr stehen wir nun unter Schock, auch sein Bruder, der dem Spiel in Haslau beiwohnte." Die Redaktion von unterhaus.at wünscht Viktor Atanasov gute Besserung und vollständige Genesung.

 

Dramatische Vorfälle am Sonntag auch in Raxendorf (2. Klasse Yspertal): Heim-Akeur Christoph Raidl stieß mit seinem Torhüter zusammen und musste ins Kremser Krankenhaus geflogen werden - hier geht es zum Bericht!

 

Christian Reichel