Turbulente Hälfte nach der Pause
In der zweiten Hälfte überschlagen sich dann die Ereignisse. Erst verliert Ardagger seinen Spielmacher Sasa Kocic, der mit einer Blessur am Knie nicht mehr weiterspielen kann. Sofort darauf sind die Gäste nur noch zu zehnt. Dominik Vockathaler wird nach einem Foul von Schiedsrichter Günther Kröpfl mit der Roten Karte unter die Dusche geschickt. Die Proteste der Schwadorfer, die sich, so Sportlicher Leiter Manfred Simon, über die gesamte Spielzeit vom Schiedsrichter benachteiligt fühlten, sind aus ihrem Ärger noch gar nicht heraußen, da dürfen sie erstmals jubeln. Der überragende Martin Labaska tanzt zwei Ardagger-Spieler aus und erzielt den Anschlusstreffer.
Die Schwadorfer werfen nun alles nach vorne, spielen mit drei Stürmern, wodurch sich zahlreiche Konterchancen für die Heimischen ergeben. Zwei Mal scheitert Marco Leovac, einmal der für Kocic eingewechselte Markus Weinberger und eine Topchance vergibt Michael Taurer. Das sollte sich am Ende rächen. In der 87. Minute spielt Labaska ideal für den in der Pause eingetauschten Markus Holemar auf und der setzt das Leder aus neun Metern unter die Latte. Wer dachte, Schwadorf begnüge sich nun mit dem Punkt, der wurde eines Besseren belehrt. In der Nachspielzeit vernascht Labaska gleich vier Abwehrspieler, flankt zur Mitte und dort köpft Rene Munterl den Siegestreffer für die Schwadorfer.
"Es war ein tolles Match", freute sich Manfred Simon nach dem Spiel. Vor allem, dass seine Mannschaft mit zehn Mann das Spiel noch drehen hat können, rechnet ihr der Schwadorfer Sportchef hoch an. Ardagger-Sektionsleiter Wolfgang Riesenhuber dagegen ist zerknirscht: "Ich habe schon vor der Saison befürchtet, dass solche Spiele kommen werden, weil wir jetzt offensiver auftreten." Riesenhuber trauert den vielen vergebenen Möglichkeiten nach, mit denen sich Ardagger bereits frühzeitig die drei Punkte sichern hätte können. "Aber zumindest wissen die Zuschauer jetzt, dass sie in Ardagger mittlerweile wirklich spannenden Fußball sehen. Die 0:0- und 1:0-Spiele von früher sind vorbei", konnte Riesenhuber zumindest etwas Positives aus dem Spiel mitnehmen.
von Stefan Fröhlich