1. NÖN-Landesliga

Joker brachte überraschenden Auswärtssieg

retz.jpgzwettl.jpgZwettl feierte in Retz einen überraschenden 2:1-Erfolg. Zwar war die Elf von Markus Sukalia über 90 Minuten tonangebend, doch die mangelnde Chancenauswertung und dumme Eigenfehler brachten die Retzer auf die Verliererstraße. Ein goldenes Händchen bewies Zwettl-Trainer Ljubo Petrovic. Der kurz zuvor eingewechselte Milos Andrejic schoss vier Minuten vor Schluss den entscheidenden Treffer.

"Erwartet haben wir diesen Sieg nicht wirklich, aber wir haben gewusst, dass wir unsere Chance kriegen haben", sagte Zwettl-Sektionsleiter Harald Resch nach dem Spiel. Die Waldviertler haben die erste Chance, als Manuel Brunner schon nach zwei Minuten einen Kopfball nicht verwerten kann. Danach übernehmen aber programmgemäß die Retzer das Kommando. Robert Pacinda (2), der kleine Milan Krempasky per Kopf und Matthias Gabler vergeben gute Möglichkeiten für die Weinviertler - das Tor von Dieter Maringer bleibt allerdings vernagelt.

Zu Beginn der zweiten Spielhälfte sieht es so aus, als ob der Bann gebrochen wäre. Zwettls Jaromir Plocek springt der Ball im eigenen Strafraum an den Ellbogen und Schiedsrichter Philipp Aiginger entscheidet auf Elfmeter für Retz. Matthias Gabler tritt an und verwandelt sicher zum 1:0. Die Retzer verabsäumen es aber ihre Führung auszubauen und werden dafür bestraft. Josip Bojo stürmt über die Seite, bleibt hängen, doch die Retzer Abwehr ist konfus und der Zwettler kommt neuerlich an den Ball. Bojo spielt quer auf Manuel Brunner, der lässt die Kugel weiterlaufen zu Plocek und der Legionär erzielt den Ausgleich (63.). Das Spiel steht nun auf des Messers Schneide und Zwettl-Coach Ljubo Petrovic macht alles richtig. Er bringt in der 82. Minute Andrejic, der für neuen Schwung sorgt. Vier Minuten nach dem Wechsel spielt Ademir Hasanovic bei einem Freistoß den Ball kurz ab und Andrejic bezwingt Retz-Keeper Bernhard Schuch zum 2:1.

Retz-Trainer Markus Sukalia trauerte den Punkten nach: "Ich bin mehr als enttäuscht. Ich weiß nicht wie man gegen so eine Mannschaft verlieren kann, wenn man 70 Prozent Spielanteile hat. Für uns ist das doppelt bitter, weil wir mit einem Sieg die Tabellenführung übernommen hätten." Die Retzer hoffen nun auf nächsten Sonntag, wo man von der weiten Reise nach St. Peter unbedingt Punkte mitnehmen möchte. "Nach den Spielen gegen St. Peter, Mistelbach, Gaflenz und Amstetten wird sich unser Weg weisen. St. Peter ist eine schwere Aufgabe, aber ich hoffe, dass die Spieler ihre Lehren gezogen haben. Wenn wir unsere Qualitäten ausspielen, brauchen wir uns vor keinem fürchten."

Zwettl-Sektionsleiter Harald Resch freut sich über den Aufwärtstrend seiner Mannschaft: "Es läuft zwar noch nicht ganz rund, aber wir haben aus den drei schwierigsten Auswärtspartien vier Punkte geholt, das ist in Ordnung." Resch hofft nun, dass seine Mannschaft kommende Woche gegen Bad Vöslau auch mit der Favoritenrolle so gut umgehen kann wie diesmal mit der des Außenseiters.

von Stefan Fröhlich