1. NÖN-Landesliga

Spieltaganalyse Runde 5 mit Ewald Jenisch

Zwei 6:0-Heimsiege, zwei Auswärtssiege und gleich vier Punkteteilungen. Das war die fünfte Runde der 1. NÖ Landesliga der Saison 2011/12. Vor allem die beiden angesprochenen Kantersiege der noch ungeschlagenen Teams aus Bad Vöslau und Kottingbrunn, wo Torjäger Czar gleich fünf Tore beisteuerte, waren dabei bemerkenswert. Insgesamt gibt es somit wieder ausreichend Gesprächsstoff, weshalb noeliga.at in der dieswöchigen Spieltaganalyse mit dem Ligaexperten Ewald Jenisch gesprochen hat, welcher nun alle Duelle des vergangenen Wochenendes im Detail analysiert. 

ASC Götzendorf - SV Würmla 1:1
noeliga.at: Götzendorf zählt zu den Titelfavoriten in der 1. NÖ Landesliga. War das Unentschieden gegen Würmla daher zu wenig, oder ist Würmla besser, als es die Tabelle momentan aussagt?

Jenisch:" Man muss sagen, dass Würmla zuletzt zwar eine Berg- und Talfahrt erlebt hat, aber dennoch die Mittel hat, es dem Gegner schwer zu machen. Würmla ist laufstark und kompakt und natürlich hat ihnen auch die Führung gut in die Karten gespielt. Götzendorf hat sich schwer getan, das Spiel zu machen und muss daher mit dem Punkt zufrieden sein. Insgesamt wird Götzendorf sicher vorne mitspielen, wenngleich ich glaube, dass der Kader in der Breite nicht mehr so stark ist, wie in der Vorsaison." 

ASK Kottingbrunn - SV Stockerau 6:0
noeliga.at: Mehr als bemerkenswert ist der momentane Lauf der Kottingbrunner, die mit einem Sieg im Nachtrag gegen Waidhofen sogar auf Bad Vöslau aufschließen könnten. Ist diese Performance für Sie überraschend? Stockerau ist nach fünf Spielen mit nur einem Punkt Letzter. Ist dieses Team somit Abstiegskandidat Nummer Eins?

Jenisch:" Kottingbrunns Leistungen sind nicht wirklich überraschend, denn das Team ist sehr kompakt und hat mit dem neuen Mann Tibor Czar einen echten Glücksgriff auf dem Transfermarkt gemacht. Der Ungar soll gegen Stockerau eine überragende Leistung gebracht haben. Kottingbrunn wird, wie es momentan aussieht, sicher ganz weit vorne mitspielen können. Stockerau würde ich noch lange nicht als Abstiegskandidat Nummer Eins bezeichnen, denn es sind ja erst fünf Runden gespielt. Wenn Stockerau das kommende Spiel gegen Waidhofen gewinnt, dann ist man auch schnell wieder im Ligamittelfeld und würde auch eine echte Initialzündung bekommen."

SV Leobendorf - SV Waidhofen/Thaya 1:1
noeliga.at: Das Spiel zwischen Leobendorf und Waidhofen war ein Duell auf Augenhöhe, auch was die Tabelle anbelangt. Sind diese Teams tatsächlich gleich stark und geht das Remis auch in Ordnung?

Jenisch:" Ich denke, dass dieses Ergebnis auch dem Leistungsvermögen der beiden Mannschaften entspricht. Leobendorfs Mannschaft ist nach dem Aufstieg nahezu unverändert geblieben, was sich das Team auch verdient hat. Waidhofen muss sich auch noch ein wenig finden, aber insgesamt denke ich, dass sowohl die Waidhofener als auch Leobendorf ihre Punkte machen werden und somit heuer im Tabellenmittelfeld zu finden sein werden."

SV Harreither Gaflenz - SC Retz 1:4
noeliga.at: Dass Retz ein Titelfavorit ist, weiß man ja bereits. War der klare Sieg bei den starken Gaflenzern dennoch eine kleine Überraschung, oder war Retz einfach um soviel besser als die Gastgeber?

Jenisch:" Der Sieg von Retz hat mich in dieser Höhe doh ein wenig überrascht, denn Gaflenz ist eigentlich immer sehr heimstark. Retz ist aber auf jeden Fall ein echtes Topteam in der Liga, eine eingespielte Mannschaft und hat auch nicht viel verändert in letzter Zeit. Wenn man keine Verletzungssorgen bekommt, dann haben die Retzer sicherlich den besten Kader der Liga." 

UFC möbelpolt St. Peter/Au - SK Trenkwalder Schwadorf 0:0
noeliga.at: Eine Nullnummer gab es in St. Peter. Schwadorf hat in fünf Spielen erst zwei Tore gemacht. Was ist mit deren Offensive los?

Jenisch:" schwierig, schwadorf viele veränderungen, sicher nicht mehr wie im vorjahr vorne und hinten, aber defensiv immer leichter etwas zu machen, offensive mit dem kader net leicht, aber man wird sehen, peter hat sich gut in neue saison präsentiert, solides team, ergebnis leistungsgerecht, 

ASK Bad Vöslau - SV Langenrohr 6:0
noeliga.at: Bad Vöslau ist unglaublich in Fahrt gekommen und es scheint, als könnte die sensationelle Serie der Kreuz-Elf endlos weitergehen. Wie lange können Wittmann und Co das noch so weiterführen und wie sehen Sie die Entwicklung in Langenrohr?

Jenisch:" Bad Vöslau hat einen sensationellen Lauf, da braucht man nicht viel drum herum reden. Sie haben die super Serie über die Sommerpause gebracht und ein 6:0 ist ganz einfach überragend. Man hat die Tore vorne gemacht und kaum Chancen zugelassen. Wenn die Kreuz-Elf auch in den nächsten Spielen so weiter macht, dann ist sie mit Retz auf jeden Fall ein absoluter Titelfavorit. Langenrohr ist im Moment im Umbruch und bekommt auch viele Tore. Man muss erst abwarten, wie sich das in den nächsten Wochen entwickelt." 

SC Sparkasse Zwettl - SKN St. Pölten Amateure 1:2
noeliga.at: Zwettl will heuer noch nicht in Fahrt kommen und hat erst drei Punkte auf dem Konto. Warum ist das so und wie wichtig war der Sieg für St. Pölten?

Jenisch:" Zwettl hat letztes Jahr etwas über dem eigenen Leistungsvermögen gespielt und ist heuer nicht mehr ganz so stark, weshalb man in den entscheidenden Spielen auch noch Probleme hat, die Tore zu machen. Es wartet daher sicher noch viel Arbeit auf Zwettls Trainer. Für St. Pölten war es zwar ein wichtiger Sieg, aber die Amateure werden generell heuer keine Probleme haben, denn man hat genügend gut ausgebildete Spieler in seinen Reihen und wird mit Fortdauer der Saison sicher noch besser werden."

FC Weinviertel Mistelbach - USC Ardagger 1:1
neoliga.at: Christian Köllner ist der neue Trainer bei Mistelbach und hat sich gegen Ardagger prompt über einen Punkt seiner neuen Mannschaft freuen dürfen. Kann man den Punkt als Erfolg bezeichnen, oder waren es aufgrund der langen Führung zwei verlorene Punkte für Mistelbach?

Jenisch:" Nach einem Trainerwechsel ist es immer so eine Geschichte, wobei ich den Punkt der Mistelbacher gegen Ardagger schon als Trainereffekt bezeichnen würde, denn Ardagger ist eine der besseren Teams der Liga. Mit dem Punkt kann man daher sicherlich leben. Insgesamt hoffe ich für die Mistelbacher, dass die Entwicklung jetzt in die richtige Richtung geht."

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Fragen: Simon Priglinger-Simader