1. NÖN-Landesliga

Spieltaganalyse Runde 22 mit Ewald Jenisch

runde_noe22.pngUnser Experte Ewald Jenisch hat sich die Ergebnisse des vergangenen Wochenendes wieder zur Brust genommen und lässt uns an seinen Interpretationen - mit viel Begeisterung - teilhaben. "Langsam aber sicher hab sogar ich begriffen, dass Ardagger ein Titelkandidat ist", adelt er die Leistung der Zeitlhofer-Elf, die sich im Duell der beiden besten Frühjahrsteams gegen Zwettl knapp durchsetzte. Was die 22. Runde sonst noch alles zu bieten hatte, erfahren Sie hier:


SKN St. Pölten Amateure – ASK Kottingbrunn 0:0
„Kottingbrunn hat aus den beiden Spielen gegen Würmla und St. Pölten nur einen Punkt geholt, damit sind sie aus dem Rennen um die ganz vorderen Plätze wohl ausgeschieden. Sie werden sich aber unter den ersten fünf, sechs Teams etablieren, was auch für St. Pölten gilt. Die Schadinger-Elf tritt zu Hause nicht so dominant auf wie auf fremdem Platz. Der Punkt bringt beide nicht richtig weiter.“

SV Sparkasse Waidhofen/Thaya – SV Harreither Gaflenz 1:2
„Ein sehr knappes Ergebnis. Waidhofen ist heimstark und hat sich sicherlich etwas ausgerechnet, zumal Gaflenz nach den letzten Ergebnissen wohl auch nicht mit viel Selbstvertrauen gekommen ist. Die Kogler-Elf bleibt mit diesem Ergebnis im Titelkampf dabei. Für Waidhofen ist es bitter. Ein Punkt hätte beim Punktesammeln am Tabellenende schon weitergeholfen.“

SK trenkwalder Schwadorf – ASK Bad Vöslau 1:0
„Das war ein ganz wichtiger Sieg für Schwadorf, die damit den Anschluss ans untere Mittelfeld mit Langenrohr, etc geschafft haben. Bad Vöslau ist im Frühjahr nicht so in der Spur. Vielleicht hat die Kreuz-Elf in der Hinrunde auch etwas über ihrem Niveau gespielt. Der kleine Kader macht es dem Trainer aber nicht einfach, sie haben jetzt den Anschluss an die Spitze verloren. Für die Kernal-Elf war der Sieg sicherlich eine Befreiung aus dem unmittelbaren Abstiegskampf.“

SCU Ardagger – SC Sparkasse Zwettl 1:0
„Langsam aber sicher hab sogar ich begriffen, dass Ardagger ein Titelkandidat ist. Zwettl spielt eine hervorragende Rückrunde und hat sicher auch in Ardagger gut mitgespielt. Die Zeitlhofer-Elf ist aber sehr gefestigt und heimstark und bleibt mit diesem Dreier vorne dran. Wenn sie so weitermachen, können sie Retz und Gaflenz noch längere Zeit ärgern. Zwettl hat keine Probleme. Nach unten ist genug Abstand, weit nach vorne werden sie auch nicht mehr kommen. Trotzdem eine tolle Saison beider Teams. Vor allem Ardagger muss man gratulieren, haben sie doch einige dürre Jahre hinter sich und bieten ihren Zuschauern und sich selbst jetzt wieder ein schönes Jahr. Das freut mich.“

SV Langenrohr – ASC Götzendorf 2:2
„Ich hab es leider nicht gesehen, aber angeblich war es ein gutes Spiel, vor allem in der ersten Halbzeit. Aufgrund der Ausgangslage hatte ich ein X erwartet. Langenrohr hat dem Gegner wiedermal einen Fight geliefert. Die Baumühlner-Elf war lange hinten dabei und ist es gewohnt, zu fighten. Angesichts des Kaders spielt sie eine sehr anständige Rückrunde. Bei Götzendorf fehlt mir phasenweise ein bisschen der unbedingte Wille und der unbedingt Glaube, dass man vorne mitspielen kann. Man ist jetzt etwas im Niemandsland und da schleichen sich in manchen Spielen im Unterbewusstsein Nachlässigkeiten ein.“

SV Haas Leobendorf – UFC St. Peter/Au 2:1
 "Wieder so ein Spiel - wie in der Vorwoche Mistelbach - mit zwei Toren ganz am Schluss. Jeder hat schon mit einem schlechten Ausgang für Leobendorf gerechnet, aber die Mannschaft hat mit Charakter und ein bisschen Glück das Spiel noch gedreht. Die Lackner-Elf hat einen kleinen Lauf gestartet. Der Kader ist nicht sehr groß, aber der Trainer und sein Team holen das Maximale heraus. Bei dieser Kaderzusammenstellung ist es nicht selbstverständlich, dass man so weit nach vorne kommt. Zu dieser Arbeit kann man nur gratulieren."

SC Retz – FC Weinviertel Mistelbach 2:0
„Das Ergebnis schaut souverän und sicher aus, wenn man aber weiß, dass es durch zwei Elfmeter entstanden ist, wobei der erste sogar umstritten war, sieht die Sache schon anders aus. Retz kommt jetzt in eine Phase, in der es nicht mehr darum geht, zu zaubern und jedes Spiel hoch zu gewinnen. Man muss einfach die drei Punkte mitnehmen. So überlegen ist niemand, dass er eine ganze Saison lang tolle Spiele abliefert. Mistelbach hat sich am Gegner festgebissen und mit etwas Glück wäre der Prochaska-Elf auch eine Überraschung gelungen. Sie kann aus diesem Spiel etwas mitnehmen: Wenn die Einstellung stimmt und sie die Sachen machen, die sie können, dann können sie jeden fordern und eventuell auch besiegen. Es sind noch etliche Runden zu spielen, entschieden ist noch nichts. Mit Dreiern können sie die Teams vor sich unter Druck setzen.“

SV Würmla – SV Stockerau 1:1
„Für Stockerau ist das deswegen positiv, weil sie wieder einen Punkt zwischen sich und Mistelbach schieben konnten. Wenn es bei einem Absteiger bleibt, schaut es gut aus für die Sekerlioglu-Truppe. Bei zwei wird es aber eng. Ich denke, beide können mit dem Punkt leben.“

„Ich hab mir die Regionalliga angeschaut. Ab Platz fünf geht da der Abstiegskampf los, das wird eine ganz enge Geschichte. Für die Niederösterreicher hoffe ich, dass es keinen erwischt. In der Landesliga wäre es um jeden schade, der gehen muss. Das wird noch sehr, sehr interessant. Sollte es nur einen Absteiger geben, dann ist der, der Letzer ist, auch ein gerechter Absteiger. Bei drei oder vier kann es auch mal ein Team unverdient erwischen.“

Werde jetzt Fan von noeliga.at!