Samstagabend trafen die SG Rohrbach/St. Veit und der ASK Bau Pöchhacker Ybbs aufeinander. Der Zweitgenannte steht zwar noch immer auf dem überragenden vierten Tabellenplatz, der Schwung aus dem Herbst ging zuletzt aber doch etwas verloren. Vergangene Woche hatte die Mannschaft nach der Niederlage gegen Tabellenführer Scheiblingkirchen in der Südstadt ebenfalls verloren. Daher wollte sie nun unbedingt wieder auf die Siegerstraße zurück. Nachdem man in der Partie selbst dann viel zu nachlässig mit seinen Möglichkeiten umging, musste ein außergewöhnliches Ende her, um schließlich wenigstens einen Punkt gegen den Letzten im Klassement zu retten.
Knapp 100 Zuschauer statteten der Liese Prokop Sportanlage einen Besuch ab. Die Heimfans wünschten sich nicht sehnlicher her, als endlich den ersten Saisonsieg erleben zu dürfen. Und das neue Gesicht ihres Teams im neuen Jahr nährte die Hoffnung darauf. Im Spiel selbst übernahm dann der Kontrahent aber sehr schnell das Kommando. Vor allem ein Mann stand immer wieder im Mittelpunkt. Sämtliche gefährliche Situationen liefen über Thomas Hucko. Bereits in der unmittelbaren Startphase schloss der trickreiche Slowake aus kurzer Distanz ab. Der Versuch ging aber über den Kasten. Nach rund einer halben Stunde wurde sein Versuch auf der Linie gerade noch rechtzeitig geklärt. Und nur zehn Minuten später hatte bei ein einem Stangentreffer Pech. Da auch Viktor Vondryska eine gute Chance liegen ließ, pfiff der Referee beim Stand von 0:0 zur Pause.
In der zweiten Hälfte ging es für die Gäste darum, an den ersten Durchgang anzuknüpfen. Aber ganz wesentlich, eine bessere Chancenverwertung musste her. Die Ineffektivität hatte dafür gesorgt, dass sich auch der Außenseiter noch etwas ausrechnen durfte. Eine alte Weisheit lautet ja bekanntlich, dass man die Tore, die man nicht schießt, erhält. Und tatsächlich, so kam es. Das Auswärtsteam vergab auch nach dem Seitenwechsel die besten Gelegenheiten und dann schlug der Underdog zu. Patrik Chrenko beförderte die Wuchtel nach einem Eckball über die Linie und sorgte für Ekstase im Stadion. Absolut verrückt, das Schlusslicht war plötzlich in Führung. Noch abgefahrener gestaltete sich dann aber die Reaktion des Gegners. Trainer Philipp Zulechner beschloss, sich einzutauschen. Der ehemalige Stürmer, zu dessen Stationen unter anderem Sturm Graz, Austria Wien, Freiburg oder die Young Boys Bern zählten, wollte nun das Ding höchstpersönlich in die Hand nehmen. Und kaum zu glauben, aber der reaktivierte Edeljoker sorgte in der siebenten Minute für den Ausgleich. Sensationeller geht es kaum! Dann war Schluss! Und ein weiteres Mal hatte sich bestätigt, dass es Geschichten gibt, die nur der Fußball schreiben kann.
Daniel Holzer (Obmann Stellvertreter ASK Bau Pöchhacker Ybbs):
„Leider gibt es solche Tage, wo das Runde nicht ins Eckige will. Von dem her positiv, dass wir zumindest noch das Unentschieden auf den letzten Metern retteten. Wie wir das schafften, war natürlich schon speziell. Aufgrund der Personalsituation blieb dem Coach im Prinzip nichts anderes übrig. Er betrat den Rasen und netzte. Schön, dass der Zug so aufging!“
Der Beste: Philipp Zulechner (Sturm ASK Bau Pöchhacker Ybbs)