Samstagabend empfingen die SKN St. Pölten Amateure den SC Fortuna Wr. Neustadt. Der Erstgenannte hatte in den beiden vergangenen Partien vier Punkte eingetütet und im letzten Heimspiel vor zwei Wochen die Korneuburger richtiggehend abgefertigt. Daher rechneten sich die Hauptstädter auch nun gegen den Titelanwärter etwas aus. Der ehemalige Bundesligist war bei seinem jüngsten Auftritt in der Ferne ausgerutscht und gegen Stockerau ohne Punkte geblieben. Dieses Mal sollten im Rennen um die Krone unbedingt wieder drei Zähler her. Das gelang dann auch. Die Gäste lieferten eine unaufgeregte Leistung ab und setzten sich durch.
In etwa 100 Zuschauer gaben sich die Begegnung live vor Ort. Das Auswärtsteam stand unter Druck. Die Konkurrenten um den Aufstieg, Scheiblingkirchen-Warth und Retz, hatten an diesem Wochenende schon gewonnen. Also musste man unbedingt nachziehen, um ja nicht den Anschluss zu verlieren. Dementsprechend fokussiert ging die Truppe von Trainer Christoph Stifter an die Sache heran. Sie wollte sich ja nicht überrumpeln lassen. Es klappte zu ihrer Zufriedenheit und selbst griffen die Neustädter auf einen Standard zurück, um in Führung zu gehen. Das ist auf der Suche nach dem Dosenöffner selbst für die ganz großen internationalen Vereine immer wieder ein bewährtes Instrument. In der 24. Minute antizipierte Jacob Paul nach einem Eckball toll und stand goldrichtig. Eiskalt drückte er den Ball über die Linie. Der Hausherr zeigte sich davon aber nicht beeindruckt und hielt in weiterer Folge wieder kräftig dagegen. Weitere Tore wollten dem Favoriten vor der Pause nicht gelingen. Er musste sich zunächst mit dem knappen Vorsprung zufriedengeben. Mit dem Stand von 0:1 pfiff der Schiedsrichter die Halbzeit ab.
Auch in der zweiten Hälfte gaben sich die Gäste von Beginn weg keine Blöße und starteten gut hinein. Sie knüpften umgehend an die Leistung vor der Pause an. Der Kandidat für die Krone verwaltete die Führung nicht nur. Nein, er probierte, nun schnell nachzulegen. Es sollten ja keine Diskussionen über den Ausgang des Spiels aufkommen. Der Kontrahent aber stemmte sich dagegen und unterband zunächst die finalen Pässe des Gegners. Die Jungwölfe blieben also in der Verlosung. Bis rund eine Viertelstunde vor dem Ende, dann trat der bereits erfolgreiche Schütze erneut in Erscheinung. Er schnürte seinen persönlichen Doppelpack und nahm die Spannung endgültig aus dem Match. Der Defensivakteur überwand den gegnerischen Handschuh mit einem trockenen Abschluss. Damit bewies er an dem Abend endgültig, dass er nicht nur verteidigen kann. Vielmehr zeichnen ihn auch seine Fähigkeiten in der Vorwärtsbewegung aus. Die Gewinnerfrage war final geklärt. In den letzten Minuten schaukelte der SC den Sieg heim. Wr Neustadt hatte sich zu Null durchgesetzt und das klare Signal an die direkte Konkurrenz gesendet, dass man im Kampf um die Krone nicht lockerlässt.
Christoph Stifter (Trainer SC Fortuna Wr. Neustadt):
„Es geht jetzt darum, unnötige Punkteverluste zu vermeiden. Das ist uns gelungen. Wir sind dieses Mal nicht vollzählig aufgelaufen. Umso wichtiger, dass man sein Ding trotzdem durchzieht. Die Mannschaft ließ nicht viel zu. Mit dem zweiten Treffer gab es am Sieg nichts mehr zu rütteln.“
Der Beste: Jacob Paul (Verteidigung SC Fortuna Wr. Neustadt)