2. Klasse Ost-Mitte

SC Siebenhirten/Wien - Wie der Defensivkönig den Aufstieg schaffen will

Der SC Siebenhirten/Wien konnte die Herbstsaison in der 2. Klasse Ost-Mitte nach soliden Leistungen auf dem zweiten Platz beenden. Die Mannschaft von Trainer Wolfgang Quinz überzeugte dabei einmal mehr vor allem mit ihren defensiven Leistungen. Lediglich 12 Gegentore musste der Vizeherbstmeister einstecken – Ligabestwert. Im Interview mit Ligaportal blickt der Coach mit uns auf die Hinrunde zurück. Quinz erklärt uns, wieso sein Team sogar noch besser hätte dastehen können, und macht klar, dass mit Siebenhirten im Meisterschaftskampf zu rechnen ist.

Ligaportal: 2. Platz in der Hinrunde – ungeschlagen mit der besten Defensive. Wie zufrieden sind Sie mit dem Herbst?

Wolfgang Quinz: Im Großen und Ganzen sind wir sehr zufrieden. Aber das eine oder andere hätten wir besser machen können. Wir hatten auch ein bisschen Pech – das gehört im Fußball eben dazu. Gegen die direkten Konkurrenten Mitterndorf und Ebergassing haben wir unentschieden gespielt, obwohl wir beide Spiele gewinnen hätten müssen. Gegen Ebergassing haben wir in der 93. Minute einen irregulären Ausgleich kassiert. Gegen Mitterndorf hätten wir in der ersten Halbzeit 3:0 führen müssen, haben unsere Chancen aber nicht genutzt und am Ende den Ausgleich kassiert. Es läuft eben nicht immer so, wie man es sich vorstellt.

 

"Es hapert in der Offensive"

 

Ligaportal: Wo sehen Sie die Hauptgründe dafür, dass es vor allem defensiv derzeit so gut bei Ihnen funktioniert?

Wolfgang Quinz: Wir haben mit Sekou Keita einen Spieler in der Defensive, der bereits in der Regionalliga gespielt hat. Er bringt enorme Stabilität in unsere Abwehr. Grundsätzlich war die Defensive aber schon immer unsere Stärke, auch in den vergangenen Jahren. Leider hapert es bei uns eher in der Offensive. Wir haben zu wenige Tore geschossen – das sieht man auch in dieser Saison wieder. Es ist nicht leicht, einen passenden Stürmer zu finden. Natürlich würden wir uns leichter tun, wenn wir beispielsweise einen Spieler wie Konrad hätten, der letztes Jahr bei Eichkogel gespielt hat. So einen haben wir leider nicht. Wir sind offensiv nicht schlecht, aber uns fehlt ein richtiger Knipser.

Ligaportal: Es sind nur zwei Punkte Rückstand. Ist jetzt das klare Ziel, am Ende ganz oben zu stehen?

Wolfgang Quinz: Auch wenn wir jetzt nicht Zweiter wären, kann das Ziel in der 2. Klasse nur der Aufstieg sein – das ist logisch, denn absteigen können wir nicht. Zwölf andere Mannschaften haben aber auch dieses Ziel. Wenn man im Herbst mit zwei Punkten Rückstand Zweiter ist, dann ist klar, dass man auch Meister werden will. Ob es am Ende gelingt, hängt von vielen Faktoren ab: Da gehört Glück dazu, keine Verletzungen, alle müssen gesund bleiben, und man muss schauen, wie sich die Gegner, vor allem Mitterndorf, verstärken. Der Wille ist aber definitiv da.

 

"Wir sind stark genug"

 

Ligaportal: Erwarten Sie im Winter noch Veränderungen im Kader?

Wolfgang Quinz: Nein, zumindest nicht bewusst. Wenn jemand kommt, der gut in die Mannschaft passt, ist er natürlich willkommen, aber wir suchen nicht proaktiv. Im Winter ist das ohnehin schwierig. Wir starten erst Anfang Februar mit der Vorbereitung, und die Übertrittszeit ist dann schon vorbei. Große Möglichkeiten gibt es da also nicht. Sollte jemand gut ins Team passen und sich anbieten, wäre das etwas anderes. Aber jemanden länger zu beobachten oder über ein Probetraining auszuwählen, ist im Winter kaum machbar. Wir sind auch ohne Veränderungen stark genug. Unser Budget ist nicht sonderlich groß, sodass wir auch nicht einfach Geld in neue Spieler investieren können.