Auch
als Meister gibt der FC Mistelbach weiterhin Vollgas: Der überlegene Tabellenführer der 2. Landesliga Ost fertigte am Freitag vor eigenem Publikum den Drittplatzierten SC Brunn/Gebirge mit 6:1 ab. Auch der frühe Ausschluss von Heim-Goalie Dominkovics (3.) änderte nichts an der Überlegenheit des Teams von Gerald Schalkhammer. Brunn gewann somit nur eines der vergangenen sechs Spiele.
Wer glaubte, nach dem fixierten Meistertitel würde Mistelbach mit angezogener Handbremse agieren, der irrte gewaltig: "Sie sind galoppiert, als ginge es für sie noch um alles", staunte Gäste-Coach Robert Schiener, der am Spieltag die Ausfälle von Gaal, Pomichal und Morgenthaler verkraften musste. Was aber den Erfolg Mistelbachs in keinster Weise schmälern soll - zumal der Kantersieg in Unterzahl heraus geschossen wurde!
Denn Goalie Stefan Dominkovics sah nach einem Foul außerhalb des Strafraum an Brunn-Stürmer Stessl die bereits in der 3. Minute die rote Karte. Stessl musste verletzt, Dominkovics mit "Rot" vom Platz - für Michael Rinda war der Arbeitstag nach drei Minuten beendet, zumal Ersatz-Goalie Günther Ziegler zwischen die Pfosten trat. Die Vorentscheidung führte Mistelbach noch in den ersten 45 Minuten herbei: Manuel Zillinger traf mittels Elfmeter in der 28. Minute zum 1:0, Petr Mikel überhob in der 30. Minute Gäste-Goalie Haselbauer aus 16 Metern zum 2:0.
Einen Abwehrfehler nutzte Christoph Monschein zum 2:1, doch Markus Marusa stellte mit einem erfolgreichen Volleyschuss noch vor Seitenwechsel den 2-Tore-Abstand wieder her. Nach der Pause blieb Marusa bei einem Pressball mit Haselbauer Sieger, Mikel vollendete zum 4:1 (50.). Drei Minuten später ließ Zillinger das 5:1 folgen, ehe Mikel in der 79. Minute mit einem Direkt-Volley aus 16 Metern das 6:1 besorgte. "Dieser Treffer hatte absolutes Bundesliga-Format", schwärmte Meistermacher Gerald Schalkhammer.
Der Mistelbach-Coach hatte trotz 39 Grad Fieber auf der Trainerbank Platz genommen, die Spieler dankten es ihm mit einer starken Leistung, klatschten nach nahezu jedem Treffer mit ihrem Coach ab. "Das hat mich sehr berührt", gestand Schalkhammer. Schiener attestierte seinen Schützlingen auch fehlendes Engagement: "In der 2. Halbzeit war nix mehr drinnen, das habe ich schon in der Kabine gespürt. Da fehlte das Feuer." Im Vorspiel hate sich im übrigen auch die U23 des FC Mistelbach zum Meister gekrönt.
Christian Reichel