Ruppig ging es am Freitag in Wiener Neudorf zur Sache: Sportlich setzte sich Bruck/Leitha dank eines Gorgosilich-Treffers in der 61. Minute mit 1:0 durch, schließt die Hinrunde mit 18 Punkten an 7. Stelle ab. Wiener Neudorf kam in sechs Heimspielen der Hinrunde nur zu einem Sieg, Trainer Peter Obritzberger plant nun größere Kader-Veränderungen.
Die erste Viertelstunde gehörte den Heimischen: Wiener Neudorf erzeugte über die Außenbahnen viel Druck und arbeitete sich gute Torchancen heraus. Doch ein Treffer blieb der Obritzberger-Elf versagt: Thomas Bauer schoss aus sieben Metern daneben, der starke Gäste-Goalie Grujic parierte einen Drehschuss von Stefan Knaller. Zu guter Letzt scheiterte auch Gerald Bauer an Grujic, der Schlussmann war beim Schuss aufs kurze Eck auf dem Posten.
Nach 20 Minuten tauschten die Außenspieler der Gäste die Seiten, Bruck stellte sich besser aufs Spiel des Gegners ein. Chancen fanden Spielertrainer Alexander Jank & Co. vor der Pause durch Mazuzic und Lukas Gorgosilich vor: Ersterer verzettelte sich acht Meter vor Goalie Benbakka, ließ sich den Ball abnehmen, den Schuss von Gorgosilich pariererte der Heim-Goalie mit einer Fuß-Abwehr. Benbakka hüete erstmals wieder das Gehäuse der Hemischen - doch nur 43 Minuten lang: Dann zog er sich einen Muskelfaser-Einriss im Oberschenkel zu, musste durch Florian Grois ersetzt werden.
Nach dem Wechsel ging es härter zur Sache, Gorgosilich erzielte in der 61. Minute das Tor des Abends: Nach einem Zuspiel von Kapitän Jerkovic bezwang er Grois aus 16 Metern mit einem Schuss ins kurze Eck, die Hemischen hatten unmittelbar zuvor ein Foul an Kunzl reklamiert - ohne Erfolg. Zu diesem Zeitpunkt war auch Knaller bereits verletzt ausgeschieden, Wiener Neudorf verlor die Kontrolle über das Spiel: "Auch deshalb, weil meine Burschen sich von gewissen Brucker Akteuren provozieren, aufs Tiefste beschimpfen und in Verbal-Duelle verstricken ließen. Dadurch gaben wir auch das Heft aus der Hand", ärgerte sich Obritzberger.
Die dicke Chance auf den Ausgleich konnten die Heimischen zudem in der 71. Minute nicht nutzen: Bruck Marc Bauer brachte im Strafraum Gerald Bauer zu Fall, sah wegen Torraubs von Schiri Gnam "Rot". "Der Elfer war zu geben, doch der Ausschluss eine Fehl-Entscheidung", waren sich beide Coaches einig. Brucks Co-Trainer Günter Gabriel gab in der Hitze des Gefechts Anweisungen an seine Kicker, betrat dabei das Spielfeld. "Die Ermahnungen des Schiri-Assistenten hat er angesichts der Lärm-Kulisse nicht gehört", verteidigte ihn Jank. Gnam kannte kein Erbarmen und verbannte Gabriel auf die Tribüne.
Den Elfmeter von Idrizovic wehrte Grujic mit einem tollen Reflex ab, es blieb bis zum Schlusspiff beim 0:1. Danach ging es zur Sache: Thomas Bauer wurde vom Sieges-Torschützen Gorgosilich zu Boden gestoßen, Schiri Gnam sah das Vergehen und zeigte Gorgosilich die rote Karte. "Gorgosilich war von Bauer provoziert worden, traf ihn darauf im Gesicht. Bauer ging im Stile von Dominic Heinzl zu Boden", zog Jank Vergleiche mit dem jüngsten "Umfaller" des ORF-Moderators.
Damit nicht genug, kam es auch noch zu Wortgefechten der Brucker Spieler mit Wiener Neudorfer Fans: "Sie haben einige unserer Spieler bespuckt, nach dem Spiel vor der Kabine auf uns gewartet. Es kam zu Streit-Gesprächen, wir mussten uns Beschimpfungen anhören. Das hat am Fußball-Platz nichts verloren. Umso mehr ist dieser Sieg eine Genugtuung", betonte Jank.
Obritzberger verfolgte die Geschehnisse aus nächster Nähe mit, bildete sich seine eigene Meinung: "Bruck/Leitha hat eine schmutzige und ungute Mannschaft." In der Winterpause plant Obritzberger Veränderungen: "Bis zu vier Neuerwerbungen sind möglich. Es ist auch denkbar, dass der eine oder andere Spieler gehen wird müssen. Ich bin froh über die Winterpause, wir waren zum Schluss einfach leer."
Christian Reichel
Jetzt Fan werden von unterhaus.at Niederösterreich